Kapitel 31

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Am nächsten Morgen wurde ich wach durch eine Bewegung hinter mir. Ich öffnete die Augen und musste zuerst feststellen dass jemand seinen Arm um mich gelegt hatte. Weich lag ich an einer Person angekuschelt. Direkt an der Brust, der Person.

Ich wollte mich auch nicht umdrehen um den Jemand nicht aufzuwecken, aber irgendwie war ich schon neugierig.

Der Arm legte sich noch fester um meinen Bauch und ich reckte meinen Kopf soweit es ging. Ich erkannte blonde Haare und war mir nun sicher dass ich an Lewis gekuschelt war. Wie war er in mein Bett gekommen. Ich konnte mich noch daran erinnern dass ich alleine, in meinem Bett eingeschlafen war, und ich hatte 100%ig nichts getrunken. Also wie war er in mein Bett gekommen? Hatte er sich einfach zu mir gelegt? Ohne irgendwelche Anzeichen?!

Vorsichtig drehte ich mich auf den Rücken, sein Arm zog sich wieder fester um meinen Bauch, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Ich musste sofort lächeln. Es sah echt süß aus, wie er schlief. Ich beobachtete ihn noch eine ganze Weile beim schlafen, irgendwann schlug er aber die Augen auf. Ich blickte genau in seine eisblauen Augen. Als er meinen Blick auf sich bemerkte zog sich sofort ein Lächeln auf seine Lippen. „Hast du mich schon die ganze Zeit beobachtet?", fragte er leise. Ich nickte: „Hast du schon die ganze Zeit hier bei mir geschlafen?" Auch er nickte.

Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und schloss wieder die Augen. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach lächeln.

Dann öffnete er wieder die Augen und hauchte mir einen Kuss auf die Wange: „Meine Prinzessin." Ich strich ihm durch die Haare und legte meinen Kopf an seine warme Brust. „Du bist warm!", musste ich feststellen. „Nicht eher doch heiß?", fragte er grinsend. „Man Lewis, du Spinner." – „Ich hab dich auch lieb."

Weiteres bekam ich nicht mehr mit, da ich wieder eingeschlafen war.

Als ich das nächste mal wieder aufwachte, lag Lewis nicht mehr neben mir.

Ich streckte mich und schwang die Beine dann über die Bettkante. Immer noch müde schlurfte ich ins Badezimmer.

Dort überkam mich ein riesiger Schreck: „Oh Gott Lewis ...", sofort schlug ich die Hände vor die Augen. „Tu nicht so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen.", lachte er. „Früher haben wir selbst zusammen gebadet und da waren wir beide nackt.", fügte er noch hinzu. „Ja, aber das war früher und außerdem habe ich mich extrem erschreckt. Ich war nicht darauf vorbereitet dich nackt zusehen, ich wollte nur auf die Toilette gehen.", ich hatte noch immer die Hände vor den Augen. „Du kannst die Hände wegnehmen, ich bin nicht mehr nackt." Ich spreizte die Finger und sah durch die Gitter zwischen meinen Fingern. Er hatte sich ein Handtuch umgebunden. „Du kannst auf Toilette gehen." Ich ging an ihn vorbei und setzte mich auf die Toilette. Er dagegen stellte sich vor den Spiegel und richtete seine Haare.

Ich sah ihm die ganze Zeit dabei zu. „Bin ich so spannend?", fragte er grinsend. Ich lächelte und zog meine Schlafanzughose wieder hoch.

Dann verließ ich das Badezimmer wieder.

Als Lewis nach weiteren zehn Minuten aus dem Bad kam setzte er sich zu mir aufs Bett: „Du kannst jetzt ins Bad." – „Ich weiß.", ich stand auf und schlenderte ins Badezimmer.

Nachdem ich mit Duschen und schminken und allem fertig war, betrat ich voller Freude unser Zimmer. Aber wo war Lewis?

Ich warf einen Blick auf den Balkon, aber da war er auch nicht.

Mir wurde etwas mulmig, wo war er denn hin? Er hatte mir nicht mal bescheid gesagt.

Vorsichtshalber ging ich auf den Balkon und sah nach unten. Puh, ein Glück, vom Balkon gefallen ist er auch nicht.

Vielleicht sollte ich jemanden fragen, ob er Lewis gesehen hatte.

Zustimmend nickte ich und setzte Schritt vor Schritt Richtung Tür. Gerade als ich die kalte Klinke in der Hand hatte wurde sie aufgestoßen und die Tür knallte erstmal volle Kanne gegen meinen Kopf. Ich taumelte zurück und faste mir mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Stirn. Das schmerzte. Ich kniff die Augen zu und schmiss mich aufs Bett, ich drückte mein Gesicht ins Kissen und schlug mit meiner Hand aufs Bett. Irgendwie musste ich den Schmerz ja loswerden. „Oh mein Gott Tessa, es tut mir leid. Das wollte ich nicht.", besorgte hörte ich Lewis Stimme hinter mir. Er berührte mich sanft.

Nachdem der Schmerz etwas nachgelassen hatte sah ich ihn durch zusammengekniffene Augen an. Er sah mich geschockt an und rannte ins Badezimmer. Was war mit ihm los?

Kurze Zeit später kam er wieder, in der Hand einen Wachlappen. Verwirrt sah ich ihn an, er antwortete mir aber nicht, sonder klatschte mir den Waschlappen ins Gesicht. „Lew was soll das?", ich versuchte mich zu wehren. „Du bekommst eine riesige Beule und jetzt halt still." Daher wehte der Wind. Ich musste lächeln, er war so fürsorglich. „Wo warst du?", fragte ich in der Zeit wo er mir den blauen Waschlappen auf die Stirn drückte. „Essen.", antwortete er knapp. „Oh fuck, das habe ich voll verpennt." – „Keine Schimpfwörter, Frau Unnerstall.", er lachte. „Du Arsch.", ich musste aber auch grinsen. „Ich habe dir aber was mitgebracht." – „Danke, das ist echt lieb von dir." Wieso ist er heute so sozial, fragte ich mich. Aber echt niedlich.

Er drückte mir weiter, den nun nicht mehr so nassen, Waschlappen auf die Stirn und sah mir in die Augen.


Auf Kohle geborenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt