Kapitel 45

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Ich ging auf dem direkten Weg zu meinem Bruder.

„Na Schwesterherz!", er saß gerade auf dem Sofa am Laptop. „Na!", ich setzte mich zu ihm. „Was hat dich hierher verschlagen?", er meldete sich ab und machte den Laptop zu. „Nichts, ich wollte nur mal wieder Zeit mit meinem geliebten Bruder verbringen." – „Was hast du ausgefressen?" – „Wieso?" – „Wenn du schon so ankommst..." – „Nein, ich mein es ernst.", ich lächelte. „Hast du Bock mit mir schwimmen zu gehen?", fragte er einfach so, wie aus dem Nichts. „Nur wir zwei?", wollte ich wissen. Er nickte und lächelte dann. Als ich nicht antwortete, zog er die Augenbrauen hoch und sah mich fragend an. „Okay, ich hole nur kurz meine Sachen." Ich lief aus seinem Zimmer direkt in meins. Dort traf ich auf Lew. „Hey.", begrüßte ich ihn. „Hey.", erwiderte er. Ich verschwand im Badezimmer und holte aus einem der langen Schränke, ein hellblaues, weiches Badehandtuch raus. Dies legte ich mir über den linken Arm und ging zurück ins Zimmer um meinen Bikini aus dem Schrank zu holen. „Was machst du?", fragte Lew. „Ich geh mit meinem Bruder schwimmen." – „Ach so, viel Spaß." – „Danke.", ich hatte alle meine Sachen zusammen und ging wieder zurück ins Zimmer meines Bruders.

„Fertig? Dann können wir ja los.", mein Bruder nahm seine Tasche, die er gepackt hatte als ich weg war und hielt mir die Tür auf. Endlich mal wieder einen Tag nur mit meinen Bruder genießen. Ich hatte ihn ganz vernachlässigt in der Zeit wo wir hier waren. Das sollte sich jetzt aber ändern. Ich harkte mich grinsend bei ihm unter und zog ihn mit ins Schwimmbad. Voller Vorfreude stieß ich die schwere Glastür auf, die ins Schwimmbad führte. Es war Menschenleer. Sofort schmiss ich mein Handtuch auf eine Liege und verschwand in einer der vielen Umkleiden, da ich meinen Bikini noch nicht anhatte. Ich streifte mir meine Klamotten vom Körper und legte sie auf den Stuhl der in der Umkleide stand. Schnell schlüpfte ich in meinen Bikini, griff nach meinen Klamotten und marschierte wieder zu meinem Bruder. Ich kam bei ihm an und drehte mich einmal kurz vor ihm. „Hübsch, meine Schwester.", er zog mich liebevoll in seine Arme und stütze sein Kinn auf meinem Kopf ab. „Ich hab dich lieb.", flüsterte ich gegen seinen Brustkorb und merkte wie dieser vibrierte. „Ich dich auch, Tessi.", er entfernte sich ein Stück von mir und küsste meinen Scheitel.

Mein Bruder war einfach der Beste, der Beste von allen.

„Gehen wir in den Whirlpool?", fragte er. Ich nickte zur Zustimmung und folgte ihm mit schnellen Schritten zum sprudelnden Whirlpool. Er ging voraus und setzte sich in den warmen Pool. Ich kam die kleinen Stufen hinterher und setzte mich neben ihn.

„So und jetzt erzähl mal, wie gefällt's dir mit uns im Trainingslager?" – „Gar nicht mal so übel. Deine Kollegen sind alle extrem nett und lustig." – „Ich hoffe mal nicht zuuu nett!", er grinste. 

„Was machst du denn für ein Gesicht? Das war nur Spaß!", er lachte. Ich setzte ein Lächeln auf, war aber immer noch ganz perplex.

„Hast du eigentlich schon mit Mama gesprochen?", fragte Lars. „Ja. Also wir haben geschrieben. Du?" – „Nee, noch nicht. Sollte ich vielleicht mal." Ich nickte zustimmend, und meine Gedanken flogen weit weg. Sie flogen zu Jule. Wieso? Ich musste zugeben er war schon ganz süß und gut sah er auch aus, aber das was Lewis gesagt hatte konnte einfach nicht stimmen. Das konnte einfach nicht gehen. Auch wenn es schön wäre. Verdammt Tessa, schlag dir das aus dem Kopf und erst recht den Typen. Der ist einfach ne Nummer zu groß.

Außerdem gab es viele heiße Typen an meiner Schule, die auch auf meinem Niveau waren.

„Tessa?" ... „Mensch Tessa!" Mein Bruder rüttelte an mir und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Ja?", ich fuhr zusammen und sah ihn verwirrt an. „Sag mal wo warst du denn?" – „In Gedanken.", säuselte ich. „Ah ja ..."

„Ach hier bist du Lars!", eine mir zur allbekannte Person kam um die Ecke, direkt auf uns zugesteuert. „Was denn los?", fragte er. „Der Trainer will dich sprechen.", kündigte mein bester Freund an. „Oh okay.", Lars erhob sich aus dem Wasser. Bevor er den Whirlpool verließ drückte er mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich. Ich lächelte ihm hinterher und dann setzte sich Lewis zu mir in den Whirlpool. „So ganz alleine schwimmen gehen?", fragte ich ihn. „Yeah, wieso nicht? Ich muss mir doch auch mal was gönnen.", er lachte und streckte seine Beine von sich ab. Dann legte er seine Arme abgespreizt auf den Rand und schloss die Augen. Eindeutig Lewis!

Ich starrte ihn an. Sein Gesicht, seine geschlossenen Augen, seine etwas nassen Haare und seinen muskulösen Oberkörper. „Ich merke, dass du mich anstarrst!" Er öffnete wieder die Augen und sah mich an. „Hey, wieso guckst du so traurig?", er setzte sich auf und nahm meine linke Hand in seine. „Hach ... es ist einfach so wunderschön mit euch allen. Die Zeit war einfach toll und es ist so schade dass sie schon vorbei ist. Es hat einfach so viel Spaß gemacht. Für mich war es der beste Urlaub. Wir haben zwar nicht so viel gemacht, da ihr immer trainieren musstet, aber das war nicht so schlimm. Es war einfach schön bei euch zu sein, und zu wissen dass ich hier akzeptiert und geliebt werde. Alle haben mich sofort aufgenommen und ich fühle mich schon so, als ob ich zu eurer Schalkefamilie dazugehöre. Deine Mannschaftskollegen sind einfach wahnsinnig nett und toll. Ich habe sie einfach in der kurzen Zeit in mein Herz geschlossen." – „Du gehörst doch auch zu uns. Du gehörst zu unserer Schalkefamilie und wir können ja irgendwann mal wieder in den Urlaub fahren. Ich kann ein paar meiner Leute fragen und dann haben wir ganz viel Zeit, da wir nicht trainieren müssen.", er zog mich in seine Arme. Die Wassertropfen die von seinen Haaren abperlten tropften mir ins Gesicht, dass störte mich aber nicht. „Das ist eine tolle Idee.", sagte ich, nachdem ich mich von ihm gelöst hatte.

„Wollen wir dann...?", fragte er. „Wohin?", wollte ich wissen, da ich wusste dass wir heute nichts mehr vorhatten. Also wo wollte er hin? „Raus!", gab er kurz aber bestimmt von sich. Ich blickte immer noch nicht durch. Wollte er mich verarschen, oder was hatte Lewis vor?! „Mensch Tess, meine Haut wird schrumpelig.", gab er genervt zu, da ich es die ganze Zeit nicht gerafft hatte. Ich sah ihn erst an, dann brach ich aber in schallendes Gelächter aus. Seine Haut wird schrumpelig. Deswegen wollte er aus dem Wasser, da wäre ich nie drauf gekommen.

„Was lachst du denn so?", er sah mich verwirrt von der Seite an. Ich konnte ihm aber gerade, in dem Moment, nicht erklären wieso ich so am Lachen war. Wenn ich jetzt was sagen würde, käme kein verständnisvoller Satz aus meinem Mund. Den er verstand.

Er sah mich noch einmal mit einem mir nicht deutbaren Blick an, dann stand er auf und verließ den Whirlpool. Mein Gegacker hörte zu dem Moment auch sofort auf, mit verblüfftem Gesicht und etwas offen stehendem Mund sah ich ihm nach. Wo wollte er hin? Was war denn los mit ihm?

Bevor ich raffte das Lewis anscheinend sauer war, hörte ich schon die Schwimmbadtür zuschlagen.

Mir schwirrten viele Fragen durch den Kopf, aber ein Wort hatte sich in meinem Kopf festgesetzte 'Scheiße'. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 29, 2016 ⏰

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