Nach dem Mittagessen ging ich zusammen mit Lewis auf unser Zimmer, er machte sich fertig fürs Training und ich zog mir eine kurze Shorts und ein T-Shirt an und legte mich ins Bett. So wie Lewis es mir vorgeschlagen hatte. „Okay, ich bin jetzt weg. Schlaf schön.", er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand aus der Tür. Dann schloss ich die Augen und fiel in den Schlaf. Ich schlief echt gut und ich brauchte wirklich etwas Schlaf.
Als ich langsam wieder wach wurde, hörte ich Stimmen um mich herum. Ich blinzelte, um zu gucken wer hier war.
Lewis stand angelehnt an der offenen Balkontür und auf einem Stuhl neben dem Fernseher saß Christian. Ich kniff sofort wieder die Augen zu und hörte den beiden zu, war zwar nicht so die feine Art aber ich war neugierig.
„Man Christian!", beschwerte sich Lewis. „Nicht so laut, oder willst du das Tessa aufwacht?", beruhigte Christian ihn. 'Zu spät, Jungs', dachte ich mir. „Na los, wir gehen mal ne Runde schwimmen, damit du auf andere Gedanken kommst.", schlug Christian vor. Lewis stimmte zu und so verließen die beiden das Zimmer.
Viel von dem Gespräch der beiden hatte ich ja nicht mitbekommen ...
Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, war ich auch schon wieder eingeschlafen. Ich musste extrem müde sein.
Als ich dann das zweite Mal erwachte, war Lewis nicht da. Diesmal stand ich aber auf und griff sofort nach meiner Trinkflasche die an meinem Bett stand. Noch etwas schlaftrunken taumelte ich auf die Toilette.
„Tessa?", ertönte auf einmal aus dem Zimmer. „Ja! Im Bad." Ich band mir kurz die Haare noch zusammen und verließ dann das Badezimmer.
„Gut geschlafen?", fragte er. „Ja, wo warst du?", ich machte einfach mal einen auf unwissend. War besser so das er nicht wusste da sich ihn und Christian belauscht hatte.
„Unten im Schwimmbad mit Christian.", er ging ins Badezimmer und schmiss sein Handtuch und seine Badehose über die Wanne. „Das räumst du aber noch weg?!", ich deutete auf die Sachen die er über die Badewanne geworfen hatte. „Ja, später."
Ich verdrehte die Augen: „Männer!" „Das habe ich gehört.", rief Lewis. „War auch meine Absicht." – „Wir haben heute Abend noch einmal Training, da wir morgen ein Testspiel haben.", erklärte Lewis mir sein späteres Vorhaben. „Kein Ding, wie spät ist es?" Er sah auf die Uhr: „Halb fünf." Ich verzog das Gesicht. „Was?", fragte er. „Dann kann ich doch nicht mehr in die Stadt." – „Ich sagte doch, das du morgen in die Stadt kannst." – „Ja aber ... ach egal. Kann ich denn mit zum Training heute Abend?" – „Klar, wieso solltest du nicht können?!" – „Keine Ahnung.", ich lächelte. „Aber so", er zeigte auf mich „willst du doch bestimmt nicht mitkommen! Ich will nicht, dass du meine Kollegen verrückt machst. Dann können sie sich ja gar nicht aufs Training konzentrieren.", er lachte.
Ich sah an mir runter, ich trug eine kurze Shorts, die mir gerade mal über den Po ging und ein T-Shirt mit Ausschnitt. „Du denkst also, so kann ich nicht rausgehen!?" Er nickte. „Das werden wir ja sehen."; ich grinste schelmisch. „Nicht dein ernst!", ihm klappte der Mund auf. „Mund zu sonst kommen Fliegen rein.", ich klappte seinen Mund zu und lachte. „Du hast mir das ernsthaft abgenommen? Natürlich ziehe ich mich noch um. Du hättest dein Gesicht eben sehen müssen.", und schon verschwand ich im Badezimmer.
Ich zog mir meine lange blaue Hose an und ein graues T-Shirt.
„Kann ich so gehen?", fragte ich Lewis, als ich wieder aus dem Badezimmer kam. „Auf jeden fall!", er grinste und ging nun selber ins Badezimmer.
Als wir beide fertig waren, nach langen hin und her, und es endlich halb sieben war gingen wir zusammen runter zum Trainingsplatz.
Wir waren einige der ersten, die ankamen und Lewis rannte auch schon sofort auf den Platz.
Er konnte gar nicht ohne Fußball.
Nach und nach trudelte auch der Rest der Schalker Mannschaft ein. Und das Training begann.
Nach dem Training kamen die Jungs verschwitzt vom Platz. Keuchend liefen sie an mir vorbei. In Richtung Hotel.
Auch ich wurde irgendwie mitgezogen.
Nachdem wir uns alle am Abend müde ins Bett gelegt hatten, da die Jungs gut ausgeschlafen sein mussten, da sie morgen ein Testspiel hatten, schlief ich auch sofort ein. Am nächsten Tag hatte ich vor in die Stadt zu fahren.
Als ich aufwachte musste ich mich zuerst orientieren. Ich nahm mein Handy in die Hand und warf einen Blick darauf, dann legte ich es wieder zur Seite. Wie spät war es noch gleich? Ich griff wieder nach dem Smartphone und sah mir die Uhrzeit an, 10:32 Uhr. „Fuck schon so spät?!", fluchte ich. Ich sprang aus dem Bett und in die Dusche.
Ich hatte keinen Blick zu Lewis Bett geworfen, war mir aber sicher dass er schon weg war.
Mit angezogenen Klamotten rannte ich runter in die Kantine, dort waren die Jungs auch nicht mehr und es gab auch nichts mehr zu Essen. So ein scheiß.
Dann trugen mich meine Beine zum Trainingsplatz, wie eine Verrückte lief ich dort hin. Ich hätte auch eins der Golfcarts nehmen können, aber ich vertraute auf meine Füße.
Erschöpft blieb ich an den Trainingplätzen stehen und holte tief Luft.
Völlig am Ende, lehnte ich mich an einen Baum und schaute den Jungs zu. Welche aber schon bald wieder vom Platz kamen.
„Du siehst ja total erschöpft aus!", bemerkte mein Bruder, als er an mir vorbei ging. Ich schloss mich seinem Tempo an: „Ich habe auch verschlafen." Er runzelte die Stirn: „Aber du musst uns doch nicht beim Training zugucken. Du kannst doch ausschlafen." – „Wollte ich aber.", ich lächelte. Mein großer Bruder legte seinen Arm um meine Schulter und flötete vor sich hin.
„Und was hast du heute noch so vor?", fragte er nach einer Weile. „Ich wollte noch in die Stadt, ein bisschen shoppen.", weihte ich ihn in meinen Plan für heute Nachmittag ein. „Also guckst du uns heute beim Testspiel nicht zu?", er klang etwas traurig. „Hey, nicht traurig sein. Ich weiß doch das ihr gewinnt.", ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Am Hotel angekommen gingen wir getrennte Wege, ich ging rauf in mein Zimmer um meine Handtasche zu packen und Lars ging, nachdem er sich umgezogen hatte, zum Masseur.
Ich packte gerade meinen Geldbeutel in meine Tasche, als die Tür aufging und Lewis im Zimmer stand. Ich blickte auf: „Hey!" – „Hey! Willst du jetzt in die Stadt?", fragte er. „Ja ..." – „Dann viel Spaß.", wünschte er mir und ging an mir vorbei. Ich drehte mich um: „Viel Glück, für nachher." – „Danke.", aber er lächelte nicht, oder nur ganz leicht. Irgendwie war dies eine komische Unterhaltung, so ohne Emotionen und Gefühl. Ich warf meine Tasche mir über die Schulter und ging zur Tür, bevor ich den Raum verließ drehte ich mich aber noch mal zu Lewis um: „Lew, hör auf dir Gedanken zu machen, mir zur Liebe." Auch er wandte sich nun zu mir um: „Ich versuche es doch!" – „Geh zu Christoph und habt Spaß, du solltest auf andere Gedanken kommen." – „Mal sehen.", er lächelte. Ja, er lächelte. „Ich hab dich lieb." – „Ich dich auch." Dann schloss ich die Tür und ging nach unten und rief mir ein Taxi herbei. „In die Stadt, bitte.", äußerte ich meinen Wunsch und die Fahrt ging los.
Eine halbe Stunde später hielt das Taxi und ich bezahlte das Geld.
Nun hieß es „Shopping Time!"
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Auf Kohle geboren
FanfictionTessa ist die kleine Schwester von Lars Unnerstall und erlebt ein aufregendes Leben an der Seite ihres Bruders, einem Torwart vom Fc Schalke 04 und an der Seite ihres Besten Freundes, Lewis Holtby, ebenfalls eines Spielers vom FC Schalke 04. Was für...