Kapitel 36

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Abrupt wurde die Tür aufgestoßen. Als ich mich umwand stand Kyriakos vor uns, seine Kinnlade hing bis zum Boden. „Sorry.", murmelte er. „Hey, Alter.", Jule ließ mich los und klopfte Papa auf die Schulter. Ich war auf einmal Luft.

Ich sah Papa an, dass er keine klaren Gedanken mehr fassen konnte.

„Ich geh dann mal. Ich denke Lewis ist auch wieder da.", ich ließ die beiden verwirrt im Zimmer stehen.

Grinsend betrat ich unser Zimmer. Lewis war wirklich schon da, er saß auf dem Bett und tippte auf dem IPad rum, das in jedem Zimmer vorhanden war. „Was machst du da?", fragte ich ihn. Er schreckte hoch und sah mich an, dann musste er aber lächeln: „Ich poste was auf Facebook." „Ach so. Du Lew, ich lasse das Abendessen ausfallen, okay?!" Er blickte von dem IPad auf: „Wieso? Du musst doch was essen." – „Nein, ist schon in Ordnung. Ich habe heute so viel Wasser geschluckt.", dabei warf ich ihm einen bösen Blick zu. Er zuckte mit den Schulter: „Ihr habt doch angefangen, ihr wolltet doch das wir kentern.", beharrte er. „Lew, alles ist gut ich bin nicht böse auf dich. Ich gehe jetzt duschen."

Er nickte kurz, widmete sich dann aber wieder dem IPad.

Ich betrat das Badezimmer und schloss die Tür hinter mir zu. Nach dem ich mich entkleidet hatte stellte ich mich in die Dusche.

Leise rieselte das Wasser auf mich runter. Ich genoss die Wärme die mich umhüllte.

Ich fing an zu summen, das Summen wurde in leises singen. Ich sang gerne unter der Dusche. Obwohl ich es nicht konnte, aber irgendwie sang ja jeder unter der Dusche!

Ich nahm mir meine Shampoo Tube und massierte meine Kopfhaut mit dem Shampoo ein.

Nachdem ich es wieder ausgewaschen hatte blieb ich noch eine Zeit lang unter der Dusche stehen. Das Wasser war so angenehm. Draußen würde es sowieso wieder kalt werden.

Aber nach weiteren 10 Minuten stieg ich aus der Dusche raus und wickelte mir ein Handtuch um. Ich verließ das Badezimmer, Lewis war wahrscheinlich gerade beim Essen, und suchte mir meine Klamotten zusammen. Dann verschwand ich wieder im Badezimmer.

Fertig angezogen, setzte ich mich mit einer Decke aufs Sofa, dann machte ich mir den Fernseher an. Viel sah ich aber nicht von der Sendung, die ich anmachte. Ich musste den Fernseher sofort wieder auf leise stellen, da mein Handy klingelte. Als ich auf den Display sah, fing ich sofort an zu grinsen und nahm freudestrahlend ab: „Na kleiner." – „Na große.", er lachte am anderen Ende. „Wie ist es so in Katar?", fragte er. „Sehr gut. Echt schön warm hier." – „Das ist schön." – „Wie geht es dir denn so?", fragte ich ihn. „Alles gut. Alles super." – „Cool ... und du benimmst dich zuhause auch?", fragte ich lachend. „Sicher, was denkst du denn von mir?", er lachte. „Und hast du schon ein paar Mädchen abgecheckt, in den Ferien?", fragte ich gespannt. „Tessa Mann! Hast DU denn schon einen im Auge?", er war empört. „Man kann ja mal fragen! Also bitte, das sind beschäftigte Fußballer und ich bin nur ein einfaches Mädchen. Also ob daraus was werden würde." – „Also hast du dir schon einen ausgesucht?" – „Nein, habe ich nicht und werde ich auch nicht.", sagte ich stur. „Och menno ...", er zog gerade bestimmt einen Schmollmund.

Hinter mir hörte ich die Tür aufschlagen und Lewis rufen: „Tesssaaa!!!"

„Mein Bruder?", fragte Joshua am anderen Ende. „Ja, wer soll es auch sonst sein!?", ich lachte und sah Lewis an. Bei dem stand aber nur ein Fragezeichen ins Gesicht geschrieben.

Ich nahm das Handy kurz vom Ohr: „Josh.", wisperte ich dann Lewis zu. „Joshi!", hörte ich Lewis dann auch schon rufen. Ich hielt ihm das Handy hin, ohne Josh zu fragen ob er mit seinem Bruder reden wollte. „Na kleiner, wie geht es dir?", fragte er seinen Bruder. ... „Schon ne Freundin?", fragte Lewis lachend. ... „Wieso denn nicht? Mann Josh ..."

Auf Kohle geborenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt