Teemu, Julian und ich tauschten einen Blick aus und stupsten dann das Kanu der drei an. Lewis, der ganz hinten saß drehte sich zu uns um und rief den anderen beiden zu: „Umdrehen. Tessa, Julian und Teemu wollen Ärger." – „Du sollst nicht die anderen für dich arbeiten lassen!", meinte Julian zu Lewis. „Mach' ich nicht.", er streckte die Zunge raus und fing an selbst zu paddeln. „Los, weg.", rief Teemu auf Deutsch. Ein paar Brocken konnte er.
Wir wendeten unser Kanu und paddelten davon. „Schneller.", quietschte ich.
Wir drei paddelten wie Bekloppte, da Lewis' Team uns immer näher kam. Als Benni, Ralf und Cipi uns in den Weg kamen, dachte ich, dass wir jetzt kentern würden.
Jule und Teemu paddelten aber wie wild, sodass wir noch einmal die Kurve bekamen.
Als ich mich dann umdrehte, waren Lewis, Roman und Atsuto uns sehr dicht auf den Fersen. Zu dicht!
„Jule!", quietschte ich. Er drehte sich auch um und begann zu paddeln.
Aber zu spät, ich merkte ein leichtes „bums". Unser Kanu begann zu wackeln und kurze Zeit später kippte es auch schon um und wir drei landeten im Wasser. Bevor ich unter gang, hörte ich die anderen noch lachen.
Schnell schwamm ich wieder an die Wasseroberfläche und hielt mich am Kanu fest. Teemu und Julian waren bereits schon aufgetaucht und hielten sich am Kanu fest. „Lewis, das wirst du teuer bezahlen.", rief Jule zu ihm rüber. „Holt mich doch, holt mich doch.", er streckte uns die Zunge raus und paddelte davon. Ich sah Jule an, er war klitschnass – kein Wunder!
Er strich sich durch seine nassen dunkeln Haare, eine kleine Locke hang ihm im Gesicht. Er musste wieder zum Frisör. Dann sah er mich an und lächelte. „Ist dir kalt?", fragte er besorgt und legte einen Arm um mich. „Mir ist kalt.", rief Teemu. „Dich habe ich nicht gefragt.", grinste Jule. „Trotzdem ..." - „Nein, ist in Ordnung, wir sollten uns nur schnellstmöglich wieder ins Boot setzten.", erklärte ich. Er nickte und versuchte das Kanu, mit aller Kraft zu wenden. Ich half ihm, und zu dritt bekamen wir das Kanu gewendet.
Als wir wieder im Boot saßen seufzte ich zuerst. „Wehe das passiert uns wieder!", knurrte ich. Aber kurze Zeit später schlich sich schon wieder ein Grinsen auf mein Gesicht.
Plitschnass saßen wir in unserem Boot, statt der 30 Grad und der Sonne die direkt auf uns runter prallte wurde mir langsam echt kalt. Ich wollte ganz schnell die Klamotten wechseln. Das war nicht mehr so angenehm in nassen Klamotten zu sitzen.
Jetzt musste ich es nur noch irgendwie schaffen die anderen beiden zu überreden.
Vorsichtig drehte ich mich um. Julian sah gerade in eine andere Richtung. Soll ich ihn einfach ansprechen?
„Ehm ... Jule ...", fing ich stockend an. Er drehte sich wieder um und sah mir ins Gesicht. „Ja?"
Ich wollte jetzt auch nicht so unbeholfen rüberkommen. Ich konnte doch nicht einfach sagen: ja, mir ist kalt. Können wir wieder rein gehen?! Das klang blöd und echt kindisch, als ob ich klein wäre und nichts abkonnte.
Er sah mich erwartungsvoll an und ich merkte dass ich ihm noch eine Antwort schuldete. „Also ... ehm ... das klingt jetzt vielleicht blöd aber langsam wird mir irgendwie doch kalt und unbequem in den Sachen. Die kleben so an einem." – „Sollen wir fragen ob wir zurück zum Hotel dürfen?", schloss er aus meinem stammeln. Ich nickte.
„Teemu, fahren wir zurück?"
Der Finne drehte sich zu uns um: „Ja, mir ist kalt."
Jule lächelte mich aufmunternd an und wir paddelten ans Ufer.
„Huub? Können wir zurück ins Hotel? Wir sind gekentert und uns ist echt ziemlich kalt.", übernahm Jule das sprechen. „Ausnahmsweise ... weil ihr Tessa dabei habt und ich nicht will dass sie krank wird."
Teemu warf Jule einen Blick zu der soviel bedeutete wie: Und wir? Wenn wir krank werden ist das egal?!
Ich schmunzelte.
Glücklicherweise durften wir unser Kanu stehen lassen, keine Ahnung wieso aber ich fand's gut.
Wir drei machten uns also auf zum Hotel. Schritt für Schritt. Zwar prallte die Sonne wie verrückt vom Himmel aber ich fror trotzdem. Nach und nach fing ich an zu zittern. Ich versuchte es, mir nicht anmerken zu lassen. Aber als Jule mich ansprach merkte ich, dass ich es nicht verbergen konnte. „Du zitterst Tessa!", er sah mich besorgt an. „Ist schon gut.", bibberte ich. „Nein, ist es nicht. Es sind über 30°C und du frierst."
Ich warf einen Blick zu Teemu rüber, er blickte uns an. Als ich seinen Blick auffing lächelte er nur. „Wir sind ja gleich am Hotel.", ich zeigte nach vorne wo unser Hotel schon in Sicht war. Wir gingen also einen Schritt schneller, im Eingangsbereich vereinbarten wir das Teemu und ich, nachdem wir uns umgezogen hatten zu Jule aufs Zimmer kamen. Zusammen fuhren wir noch nach oben, dann verschwand aber jeder in seinem Zimmer.
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Auf Kohle geboren
FanfictionTessa ist die kleine Schwester von Lars Unnerstall und erlebt ein aufregendes Leben an der Seite ihres Bruders, einem Torwart vom Fc Schalke 04 und an der Seite ihres Besten Freundes, Lewis Holtby, ebenfalls eines Spielers vom FC Schalke 04. Was für...