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Mik's PoV :

Ich schlug die Augen auf. Verschwommen. Alles. Grau. Schwarz. Trist. Leise stand ich auf und ging ich die Küche. Schon 08:30.. Ich muss gleich los zur Untersuchung. So still wie nur möglich machte ich mich fertig und schrieb Dennis schnell einen Zettel. Jacke geschnappt, Schuhe an und los. Es regnete. Passte ja zu meiner Stimmung. Schließlich saß ich seufzend im Wartezimmer, etwas Angst vor der nächsten Nachricht. Denn je mehr schlechte Nachrichten kommen, desto schwerer wird es Dennis glücklich zu machen.

Dennis' PoV :

Gähnend streckte ich mich. " Guten Morgen Miki... " murmelte ich und legte meinen Arm nach links. Er wich sanft in die leere Betthälfte. Er war wahrscheinlich nur schon aufgestanden, aber in diesem Moment wurde mir bewusst wie sehr er mir fehlte. Unbewusst stiegen mir Tränen in die Augen und ich dachte an die ganze schöne Zeit, die wir schon miteinander gehabt haben. Okay, reiss dich zusammen Dennis. Rede mit ihm, er betrügt dich nicht. Hoffentlich... Ich stand auf und tappelte ins Bad. Es war Still. Dann ging ich ins Wohnzimmer. Nichts. Ein Zettel. Sofort füllten sich meine Augen wieder mit Tränen, es überrollte mich gerade einfach alles und ich fühlte mich allein.

Guten Morgen Dennis.
Ich bin kurz zu meiner Mutter gefahren, sie brauch Hilfe bei der Garage. Ich bin schnell wieder da.
Ich liebe dich.
Mik.

Die ganze Trauer die sich gerade eben noch in mir befand wandelte sich innerhalb von Nanosekunden in Wut um. Ich ballte die Fäuste und zerknüllte den Zettel. Wenn ich alleine bin rede ich öfter mal mit mir selbst, also auch da. " Geh zu deiner Mutter und hilf ihr bei der fucking Garage! Du bist nie bei deiner Mutter und erzählt hast du mir auch nichts, also komm mir nicht damit! " Während des Aufregens fing ich an zu weinen und sank auf die Knie. " Nicht damit...bitte... " In meiner Melancholie gefangen, hörte ich irgendwann ein Klingeln. Festnetz. Grummelnd wollte ich es gerade ausmachen als ich las was draufstand.
Mik Mama.
Mik ruft an? Sofort nahm ich den Höhrer ab. " Hallo? Mik? " In dem Moment fiel eine große Last von mir und ich lächelte etwas. Dieses Lächeln verschwand innerhalb von einem Atemzug als sich Mik's Mama meldete. " Hallo Dennis. Kannst du mir mal Marik geben, ich wollte ihn nur was fragen. " Meine Augen weiteten sich. Es war zwar schon eine Option gewesen aber in mir drin hat sich alles dagegen gesträubt zu denken er hätte mich angelogen. " Er...ich sag es ihm wenn er wieder da ist. " Ich legte auf. Mein Kopf war leer. Einige Augenblicke später, war er wieder komplett gefüllt mit Fragen.

Wieso hat er gelogen?
Was habe ich ihm nicht gegeben?
Was habe ich falsch gemacht?
Was ist falsch mit mir?
Wo ist er?
Und die schlimmste Frage...
Mit wem?...

Mik's PoV :

Nach einer länger, als erwarteten Untersuchung saß ich endlich wieder dem Arzt gegenüber. Sein Blick schwief von seiner Akte ab und er sah mich an. " Also... Ihr Tumor ist im Stadium 4, das bedeutet unheilbar. Klingt hart, aber wir müssen ihnen das sagen. Wir haben es aber glücklicherweise früh bemerkt, das bedeutet wir können es behandeln. Sie bekommen jetzt Tabletten und haben die Möglichkeit eine Reha Terapie zu machen. Sie wissen, es gibt Nebenwirkungen, es wird ihnen durch die Medikamente während der Reha nicht so gut gehen. Ihre Haare würden ausfallen, sie würden nochmehr abnehmen und viele andere, eher seltenere Dinge. " Ich schloss die Augen. Konnte es schlimmer werden? " I..ich... was ist wenn ich die Reha nicht machen möchte? " Er senkte den Blick. " Das wäre sozusagen ihr Todesurteil. " Ich schluckte. Ich darf Dennis nicht alleine lassen, aber wenn ich die Reha mache, wird er es früher oder später erfahren. Scheiße... Nickend verabredete ich den nächsten Termin und ging raus, ins Auto. Meine Gedanken kreisten nur um meine Krankheit. Im Ernst, warum ich?
Etwas später kam ich zuhause an und schloss die Tür auf. Es war ruhig. " Denniiiis, ich bin zuhause. Hast du schon was gegessen? " Ich legte den Schlüssel ab und ging ins Wohnzimmer. Er saß auf der Couch und starrte seine Hände an. " Dennis? " Er machte keine Anstalten sich zu bewegen. " Nein. " Was ist mit ihm? Ich ließ mich neben ihm nieder. " Hey, was ist los? " Er senkte den Blick tiefer. Ich zuckte heftig zusammen, da er auf einmal fast schrie. " SAG DU MIR WAS LOS IST?! " Mit großen Augen starrte ich ihn an. Er keuchte. " W...was meinst du? " Dann hob er seinen Blick und sah verheult aus. " WO WARST DU?! " Ich schluckte. " Bei meiner Mutter, hab ich doch gesagt. " Er schnaubte ironisch. " Geh. Zurück zu deiner ' Mutter ' Marik. " So nannte er mich nie. " Lass uns drüber re-.. " - " VERPISS DICH! " Tränen füllten meine Augen. " Wieso sagst du sowas zu mir?! Das tut weh! " Auf einmal sprach er wieder ruhig. " Weißt du... was weh tut? Betrogen zu werden... " Ich runzelte meine Stirn. " Dennis. Ich betrüge dich nicht du Blödmann. " Dann fing auch er an zu weinen, lautlos. " Wieso lügst du mich dann an heh?! Du lügst mich an, isst kaum und wimmelst mich jedes mal ab! Du weißt genau was ich meine! " Was soll ich nur sagen?.. Alles in mir wurde abwechselnd warm und kalt, mein Puls ging auf 180 und ich atmete schleierhaft. Ich fühlte mich als würde ich gleich umkippen. " So geht das nicht weiter Mik. Das geht nicht. Macht keinen Sinn. " Ab da war es vorbei mit mir. Ich brach in Tränen aus. " Nein Dennis, das kannst du nicht machen! Ich liebe dich! Das ist nur-... " Auf einmal überrumpelte mich alles. Ich fing an zu röcheln und hustete wieder. Stärker und stärker bis Dennis mich etwas besorgt ansah. " A...alles...gut? " Ich wollte gerade etwas sagen, als ich wieder Blut spuckte. Dennis starrte schockiert drauf. " Was ist das?! Was soll das?! " Ich reagierte blitzschnell. Handy rausgeholt, Nummer vom Arzt aufgemacht. Röchelnd brachte ich ein : " Ruf da an. " raus, bis ich zur Seite sinkte und das verschwommene Bild immer weiter schwarz wurde, bis die Farbe der Nacht schließlich alles umhüllte.

Kostory ~ Wir gegen die Krankheit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt