Obwohl ich mich ans Autofahren gewöhnen könnte, machte ich mein Motorrad fertig für die Fahrt mit Eden. Es war sicherer und meine Eltern würden es nicht direkt bemerken. Was mit Edens Eltern war, wusste ich nicht, doch sie hatte gesagt, dass sie es rechtzeitig zum Park schaffen werde.
Ich hatte genau siebzig Euro dabei, wer weiß, was passierte.
Außerdem war in meinem Rucksack noch eine Trinkflasche, etwas Essen und eine andere Hose und ein anderer Pulli zum wechseln.
Ich war bereit und zog mir meinen Helm auf, nachdem ich nochmal auf die Uhr gesehen hatte.
9:23 Uhr an einem kühlen Samstag.Eden sah ich schon von weitem, da sie die einzige war, die schon im Park war um diese Uhrzeit.
"Eden", sagte ich und sie schaute auf. Dann warf sie ihre Kippe weg und ich drückte ihr den Helm in die Hand, den ich in der Garage noch gefunden hatte. Sehr wahrscheinlich war er aus den alten Zeiten meines Vaters.Wohin wir fuhren, wussten wir nicht genau. Doch wir ließen alles hinter uns. Zwar nur für eine Weile, doch es tat gut.
Es tat gut, zu wissen, dass man zwischen dem Alltag, zwischen dem Stress und der Routine und dem Druck, einfach mal alles ablegen konnte.
Und der Fahrtwind war kalt, doch ich liebte es. Ich liebte es, dieses Gefühl von Freiheit. Diese Leichtigkeit, als ob ich schweben würde, dachte ich.Und Eden hatte ihre Arme um meinen Bauch geschlungen und ihre Nähe war unbeschreiblich schön.
Sie wärmte mich, ich wärmte sie, während wir durch die eisige Kälte fuhren.Hätte ich nur gewusst, dass Eden eines Tages genau diese Kälte sein würde.

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Eden
Short Story"Willst du mir vielleicht jetzt sagen, wie du heißt?" "Eden. Ich heiße Eden." "Wie das Paradies?", fragte ich. "Das denken viele. Aber nein, nicht wie das Paradies. Wohl eher wie die Hölle." - Eden ist das ungewöhnlichste Mädchen, was Finn je ges...