Edens Silhouette tauchte am anderen Rande des Parks auf und kurz darauf stand sie vor mir.
Ihre Augen waren rot, verheult. Und sie zitterte am ganzen Körper. Vor Kälte?
"Was ist passiert?", fragte ich leise und schloss sie in meine Arme. Erst wehrte sie sich, dann nahm sie es an und versteckte ihr Gesicht in meiner Jacke.
Ich löste mich von ihr und sie fuhr sich durch die Haare. Ihr Ärmel rutschte hoch und auf ihrem Handgelenk prangte ein riesiger blauer Fleck. Meine Augen weiteten sich und Eden hatte bemerkt, dass ich es gesehen hatte, denn sie zog den Ärmel schnell wieder herunter."Eden? Was ist passiert?", fragte ich nochmal und sah, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten und ihre Augen wieder glasig wurden.
"Mein Vater", murmelte sie nur und von einer auf die andere Sekunde verspürte ich puren Hass auf eine Person, die ich nicht kannte.
Ich nahm Eden bei der Hand und gab ihr den Motorradhelm, den sie anzog. Ich hatte keinen, doch das war mir egal. Alles war eben mir egal, nur Eden nicht und Eden ging es nicht gut.
Wir saßen in dem Café, in dem wir auch bei unserem ersten Treffen gesessen hatten. Eden trank einen Tee und hörte langsam auf zu zittern.
"Ich hasse ihn. Ich schwöre dir, wenn ich ihn kennenlerne, wird er erst mal ordentlich von mir zu hören bekommen", knurrte ich und trank meinen Kaffee.
"Er ist mein Vater, Finn...", sagte Eden leise und schaute wieder in die Ferne.
"Keiner hat das Recht dich so zu verletzen. Keiner, Eden."
Sie griff über den Tisch nach meiner Hand und drückte sie kurz und dann lächelte sie bitter und nickte.Hätte ich nur diese Trauer, diese Angst in ihren Augen bemerkt.
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Eden
Short Story"Willst du mir vielleicht jetzt sagen, wie du heißt?" "Eden. Ich heiße Eden." "Wie das Paradies?", fragte ich. "Das denken viele. Aber nein, nicht wie das Paradies. Wohl eher wie die Hölle." - Eden ist das ungewöhnlichste Mädchen, was Finn je ges...