-8| Vorher

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Ich war aufgestanden, durch den Fluss gegangen und stand nun wieder bei Eden, die auf dem Boden saß und sich ihre Schuhe anzog.
Wir waren jetzt knapp zwei Tage unterwegs und es war herrlich, dass wir immer noch unterwegs waren.
Ich hatte zwar mindestens zwölf verpasste oder besser gesagt ignorierte Anrufe von meinen Eltern, doch das war mir wirklich egal.

"Eden? Wie wäre es, wenn wir noch ein bisschen länger hier bleiben?", fragte ich und sie nickte. Keiner sprach darüber, was da eben passiert war.
Wie wir uns angesehen hatten, wie sie mich geküsst hatte. Zwar nur auf die Wange, doch das war verwirrend genug, obwohl wir nur Freunde waren.

Ich setzte mich neben Eden und sie lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter, während wir dem Wasser beim Plätschern zusahen, der Sonne beim Untergehen und dem Mond beim Aufgehen.
Eden rauchte eine Zigarette, während sie immer noch an mir lehnte und ich kämpfte mit mir, nicht über ihre Blicke und ihr Verhalten nachzudenken.

Und als Eden aufschaute, war es schon dunkel, aber trotzdem erkannte ich die Umrisse ihres hübschen Gesichtes und die glühende Spitze des tötenden Etwas.

Am liebsten wollte ich sie umarmen, ihre Hand halten und ja, sie küssen.
Ich wollte, dass Eden wusste, dass sie mir etwas bedeutete. Etwas mehr als ich eigentlich gedacht hatte.

Hätte ich gewusst, wie viel ich ihr bedeutete.

EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt