Wir waren an einem Fluss stehen geblieben, der im Sonnenlicht leicht glitzerte.
Es war ein schöner Tag für einen kalten Herbst, der langsam zum Winter wurde.
Es war ein wirklich warmer Tag.Das Motorrad stand am Rand des Flusses und Eden war direkt abgesprungen und zum Fluss gerannt, der eher ein Bach war als ein Fluss, was ich erst später erkannte.
Nun stand Eden im plätschernden Wasser, ihre Schuhe und Socken lagen auf der Wiese davor.Sie watete ein bisschen herum und ich zog mir meine Schuhe und meine Socken aus, krempelte meine Jeans hoch und folgte ihr.
Das Wasser war eiskalt und ich zog scharf die Luft ein, als ich meinen Zeh herein hielt.Eden drehte sich um und lachte kurz auf. "Komm schon, Finn. Sei kein Schisser."
Und ich wäre ihr eh gefolgt, doch jetzt beeilte ich mich und packte sie an den Schultern, worauf sie sich so erschrak, dass wir auf der anderen Seite des Baches auf der Wiese landeten.
Sie lag halb auf mir und lachte.
Während unsere Füße noch im Wasser hingen, waren unsere Klamotten zum Glück nicht nass geworden.
Mein Rücken tat ein bisschen weh, doch das interessierte mich wenig.Edens schmales Gesicht hing über meinem und das interessierte mich wirklich.
Ihre Augenbrauen hoben sich leicht und ihre grauen Augen musterten mich, so wie ich sie.
Ihre Haare hingen in Strähnen herunter und streiften mich, als Eden sich vorbeugte und mir noch näher war.Ich musterte sie immer noch. Ihre Nase war etwas schief und ihre Lippen waren aufgerissen und blassrot.
Dann spürte ich genau diese Lippen an meinen glühenden Wangen.
Wie ein leichter Wind streiften ihre Lippen mich und dann war sie weg.Sie war aufgestanden und durch den Fluss zurück zu dem Motorrad, wo sie in ihrer Tasche wühlte.
Ich lag immer noch auf der Wiese und blinzelte ihr hinterher.
Ihre Stimmungen verwirrten mich.
Erst lachte sie, dann weinte sie fast, dann war sie kalt und dann war sie wieder so mysteriös.
Eden verwirrte mich, doch zum ersten Mal spürte ich und realisierte auch, dass mein Herz schneller schlug, wenn ich bei ihr war, wenn wir uns berührten.
Das erste Mal spürte ich wirklich, wie viel Eden mir eigentlich bedeutete, doch ich verstand sie nicht.Hätte ich nur gewusst, dass Eden ein Geheimnis für sich war und ich sie nie wirklich verstehen würde.
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Eden
Short Story"Willst du mir vielleicht jetzt sagen, wie du heißt?" "Eden. Ich heiße Eden." "Wie das Paradies?", fragte ich. "Das denken viele. Aber nein, nicht wie das Paradies. Wohl eher wie die Hölle." - Eden ist das ungewöhnlichste Mädchen, was Finn je ges...