Jack 'o' Lantern

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Guten Abend, ihr Nachtschwärmer! Es ist Halloween, die Nacht vor Allerheiligen, die Nacht, in der die Pforte zwischen Lebenden und Toten einen Spalt weit offen steht. Heute Nacht können die Geister, der Legende nach, zu uns vordringen, und all ihre offenen Rechnungen begleichen. Die Geister können sich ein einziges Mal im Jahr, wahrhaftig lebendig fühlen, indem sie uns heimsuchen...
Halloween ist die Nacht, in der wir unsere Ängste feiern, und durch unheimliche Verkleidungen diese Geister in die Irre führen sollen!
Weil wir, Bloody Mally und Nosferajul, dieses Fest so unglaublich toll finden, möchten wir euch natürlich danken, so lange an unserem Countdown dran geblieben zu sein, wir hoffen, es hat euch gefallen! :D
Ihr habt euch somit als wahrhaft würdige Mitglieder des Samhainzirkels erwiesen! ^^

Die letzte Nacht unseres kleinen Projekts widmen wir einer ganz besonderen Sage, nämlich der alten irischen Legende von Jack 'o' Lantern, der Legende, wegen der viele Menschen auf der Welt alljährlich ihre Kürbisse (und Rüben) aushöhlen.

In diesem Sinne: Happy Halloween!!!

...
Vor langer Zeit lebte in einer kleinen irischen Stadt ein Junge namens Jack.
Jack war kein durch und durch schlechter Mensch, aber er hatte so seine Marotten, und, wenn ihm das Leben mal wieder nicht so freundlich gesinnt war, wurde er oft zu einer sehr verlogenen Person. Irgendwann wurde es so schlimm, dass er die Menschen fast nur noch über den Tisch zog, und bald war er auch in der ganzen Stadt als furchtbarer Trinker bekannt.
Eines Tages, kurz vor Allerheiligen, als Jack sich gerade an der Theke seiner Stammkneipe betrank, stand plötzlich der Teufel höchstpersönlich neben ihm, als die grauenhafteste Kreatur, die ihm je begegnet war, und aus seinem brennenden Schlund sprach er zu Jack: "Deine Zeit ist abgelaufen, ich werde dich jetzt mit mir in die Hölle nehmen!" Doch Jack, der durch sein Leben als lügnerischer Tu-nicht-gut bestens gerüstet war, fing an zu jammern, und bat den Teufel um eine Münze für einen letzten Drink. Der Teufel gewährte ihm den Wunsch und verwandelte kurzerhand ein Stückchen seiner selbst in eine Münze. Doch anstatt sich einen Drink zu kaufen legte Jack die Münze schnell in seinen Geldbeutel, worin sich auch ein silbernes Kreuz befand. Und da silberne Kreuze als ein sehr gutes Abwehrmittel gegen den Teufel gelten, war er darin gefangen, und musste Jack 10 weitere Jahre gewähren, damit dieser ihn wieder befreite.
Doch ehe Jack sich versah, waren die zehn Jahre verstrichen, er selbst jedoch war schlecht und ungerecht wie eh und je, so dass der Teufel wieder zu ihm kam, um ihn mit in die Hölle zu nehmen.
Jack bat ihn, als letzten Willen, um einen roten Apfel von dem Baum vor seiner Tür, den er sich sein Leben lang nie getraut hatte zu pflücken. Also kletterte der Teufel den hohen Baum hoch, um Jack die Henkersmahlzeit zu beschaffen, da ritzte Jack ein Kreuz in den Baum, vor dem der Teufel sich fürchtete.
Damit Jack ihn wieder hinab steigen ließ, musste der Teufel schwören, ihn bis in alle Ewigkeit zu verschonen.
Als Jack viele, viele Jahre später starb, war er zu schlecht, um in den Himmel zu kommen, der Teufel jedoch lachte hämisch und ließ ihn nicht durch die Höllenpforte.
So war Jack gezwungen, bis in alle Ewigkeit in der Nacht vor Allerheiligen durch die Dunkelheit zu wandern, seine Füße wund und seine Wut auf die Welt unbrechbar. Das einzige Licht, was ihm auf seiner Reise beschert ist, ist eine ausgehöhlte alte Rübe mit einem Stückchen Kohle des Höllenfeuers darin, welches ihm Satan mit auf seinen nie endenden Weg mitgegeben hat.
Um die Kreaturen der Unterwelt zu verwirren, stellen die Menschen auch heute noch Lichter in ausgehöhlte Rüben und Kürbisse, verziert mit den schrecklichen Fratzen, die die Welt der Toten einmal in unser aller Gesichter zeichnet.


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