Chapter 08

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Dunkelblaue Augen starrten mich an. Seine Mundwinkel zuckten.

''Wir hatten ein Rudeltreffen'', meinte er mich immer noch anstarrend.

''Ich weiß, aber wieso bist du immer noch hier?''

''Ich habe noch etwas mit Hayden besprochen, als sie kreischend hinaus rannte.''

Ich schmunzelte. Dann trank ich alles auf Ex aus, stand vom Sofa auf und räumte das Glas weg. Aiden erhob sich ebenfalls geschmeidig.

''Tschüss'', meinte ich und wollte weglaufen. Doch heftige Kopfschmerzen ließen mich auf den Boden fallen. Ich stöhnte vor Schmerzen auf. Bilder zogen vor meinem inneren Auge daher. Alles drehte sich. Aiden hob mich auf und legte mich auf das Sofa. Meine Glieder zuckten. Dann verdrehten sich meine Augäpfel nach oben.

*

''Wo ist sie?'', wollte Abraxas wissen.

Ein gieriger Ausdruck flackerte in seinen Augen.

''Sie war nicht dort, irgendwie wusste sie, dass wir kommen würden und hat die Flucht ergriffen. Doch Awelnia ist völlig abgebrannt.''

Eine Wutader trat auf Abraxas Stirn hervor.

''Sie ist WAS?!'', schrie er, ''wie konnte das nur passieren?''

Eingeschüchtert trat der Vampir einen Schritt zurück und zog die Schultern ein.

''Wir wissen es nicht.''

Abraxas schloss kurz die Augen. Er setzte sein Pokerface auf. Mittels seiner Gedanken schleuderte er den jungen, nichtsnutzigen Vampir gegen eine Wand. Immer und immer wieder.

''Ich will, dass du sie suchst! JETZT.''

Dann ließ er den verletzten Vampir, der fast bewusstlos war, los und wandte sich ab. Abraxas biss die Zähne fest zusammen.

''NA LOS? WIRDS BALD?!''

Eingeschüchterte schleppte sich der Späher hinaus.

Diese Vampire! Zu nichts waren sie zu gebrauchen!

*

Ich schnappte nach Luft. Meine Atmung ging flach, meine Augen schmerzten. Blut sickerte aus ihnen und befleckte mein Gesicht. Ein Schleier lag vor meinen Augen und ich konnte nichts sehen, doch hören.

''Oh mein Gott!'', Haydens hohe Stimme wiederholte diesen Satz immer wieder.

''Seit wann hat sie Visionen im wachen Zustand?'', murmelte sie.

''Holt mir ein nasses Tuch! Dann legt es über ihre Augen!'', befahl Caleb.

Schwere Schritte schlurften Richtung Bad. Kurz darauf legte mir jemand ein kühles Tuch über meine inzwischen geschlossenen Augen. Das Gefühl kehrte nach einer halben Stunde wieder in meine Augen zurück und ich konnte wieder sehen. Langsam setzte ich mich auf. Ich fühlte mich müde. Sehr müde. Dazu schmerzte mein Kopf. Ich ächzte.

''Was war das?'', fragte mich Aiden.

''Eine Vision'', krächzte ich.

Caleb reichte mir ein Glas Wasser, das ich mit gierigen Schlücken schnell austrank.

''Victoria Darjana Matthes!'', Haydens Stimme hatte eine gewisse Schärfe angenommen, ''warum erzählst du mir nicht, dass du Visionen auch im wachen Zustand hast?!''

''Das war das erste Mal'', beteuerte ich, ''ich schätze meine Kräfte entwickeln sich weiter.''

''Wie geht es dir?'', meinte Caleb fürsorglich.

Exception - Suche nach der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt