Exception - Suche nach der Wahrheit

Chapter 11

Ihre rehbraune Augen weiteten sich und sie schlug sich die Hand vor den Mund.

''Wer?''

Ihre Haltung veränderte sich. Sie straffte ihre Schultern, ein hoffnungsvoller Ausruck erschien in ihren Augen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. Ihre Atmung ging schneller, ein deutliches Zeichen ihrer Aufregung. Hoffnung durchströmte sie gemischt mit Angst. 

Wer tat so etwas schreckliches?, fragte sie sich.

''Es war-''

Ein Knall ertönte. Jemand riss die Tür fast aus ihren Angeln und stürmte hinein.

''HEY, SIE DA! SIE SIND NICHT BEFUGT HIER REIN ZU GEHEN!'', hörte ich die wütende Stimme des Polizisten rufen.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, schlug jedoch doppelt so schnell weiter, als ich erkannte wer es war. Schwarze Haarsträhnen fielen ihm wirr in die Stirn. Seine dunkelblauen Augen erfassten die meinen. Sein Gesichtsausdruck wandelte sich jedoch von Sorge in Wut um, als er uns in der schimmligen, alten Zelle sah. Vergessen war das, was ich Hayden erzählen wollte. Meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf Aiden, der sich die Strähnen aus der Stirn strich und wütend die Augen zusammenkniff. Seine Augen leuchteten. Der Polizist von von gestern erschien und riss Aiden von der Zelle weg, welcher sie am Schloss zu schaffen machte.

Wie konnte ein so molliger Mann bitteschön Aiden festhalten?, dachte Hayden.

Verbissen suchte sich Aiden zu wehren, erfolglos. Hayden, die das ganze wohl mitbekommen hatte, schien wütend zu sein. So kurz war sie davor zu erfahren, wer ihnen den Mord in die Schuhe schieben wollte, aber nein, Aiden taucht auf und alles, was Victoria interessierte, war Aiden! Gott, sie ist so leicht durchschaubar! Man merkt schon vom weitem, dass Victoria hoffnungslos in Aiden verliebt ist. Das erkennt ja ein Blinder. Hayden schüttelte den Kopf. Zuerst sollte sie Victoria aus ihrer Starre reißen und dann aus ihr rausquetschen, wer die beiden nun getötet hat! Entschlossen stand Hayden erst Mals richtig auf und blendete die Geräusche um sich herum aus. Neben Victoria ließ sie sich in die Hocke fallen und fuchtelte vor ihrem Gesicht mit den Händen rum. Nichts. Dann noch einmal. Wieder nichts. Leicht schlug sie Victoria auf den Oberarm. Doch nichts.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Auch wenn es ihr Leid tat, gab sie Victoria eine schallende Ohrfeige.

''Spinnst du?!'', fuhr ich Hayden an, als ich mich aus meiner 'Starre' löste.

Was hatte sie bitteschön?

Meine Wut unterdrückend funkelte ich sie an. Doch diese hob nur eine Augenbraue und grinste mich leicht an.

''Nein, danke der Nachfrage'', meinte Hayden.

Ich wollte sie anschreien, ihr mal richtig meine Meinung sagen! Doch dann besann ich mich eines Besseren und erinnerte mich wieder an meinen Traum.

'Warten Sie!'', bat ich den Polizisten, welcher Aiden hinausführen wollte.

''Darf ich noch kurz mit ihm sprechen? Bitte?'', fragte ich ihn nett.

''Nein!''

Er blieb hart. Ich verdrehte die Augen. Dann zog ich mein Tanktop ein bisschen runter, sodass man einen guten Blick auf meinen Ausschnitt hatte. Normalerweise tat ich so etwas nicht, doch es war wichtig. Ich brauchte Aiden für etwas. Er sollte etwas für mich nachgehen. Die Augen des Polizisten weiteten sich. Er schien mit sich zu kämpfen.

''Na gut, du hast eine Minute, dann komme ich wieder und dieser junge Mann haut ab und lässt sich für heute nicht mehr blicken!''

Ich lächelte. Wie leicht Männer umzustimmen waren! Er ließ den verdutzten Aiden los. Ich deutete Aiden an, an das Gitter zu kommen. Aiden tat dies ohne Wiederrede. Schnell war ich beim Gitter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Geschockt starrte mich Aiden an.