Aiden's P.O.V.
Blatter raschelten im Wind, ein Fluss rauschte ganz in meiner Nähe. Eine Spitzmaus huschte unter eine Wurzel eines toten Baumes. Äste schlugen mir ins Gesicht, der Wind pfiff mir in den Ohren. Einzelne Regentropfen fielen durch die Bäume. Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne. Der Regen weichte den Boden auf, überall Matsch, wo man auch nur hinsah. Verärgert biss ich die Zähne zusammen.
Warum mache ich das überhaupt hier?, dachte ich verärgert.
'Weil-'
Sei still!, befahl ich meiner inneren Stimme, als ich leises Geflüster in der Ferne hörte.
Ich duckte mich unter einem hervorschellendem Ast und trat in eine Pfütze.
Toll!
Verärgert lief ich weiter, drauf bedacht leise zu sein und gar kein Geräusch zu machen. Leichter gesagt als getan, wenn überall nur Matsch war und Äste dir ins Gesicht schlugen.
Hat Victoria wirklich Recht? Ich würde ihm nie einen Mord zu trauen, so zugedröhnt wie er war.
Kopfschüttelnd schaute ich mich um. Ein paar Meter von mir, erkannte ich eine Lichtung. Geduckt lief ich auf einen großen Busch zu und kniete mich dahinter. Mein Blick wanderte über die Lichtung.
''Still!'', sagte eine raue, alte Stimme.
Ein Dutzend Werwölfe waren um einen Felsen versammelt. Auf ihm thronte ein in die Jahre gekommener Wolf. Sein zotteliges, braunes Fell sträubte sich, seine Nase blähte sich auf. Seine Augen wanderten umher, bis sie schließlich an meinem Busch stehen blieben. Tief zog er die Luft ein. Ärger zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Es war, als würden seine grauen Augen direkt in die meine blicken. Unruhe herrschte.
''Was ist los, Alpha?''
''Wir haben Besuch!'', meinte er drohend.
Mit einem gewaltigen Sprung landete er auf dem nassen Waldboden. Schlamm spritzte, doch ihn schien das nicht zu stören. Goldene Funken sprühten, als sich mein Körper veränderte. Meine Zähne und Nägel wurden länger, gefährlicher. Haare sprossen in sekundenschnelle aus der Haut. Mein Kiefer veränderte sich, ebenso wie mein ganzer Körper. Meine Ohren wurden grösser, spitzer. All meine Sinne wurden besser. Langsam trat ich aus dem Gebüsch hervor und baute mich vor ihm auf. Meine Angst verflog, ebenso schnell, wie sie gekommen war. Die anderen Wölfe heulten auf, wollten dem braunen Alpha zur Hilfe eilen. Doch ein Kopfschütteln reichte aus und sie blieben auf ihren Plätzen. Langsam wanderte mein Blick umher. Ich versuchte einzuschätzen, wie stark die Fremden waren. Mein Blick blieb bei Joe hängen. Erkenntnis, Panik und Furcht spiegelte sich in seinen Augen. Doch die anderen, die ihm geholfen hatten, waren nicht da.
''Wer gibt dir das Recht, in mein Gebiet einzudringen?'', herrschte mich der ältere Alpha an.
Ich zog die Lefzen hoch. Knurrend vergrub ich meine Krallen in die Erde.
''Wer gibt jemandem aus deinem Rudel das Recht, zwei Menschen umzubringen und zwei anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben?''
Verwirrt blickte mich der Alpha an. Mit diesen Worten hatte er nicht gerechnet.
''Komm mit!'', befahl er mir.
Langsam setzte er sich in Bewegung. Schweigend liefen wir etwa fünf Minuten durch den Wald. Schließlich setzte er sich auf den Boden. Zögernd tat ich es ihm nach, jedoch mit genug Abstand zwischen uns.
''Schiess los.''
''Joe, ich glaube so hieß er, hat in Mashikon zwei Betrunkene getötet und zwei anderen in die Schuhe geschoben!'', knurrte ich.
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Exception - Suche nach der Wahrheit
Fantasy,,Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.'' - Bertolt Brecht. ~~~~~~~~~~ Geschockt starrte ich sie an. Die Temperatur sank auf gefühlte 0° C. Tausende Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Meine zitternde Atmung hörte sich...