Kapitel 22 - Der Versuch damit abzuschließen

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Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Lag wach, dachte nach, ob es doch die richtige Entscheidung war - oder nicht?! Es war in dem Moment wahrscheinlich die überzeugendste Entscheidung - für mich!

Ich hatte so getan, als könnte es eine Beziehung mit Harry geben, weil ich tief in mir glaubte, jede Art von Zeit, die ich mit ihm verbringen konnte, war besser als nichts. Doch wir hatten einfach zu wenig Zeit. 

Ich musste tun, was für uns beide am besten war. Ich konnte nicht einfach hier stehen und zugucken. Ich konnte nicht zeigen, wie wichtig er mir war, wenn das am Ende alles nur noch schwieriger gemacht hätte. Und dazu war ich einfach nicht bereit.

Ich musste Harry anrufen und ihm meine Entscheidung mitteilen. Ich hatte Angst. Weil ich wusste, wie er war - ich wusste, wie er es aufnehmen wird. Doch er musste es wissen. Ich war es ihm schuldig. Mehr als alles andere.

Ich nahm mein Handy und wählte mit zittrigen Händen seine Nummer. Ich zitterte am ganzen Körper. Es klingelte eine ganze Weile, doch niemand ging ran.

"Hey, hier ist Harry. Sorry, dass ich gerade nicht ans Telefon gehe. Quatsch mir doch einfach auf meine Mailbox." Na ganz toll - Mailbox. 

Vorteil: Ich muss nicht mit ihm persönlich reden.

Nachteil: Mailbox = unpersönlich. Das ist genauso scheiße, wie per SMS Schluss machen.

Aber ich wollte es hinter mich bringen - also = Mailbox!

Ich sagte ihm, dass es mir schwer fiel die Entscheidung zu treffen. Mir kamen sofort wieder die Tränen. Ich sagte ihm, dass es mir leid tut, und ich hoffe, dass es vielleicht irgendwann anders laufen könnte, doch für diesen Moment es besser wäre, alles, wirklich alles, zu beenden.Es war total doof von mir, doch ich wünschte ihm viel Glück auf seinem weiteren Weg, den er gehen wird. 

"Ich liebe dich!" Meine Stimme verschwand am Ende dieses letzten Satzes.

Ich entschied mich irgendwas zu machen um mich abzulenken, zog mir meine Sportsachen an und ging joggen. Ich nahm mir vor so lange zu joggen, bis es mir einigermaßen besser ging.

Nach 2 Stunden kam ich zurück und sah meine beste Freundin weinend auf dem Trittstein vorm Haus. "Schatzi, was ist passiert? Warum sitzt du hier?" - "Deine Mutter sagte du bist joggen. Ich wollte hier warten." - "Komm wir gehen rein. Du bist ja total durch den Wind." Wir gingen in mein Zimmer und Laura fing an zu erzählen.

"Niall hat mich angerufen. Wir haben uns heftig gestritten - wegen deiner Entscheidung. Harry hat die Mailbox abgehört und es Niall erzählt. Daraufhin hat er mich angerufen. Wir haben uns total gezofft, weil ich auf deiner Seite stehe und Niall auf Harry's." - "Ihr sollt euch nicht streiten. Ihr habt doch gar nichts damit zu tun." - "Doch wir sind eure besten Freunde. Ich halte zu dir und auch wenn ich mich mit Niall streiten muss. Ich dachte nur, er versteht mich ein bisschen. Er meinte, dass ich gar nicht wüsste, wie es Harry geht und dass wir alle zusammen gehören, dass ihr zusammen gehört. Er wollte nicht glauben, dass es dir genauso geht. Aber anscheinend geht es Harry echt dreckig. Niall ist total sauer, dass du Harry viel Glück gewünscht hat, weil es sich für ihn so angehört hat, als wenn du sie alle aus deinem Leben streichen würdest." - "Das wollte ich damit gar nicht sagen. Nur ich möchte jetzt erst mal von allen Abstand, sonst kann ich nie damit abschließen." - "Ja, und genau das hab ich Niall ja gesagt, aber ich konnte ihm das nicht erklären." - "Ihr sollt euch doch nicht streiten. Das steht euch nicht." - "Naja, wir kommen schon drüber hinweg. Lass uns heute Abend irgendwas zusammen machen." - "Das ist eine sehr gute Idee um sich abzulenken. Lass uns in unseren Stammclub gehen." 

Gesagt, getan. Wir riefen ein paar Freunde an, unter anderem war Tyler auch mit dabei und fragten, ob sie Lust zum Feiern haben. Die meisten sagten ja und wir verabredeten uns für später. 

We've got a bit of love/hate! (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt