Kapitel 15 - Possibility

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DEZEMBER

Die meiste Zeit verkroch ich mich in mein Bett, wenn ich nicht gerade arbeiten war oder in der Schule saß. Was sollte ich auch anderes tun – ich hatte schon lange keine Motivation mehr.

Er war weg und ich hab ihn gehen lassen, dabei war es noch nicht mal meine Schuld – oder doch? Hätte ich ihn reden lassen sollen – aber das was ich gesehen habe, war genug. Es gab nichts mehr zu reden. Ich dachte den ganzen Tag darüber nach – jeden verdammten Tag – über ihn und über das was er mir bedeutete, über das, was ich mit ihm erleben durfte, auch wenn es sehr kurz war.

Laura war fast jeden Tag bei mir und half mir, mich ein wenig abzulenken – auch wenn es nichts brachte – jedenfalls nicht viel.

Sie flog natürlich öfters nach London, besonders an Weihnachten – was ich auch verstehen konnte. Sie fragte mich sogar ob es in Ordnung war. Sie war total glücklich mit Niall und das sollte sie genießen. Auch wenn ich die Jungs vermisste, wollte ich ihnen nicht die Stimmung versauen – gerade weil ich ihn dann sah. Ich schrieb öfters mit Louis und es tat mir wirklich gut, denn ich vermisste die Jungs total. Natürlich wollte er mir jedes Mal erzählen, wie es Harry ging, aber ich wollte es nicht hören. Ich war noch nicht so weit – dachte ich.

JANUAR

Nach einem Monat nur Quälerei und alles in mich hinein gefresse musste ich langsam mal wieder unter die Leute – auch wenn es mir schwer viel. Doch wofür hat man eine beste Freundin? Dafür, dass sie einen wieder auf die Beine bringt und das war Lauras Idee.

Laura klingelte und ich war so einigermaßen bereit zum shoppen. Doch als ich zu meinem Auto gehen wollte, zog mich Laura zu ihrem Haus. Im letzten Moment sah ich den schwarzen Jeep mit dem ausländischen Kennzeichen vor der Tür stehen. Ich stoppte. „Laura, ich gehe da nicht rein, wenn er da drin ist." - „Süße, Harry ist nicht da. Das würde ich dir nie antun. Ich weiß doch, was in dir vorgeht. Aber in meinem Zimmer wartet eine andere Überraschung für dich."

Wir gingen hoch und Laura machte ihre Zimmertür auf. Ich sah unsere 4 Chaoten auf dem Bett sitzen. Ich freute mich und meine „Trauer" war für diesen Moment wie weggeblasen.

Die Jungs kamen auf mich zu und umarmten mich alle. „GRUPPENKUSCHELN" schrie Louis mir ins linke Ohr. In mein rechtes Ohr flüsterte Liam „Du hast uns gefehlt." - „Oh, ihr habt mir auch gefehlt.

Wir setzten uns auf den Fußboden und auf das Bett.

„Wie lange seit ihr hier?" - „Eigentlich nur heute, denn unser Flug geht heute Abend wieder." beantwortete Zayn meine Frage. „Also habt ihr keine Termine hier?" - „Naja, wenn wir Termine hätten, dann wäre Haz ja auch hier." - „Ähm, ja, stimmt."

Eine kurze Stille machte sich breit. Ich wollte nicht über ihn reden, ich wollte es einfach genießen, dass die Jungs da waren. Trotzdem hatte ich den Drang dazu, zu fragen wie es ihm geht und anscheinend sah mir Niall genau das an. Er brach die Stille. „Süße, du musst wissen, Harry geht's genauso beschissen wie dir. Und das was er alles macht, das macht er nur, weil er nicht weiß, wie er mit seiner Trauer umgehen soll." - „Wie? Das was er alles macht?" Die Jungs schauten sich an. Niall sprach weiter. „Sag mir nicht, dass du das nicht mitbekommen hast?!" - „Was nicht mitbekommen? Ich war seit Wochen nicht mehr bei Twitter. Was soll ich denn mitbekommen haben?" - „Okay, dann müssen wir es dir wohl sagen. Harry hatte in der letzten Zeit, naja wie kann man das nennen, Ablenkungsaffären. Er trifft sich immer wieder mit anderen Mädels, die eigentlich gar nicht sein Typ sind und wir wissen nicht, was da abläuft, aber er versucht sich einfach abzulenken. Wir haben schon versucht ihn zu stoppen, aber, wenn wir ihn drauf ansprechen, dann rastet er total aus. Die meiste Zeit ist er nicht da, entweder ist er bei jemanden anderen oder er verzieht sich ins Hotelzimmer oder in sein eigenes. Und das kann nicht so weiter gehen." Ich war geschockt und wusste nicht was ich sagen sollte. „Dann soll er langsam mal von mir weg kommen, dann passiert das auch nicht." - „Michelle, das geht nicht. Ihr gehört zusammen und er weiß, dass er Scheiße gebaut hat." - „Das hätte er sich früher überlegen sollen." Ich rannte aus dem Zimmer raus und lief ins Wohnzimmer.

We've got a bit of love/hate! (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt