We've got a bit of love/hate! (H.S.)

Kapitel 10 - Wiederkehrende Angst

„Hey Michelle, na wie war dein Wochenende?" - „Michelle?! - Hallo !!! Erde an Michelle."

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und realisierte dann erst, dass Lina – meine Klassenkameradin und sehr gute Freundin – neben mir stand.

Mir standen Tränen in den Augen aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Ich packte schnell meine Tasche auf das Bild, damit es niemand zu Gesicht bekam.

Beim Versuch mich hinzusetzen, setzte ich mich fast schon neben den Stuhl. Ich zitterte am ganzen Körper.

Warum tun Leute so etwas?

„Michelle, was ist verdammt nochmal los? Du bist total blass." Okay ich musste es ihr zeigen. Wir kannten uns erst seit ein paar Monaten – also seit Beginn der Ausbildung und sie war mir total ans Herz gewachsen.

Ich hob die Tasche vorsichtig hoch und schob das Bild unauffällig in ihre Richtung.

Linas P.o.V

Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich das Foto sah. Ich kannte es, denn Michelle schickte es mir am Samstag Abend per Handy. Sie war total happy, denn es war ein unbeschreiblicher Abend für sie.

Das Bild zeigte Niall, Laura, Michelle und Harry zusammen sitzend. Naja bei dieser Version waren Laura und Niall abgerissen. Das hieß, es sollte nur Harry und Michelle gelten. Es war die reinste Katastrophe.

"Warum machen Menschen so was?" fragte ich sie. „Ich weiß es nicht, Süße. Aber lass dich davon nicht unterkriegen." - „Leichter gesagt als getan. Ich wusste, dass so was kommt." - „Das war bestimmt eine einmalige Sache." - „Glaub ich nicht."

Michelles P.o.V

Ich beschloss nach der 4. Stunde zu gehen. Eigentlich ist es nicht so leicht einfach zu gehen, aber jeder sah, wie ich mich fühlte. Mir war heiß, kalt, ich war blass, mir war schlecht – alles auf einmal.

Ich schrieb Laura eine SMS und lief aus der Schule. Sie wollte später sowieso zu mir rüber kommen. Als ich an meinem Auto stand, sah ich Cara – die Oberzicke – am Fenster stehen – lachend. Ihre 2 Handlanger standen neben ihr. Die beiden Mädels waren gar nicht schlimm, wenn Cara nicht in der Nähe war.

Wenn sie hinter dem Foto steckt, dann bringe ich sie um!!!

Zuhause angekommen schmiss ich meine Tasche in die Ecke und legte mich ins Bett.

Jetzt konnte ich erst richtig anfangen zu weinen. Die Tränen liefen und liefen. Ich konnte nicht mehr aufhören.

In der Hand hielt ich die ganze Zeit das Foto – ja DAS Foto. Das erste Foto mit Harry zusammen – glücklich und den Abend genießend und jetzt war es verschandelt – mit Worten und Zeichen die mir weh taten.

Ich möchte diese nicht aufzählen, denn es ist schon schlimm genug, dass ich sie vor meinen Augen hatte.

Ich beschloss, das Foto zu fotografieren und Harry zu schicken – ohne Worte, einfach nur das Foto. Erst wollte ich es ihm verheimlichen, aber das konnte ich nicht. Ich wollte ihn nicht anlügen – das konnte ich einfach nicht.

Ich kuschelte mich ins Bett, aß viel Schokolade und haute mir einen Liebesfilm nach dem anderen rein.

Ein paar Stunden später bekam ich einen Anruf – von Harry! Natürlich, wer auch sonst. Ich habe mich  angestrengt nicht traurig und bedrückt zu klingen, doch ich schaffte es nicht. Ich konnte einfach nichts mehr vor ihm verheimlichen.

„Michelle, bist du dran?" - „Ja." - „Oh Gott, ich mach mir Sorgen. Es tut mir leid, ich hätte schon eher angerufen, aber wir hatten eine Autogrammstunde." - „Nicht schlimm. Konnte ich mir schon denken." - „Bitte sei nicht so kurz gebunden." - „Was soll ich denn sagen?" - „Was ist passiert? Was soll dieses Foto?" - „Ich fand das Foto in der Schule auf meinem Tisch." - „Oh Gott." - „Tja, was meinst du wie es mir geht." - „Ich glaub dir das." - „Ja und? Was bringt mir das? ICH muss es durchmachen. Du bist in England und gibst Autogramme." - „Was soll das denn heißen, jetzt?!" - „Harry, wenn das schon so anfängt, wie wird es denn sein, wenn es ernster mit uns wird?" - „Süße, das wahr wahrscheinlich nur ein kleiner Streich von irgendwelchen Fans." - „Ich glaube nicht, das war bestimmt diese dumme Kuh Cara. Sie hat mich heute morgen angepöbelt. Die denkt nur weil ihr Papa in der Filmbranche berühmt ist, gehört ihr alles." - „Warte mal, hast du Cara gesagt? Sag nicht, Cara Williams?" - „Ähm, doch, so heißt sie. Du kennst sie etwa?" - „Ja ich kenne sie. Ich habe lange Zeit mit ihr geschrieben und ihr Dad hat beim WMYB Video mitgewirkt und sie war halt auch am Set mit dabei. Ich hab sie danach noch ein paar mal gesehen und ... ja ... ich bin mit ihr auch ein paar Mal ausgegangen, als sie mit ihrem Dad hier in England war." - „Na toll. Super. Das erklärt ja einiges." - „Meinst du sie würde so was machen? Sie kam eigentlich nett rüber." - „Willst du sie etwa in Schutz nehmen? Sie ist die schlimmste und unfreundlichste Person die ich kenne." - „Mir gegenüber nicht." - „Ja Harry, das ist doch klar oder nicht. Das ihr Papa berühmt ist und sie rum kommt, reicht ihr noch nicht. Sie steckt dahinter." - „Soll ich mal mir ihr reden?" - „Natürlich, willst du mein Papa spielen oder was? Damit sie mich noch mehr nervt oder wie? Nee danke, da kann ich drauf verzichten." - „Michelle, sei jetzt nicht so zu mir. Ich versuch dir zu helfen und du machst mich hier an. Ich kann doch nichts dafür, dass das passiert ist." - „Ach man ... das weiß ich doch. Es tut mir leid, nur ich bin einfach so zerrissen innerlich. Meine Angst war so gut wie weg und durch diese Aktion heute ist alles wieder da." - „Das hört sich nicht gut an, so wie du das sagst." - „Harry, ich muss an mein Umfeld denken. Klar, wird das nur ein Eifersuchtsstreich sein, aber was ist, wenn sie das verschärft. Es kommt für dich auch nicht gut, wenn das raus kommt. Die große Schlagzeile „Wie süß. Harrys Neue wird in der Schule gemobbt." - „Jetzt übertreibe nicht. Das wird nicht so kommen." - „Ich sehe es aber schon vor mir. Harry ich muss jetzt auflegen. Laura ist gerade gekommen." - „Versprech mir, dass du dich meldest, wenn nicht, mache ich Telefonterror." - „Ja, werde ich."

Laura stürmte ins Zimmer und stolperte über das Foto, was auf meinem Bett lag. „Ach du heilige Scheiße." - „Das ist noch untertrieben Laura." - „Wer macht denn so was?" - „Cara." - „Cara? Mit der haben wir doch gar nichts zu tun." - „Jetzt schon. Ich jedenfalls."

Ich erzählte Laura von dem Gespräch und auch von der Sache, dass sich Cara und Harry besser kennen als nur flüchtig. Sie konnte es gar nicht glauben. Wenn wir schon da Fans gewesen wären, dann hätten wir das bestimmt mitbekommen, denn nach Recherchen, ging das überall herum.

Ich habe sogar Fotos von den beiden gefunden. Man sah nichts genaueres, außer dass sie in Harry's Auto saßen und einmal zusammen aus dem Club gekommen sind.

Draußen war es schon dunkel, es war auch ziemlich spät. Wir saßen bis in die Nacht zusammen in meinem Zimmer. Laura wollte mich ablenken, das schaffte sie auch – teilweise.

Plötzlich knallte es ein paar mal. Laura und ich liefen sofort zum Fenster und schauten raus. Zwei Menschen – sie sahen aus wie Mädchen – schwarz bekleidet und mit Mützen rannten davon. Als ich zu meinem Auto sah, eigentlich zufällig, bekam ich einen Schreck.