24.Kapitel

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Oh mein Gott.
Das war das einzige woran ich denken konnte. Erst war ich traurig, dann glücklich und jetzt voller Panik. Was sollte ich denn schon sein, der Ofen brannte!
Es stiegen schwarze Qualm Wolken auf und verdunkelten die Küche. Mittendrin sah man nur eine Flamme, die aus einer Öffnung kam, die wohl der Ofen war.

Ich sah im Blickwinkel, wie Patrick raus lief und kurz darauf wieder kam. Er hatte eine Decke in der Hand. Damit lief er näher zum Feuer und schloss die Tür, mit der Decke, die er immer noch hielt. Langsam erloschen die Flammen, nur der Rauch war noch im Raum. Ich zog mein T-Shirt hoch und bedeckte damit mein halbes Gesicht und ging schnellen Schrittes zum Fenster. Ich öffnete dies komplett und rannte auch schon wieder aus dem Zimmer.

Der Rauch hatte sich mittlerweile ein bisschen gelöst, aber leider hat er sich auch in den anderen Zimmern verteilt. Wir öffneten alle Fenster komplett und ließen es durch lüften. Mit jeder Minute wurde es angenehmer und die Küche wurde langsam wieder sichtbar.

Nach zwanzig Minuten trauten wir uns rein und gingen zum Verursacher. Wir öffneten ihn und sahen alle hinein. Wir saßen neben einander und bestimmt sahen wir aus, als würden wir gerade einen Film drehen.

Nach dieser Überlegung riss mich meine innere Stimme in die Wirklichkeit und schaute nun auch auf ein schwarzes Stück etwas. Ich konnte nicht definieren was es war. Ich vermutete was zu Essen, aber es könnte auch totes Tier sein, da wollte ich mich jetzt nicht festlegen.

"Was ist das?", fragte dann doch Basti. Er schaute ziemlich angewidert und verstört, aber man konnte in seinen Augen sehen, dass er es auch lustig fand. Vermutlich sah ich genau so aus.

"Das war ein Auflauf von mir.", sagte Patrick und runzelte seine Stirn. Sogar jetzt sah er einfach nur umwerfend aus.

Karo, kannst du nicht einmal anwesend bleiben?

Okay, du hast Recht. Danke.

"Ich glaube der ist verbrannt.", sagte Basti und ich konnte nicht anders und klatschte in die Hände.

"Wow, diese Erkenntnis verdient Applaus und Anerkennung. Ich stelle dir gleich eine Urkunde aus.", ich sagte es so sarkastisch wie nur möglich. Ich schaffte dies auch, da die Reaktion von Patrick echt genial war. Er musste lachen und hat dabei sein Gleichgewicht verloren und ist nach hinten gefallen.

Das sah so witzig aus, dass Basti und ich nur lachen konnten und dabei umfielen. Deswegen lachte Patrick noch mehr und wir auch.

Wie war das nochmal mit Film?

Ja, ich weiß, mein Leben war ein schlechter Film. Aber hey, dafür kann ich später ein Drehbuch schreiben und erfolgreich werden. Danach kaufe ich mir eine Villa mit einem riesen Pool und vielleicht kann ich ja Justin Bieber kennenlernen. Oder vielleicht Luke Hemmings?

Okay, ich sollte eindeutig aufhören zu denken. Erstens würde sich niemand den Film ansehen. Zweitens hatte ich ja Patrick. Wie das klang, er war meins.

Ja, an diesen Gedanken kann ich mich durchaus gewöhnen.

"Wieso hast du ihn denn nicht rausgeholt?", hörte ich Basti sagen. Stimmt ja, es ging um den brennenden Ofen. Ich sollte wirklich mal lernen, mich zu konzentrieren.

"Ich wollte ihn grade rausnehmen, als Karo kam. Dann hab ich ihn irgendwie vergessen.", antwortete er ehrlich und kratzte sich leicht am Hinterkopf und setzte eine Unschuldsmiene auf.

Ich musste mich wirklich beherrschen, ihm nicht um den Hals zu fallen. Das war aber auch verdammt schwer.

"Also war es ja indirekt Karos Schuld.", stellte Basti fest und schaute mich an. Ich lächelte nur nervös.

"Ich ruf dann mal die Versicherung an.", sagte Basti noch und stand anschließend auf. Ich sah noch wie er in sein Zimmer ging und hörte die Tür.

"Schon am ersten Tag gab es ein Abenteuer.", sagte er und zog mich zu sich rüber.

"Das haben nicht viele", antwortete ich und grinste. Ich kuschelte mich an ihn und so blieben wir auch noch eine Weile auf dem Boden sitzen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Im Moment war ich Basti sehr dankbar, ohne ihn hätte ich ihn wohl nie kennengelernt. Es war auch noch nicht so viel Zeit vergangen. Insgesamt grade mal zweieinhalb Monate. Doch ich war glücklich ihn zu haben und in seinen Armen zu liegen.

"Könnten wir vielleicht aufstehen?", fragte er.

"Natürlich.", sagte ich und entfernte mich widerwillig.

"Danke, ich hab heute ungünstig geschlafen, weswegen mir heute der Rücken schmerzt.", erklärte er mir und stand auf. Ich tat es im gleich und schon wieder standen wir uns gegenüber. Ich sah in seine Augen, diese wunderschöne Welt, die sich mir offenbarte. Ich wollte sie nicht verlassen, aber leider musste ich mal kurz was erledigen.

Ich verließ das Zimmer und ging auf Toilette. Ich wusch mir danach die Hände und ging aus dem Raum rüber in Patricks Zimmer. Dort fand ich ihn auch vor. Er lag auf seinem Bett mit seinem Handy in der Hand und schien irgendwas zu lesen. Das verrieten zumindest seine Augen, die die ganze Zeit hin und her huschten.

Ich ging zu ihm rüber und schmiss mich auf's Bett und er zuckte leicht neben mir zusammen.

"Ich bin auch froh dich zu sehen, aber mein Bett will trotzdem noch leben.", sagte er und schaute ein bisschen vorwurfsvoll, dennoch zierte ein Grinsen sein Gesicht. Wie ich es einfach liebte. Er wirkte dabei irgendwie so unschuldig.

"Tut mir Leid Bett, ich hab es nicht so gewollt.", sagte ich leise und streichelte die Matratze auf der ich nun saß. Ihm entwich ein Lachen und zog mich wieder zu sich.

"Ach, du bist so bescheuert.", sagte er und ich schlug ihm leicht auf den Arm.

"Du aber auch.", sagte ich, da mir kein guter Konter eingefallen ist.

Wo bleibst du, wenn man dich mal braucht?

Okay, meine innere Stimme antwortet nicht, wahrscheinlich schlief sie. Ich müsste ihr mal einen Namen geben.

Okay, ich sollte mal zum Psychologen.

Ja, das solltest du.

Ach, jetzt bist du natürlich wieder da.

"Woran denkst du gerade?", fragte Patrick und fieberhaft überlegte ich.

"Darüber, dass ich noch Lasagne in meinem Kühlschrank habe.", dass war zwar nicht viel besser, aber es stimmte. Ich hatte Hunger, okay, ich hatte ihn immer.

"Denkst du auch noch an was anderes?", fragte er und lachte. Dabei vibrierte seine Brust, die unter meinem Kopf war.

"Nö.", sagte ich nur und rückte noch näher an ihn. Ich weiß nicht wie lange wir so lagen, aber es war mir auch egal.

"Willst du heute hier bleiben?", fragte er mich und ich nickte nur. Ich hatte wirklich keine Lust noch mal rüber zu gehen, geschweige denn aufzustehen.

"Warte, dann geb ich dir gleich mal was.", sagte er noch und stand schon auf. Plötzlich wurde es kalt neben mir. Ich hatte misch schon so sehr an die Wärme gewöhnt.

Er ging zu seinem Schrank und gab mir ein T-Shirt und eine Boxershorts. Jetzt musste ich aufstehen. Ich nahm die Klamotten aus seiner Hand und ging ins Bad. Das T-Shirt war wie ein Kleid für mich. Ich fühlte mich wie so ein Hipsterjunge, die trugen auch schöne Kleider.

Nachdem ich fertig war ging ich aus dem Bad und traf Basti im Flur.

"Neues Kleid?", fragte er in einem sarkastischen Ton und lächelte dabei.

"Haha, sehr lustig.", meinem Gehirn fielen heute aber auch keine guten Kontersprüche ein.

"Naja, ich wünsch ich dir eine gute Nacht.", fügte ich noch hinzu und ging wieder ins Zimmer. Ich legte mich wieder zu Patrick ins Bett und kuschelte mich an ihn. Auch er schlang seine Arme um mich und so blieben wir liegen.

Nichts, aber auch wirklich nichts hätte diesen Moment zerstört.

"Seid bitte nicht so laut!", rief auf einmal Basti.

Okay, ich vergas, es war ja mein Leben.



Ich hab dich lieb, Kleine. Rewi/Paluten FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt