15.Kapitel

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Wärme. Das erste was ich spürte, war Wärme. Aber sie war angenehm.
Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn. Patrick. Mir fiel das von gestern wieder ein und ein kleines Lächeln stahl sich in mein Gesicht. Ich versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen, da ich ihn nicht wecken wollte. Nach gefühlten zehn Stunden schaffte ich es mich zu drehen und mein Handy zu nehmen.

8:27

Wie früh bin ich denn gestern eingeschlafen oder besser gesagt, wie wenig hab ich denn geschlafen? Ich checkte kurz meine Social Media Seiten und legte danach mein Handy wieder weg. Patrick hatte sich immer noch nicht bewegt und das war der Grund, wieso es so schwer war aufzustehen. Nach weiteren gefühlten zehn Stunden bewältigte ich auch diese Mission.

Ich ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Wie gewohnt machte ich Musik an, nur diesmal nicht zu laut, damit Patrick nicht aufwachte. Ich trocknete mich ab und wollte mich anziehen. Na toll! Ich hatte meine Klamotten vergessen. Ich wickelte das Handtuch um meinen Körper und schlich ins Schlafzimmer. Er hatte sich immer noch nicht bewegt. Schnell huschte ich zu meinem Schrank, nahm mir die erst besten Sachen und ging wieder zurück ins Bad. Endlich zog ich mich an, putzte Zähne und bürstete meine Haare. Ich verzichtete vollkommen auf Schminke, da ich heute sowieso nichts besonderes machte. Naja, ich würde mit Patrick zeichnen, aber dafür muss ich ja nicht wie Scarlett Johansson aussehen.

Ich verließ das Badezimmer und wollte meinen Gast wecken. Aber dieser war nicht mehr da. Panik machte sich in mir breit, woraufhin ich nach ihm rief. Dieser antwortete, zum Glück, und ich konnte die Richtung bestimmen. Die Stimme kam aus der Küche und zu dieser ging ich auch.

"Morgen.", begrüßte er mich und lächelte schief.

"Morgen. Was machst du hier?". begrüßte ich ihn ebenfalls, nur schaute ich etwas verwirrt.

"Ich bin aufgewacht, du warst weg und ich hatte Kohldampf.", antwortete er mir und grinste daraufhin breit. Wie süß das einfach aussah.

"Ich hoffe, du hast auch was für mich gemacht.", sagte ich und lächelte ihn an.

"Ja natürlich, aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne duschen gehen."

"Warte, ich geb dir andere Klamotten." Ich ging ins Schlafzimmer und gab ihm ein T-Shirt, Jogginghose und eine Boxershorts.

"Warte. Ist das meine Boxershorts?!", fragte er und schaute mich nun komplett verwirrt an.

"Ja, du hast sie mir mal gegeben und ich wollte sie dir nach dem waschen zurück geben. Jetzt hast du sie ja wieder.", antwortete ich und grinste leicht.

"Was gehört eigentlich dir?", fragte er und schaute mich ernst an, doch man merkte trotzdem, dass er sich ein Lachen unterdrückte.

"Ungefähr die Hälfte, der Rest ist von anderen. Aber ich muss dazu sagen, dass die Hälfte meiner Sachen auch bei anderen liegt."

"Da fällt mir ein, ich hab noch ein T-Shirt von dir bei mir liegen."

"Hol ich vielleicht mal ab."

"Mach das." Daraufhin drehte er sich um und ging Richtung Bad. Während er duschte, setzte ich mich in die Küche und wartete auf ihn. Dabei las ich ein Buch.

Nach zehn Minuten kam er ins Zimmer uns setzte sich zur mir an den Tisch. Gemeinsam aßen wir und unterhielten uns dabei. Nach einer Stunde waren wir dann auch mal endlich fertig. Mittlerweile war es schon um zehn und ich fragte mich immer noch, warum ich so früh wach war.




"Karo!", rief mich Patrick, da ich im Wohnzimmer war und er noch in der Küche.

"Was ist?", fragte ich ihn, als ich bei ihm war.

"Hast du was dagegen, wenn ich kurz einen Vlog mache? Ich kann ja für heute nicht aufnehmen.", fragte er nun mich und ich bejahte dies. Ich ging wieder und er holte seine Kamera. Leise hörte ich, wie er mit dieser redete. Langsam wurde es lauter und ich bemerkte, dass er zu mir ins Zimmer lief.
"...und ich kann zum Glück bei Karo schlafen und kommt mal mit, kommt.", er kam ins Zimmer und tat so, als wäre jemand hinter ihm her.
"Da ist auch die liebe Karo, die gerade einfach lacht.", sagte er zu dem kleinen Gegenstand in seiner Hand und er hatte Recht. Ich lachte, weil das so niedlich und bescheuert zu gleich aussah.

"Hey Leute.", sagte ich endlich in die Kamera, als ich mich beruhigt hatte. Patrick machte noch eine Abmoderation und beendete das Video. Daraufhin setzte er sich zu mir auf das Sofa.

"Ich treffe mich dann noch mit Simon und ich wollte fragen, ob du mitkommen willst.", sagte er und schaute zu mir.

"Ja klar.", antwortete er und wir unterhielten uns noch eine Weile.




Nach zwei Stunden zog ich um und ich gab auch Patrick ein anderes T-Shirt, damit er rausgehen konnte. Wir gingen und ich nahm natürlich meinen Schlüssel mit und dann holten wir schon Simon ab und gingen raus. Er hatte auch drei Longboards dabei und zwei davon gab er uns. Wir hatten nichts geplant, deshalb liefen wir zum Rhein und fuhren dort ein bisschen herum. Um drei bekamen wir auch schon Hunger und gingen was Essen. Danach machten wir uns langsam auf den Weg. Wir waren nicht lange unterwegs, aber es war trotzdem ziemlich cool. Simon zieht ja auch bald um und daher, war ich froh, ihn noch ein paar Tage hier zu haben. Wir gingen in meine Wohnung und ich setzte mich sofort auf das Sofa. Longboard fahren ist anstrengender als es aussieht. Ich ruhte mich eine Weile aus und schaute dabei Fernsehen. Wieder mal eine Wiederholung von How I met your mother, aber trotzdem besser als RTL.




"Patrick hast du was vergessen?", fragte ich ihn und schaute ihn auffordernd an.

"Ähhh.", war das einzige was er sagte.

"Du wolltest heute Zeichnen lernen.", sagte ich in einem freudigen Ton und stand schon auf und holte mein Malzeug.

"Ich wollte nicht Zeichnen, aber du zwingst mich ja dazu.", antwortete er und schaute mich wehmütig an.

"Ach komm, so schlecht kannst du doch nicht sein.", versuchte ich ihn aufzumuntern.
"Ich mache das aber nur wegen dir.", sagte er und schmunzelte leicht. Vermutlich wusste er nicht, wie sehr mich dieser Satz freute. Mit einem Kribbeln im Bauch, begangen wir.




Ich hab dich lieb, Kleine. Rewi/Paluten FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt