22.Kapitel

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Wir entfernten uns ruckartig von einander und schauten Richtung Tür.
Okay, das war ja klar.

Im Türrahmen lehnte Basti und grinste uns an.

"Wie lange stehst du schon da?", fragte ich nun und sprach sehr langsam. Ich kam mir wie in einem Film vor, nur dass Basti kein verrückter Mörder ist und ich keine, die versuchte ihn zu beruhigen.

"Zwei Sekunden bevor ich was gesagt hab.", beantwortete er die Frage und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Neben mir bewegte sich Patrick und lief Richtung Tür, ich folgte ihm. Neben Basti senkte ich den Blick, da ich noch röter wurde als ich schon war.

Wow, ich hab in den letzten Tagen einen Rekord aufgestellt, so oft wie ich rot geworden bin.

Nach dem wir die Küche verlassen haben, hörte ich Basti noch leise lachen. Zum Glück hat er uns keine Predigt gehalten, sonst würde ich mir freiwillig ein Loch buddeln und dort nie wieder rauskommen.

Ich verabschiedete mich von Patrick und konnte mir einfach ein Grinsen nicht unter drücken.

Ich umarmte ihn. Und da ich so klein war, musste er sich leicht bücken.

"Bis später.", flüsterte er mir ins Ohr. Ich ließ ihn los und lief zur Wohnungstür und ging durch diese.

Vor meiner Tür suchte ich meinen Schlüssel in der Hosentasche und fand ihn auch nach einigen Minuten. Ich öffnete die Tür und schloss sie hinter mir. Im Wohnzimmer schmiss ich mich auf mein Sofa und verschob dieses um ein paar Zentimeter.

Okay, nächstes Mal nicht so schwungvoll. Gemerkt.

Noch lange überlegte ich, was das vorhin war.

Was genau fühle ich? Was fühlt er?

Gibt es eine Zukunft?

Gibt es überhaupt eine Chance?

Noch viele solcher Fragen schwirren in meinem Kopf umher. Unterbrochen wurde ich durch mein Handy. Robin rief an und ich nahm ab.

"Hey Robin."

"Was ist passiert?", sie kannte mich einfach zu gut, sie weiß, wenn mich was bedrückt.

"Wir haben uns geküsst.", antwortete ich ihr wahrheitsgemäß. Jetzt begriff ich, dass ich ihn wieder spüren konnte. Das Glück, dass durch meine Adern pulsierte und mich mit Wärme erfüllte. Ich spürte das alles nochmal kurz.

"Und?", sie hacke immer nach.

"Ja keine Ahnung.", ich wollte nicht drüber sprechen, auch wenn ich es müsste.

"Du gehst jetzt sofort rüber und sprichst mit ihm.Ich weiß, dass es jetzt das zweite mal wäre, aber du musst",es war ein Befehl, was sie sagte und ich weiß, dass ich es machte musste. Wenn nicht würde sie mich eigenhändig rüber ziehen und darauf hatte ich nicht sonderlich Lust.

"Ja, mach ich, aber ich muss jetzt auflegen. Bye.", bevor sie noch was erwidern konnte, legte ich auf und atmete durch.

Ich will nicht nochmal reden, konnten wir nicht einfach alles vergessen?

Ich hasste es Sachen zu besprechen, bei denen ich nicht weiß, was dabei raus kommt. Ich drückte mich lieber davor. Auch jetzt. Aber ich will ihn doch bei mir haben. Dafür müssten wir es jetzt mal klären. Aber es ist doch schwer, am Ende meint er es nicht ernst und ich erhoffte mir nur was. Aber es könnte doch auch sein, dass er auch fühlt wie ich.

Mein innerer Streit ging noch eine ganze Weile so, zwischendurch hörte ich noch Lieder, die die Streitstimmen unterstützten.

Wenn ich nicht wollte, hörte ich Amnesia. Eins meiner Lieblingslieder zurzeit.

Ich hab dich lieb, Kleine. Rewi/Paluten FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt