4 Tage danach

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Isaac lehnte an der Mülltonne. Das Warten kam ihm schon wie eine Ewigkeit vor. Nach dem Stand des Mondes, musste es schon weit nach Mitternacht sein. Die Frau verspätete sich, wenn sie nicht schon tot war.

Die anderen waren gegangen. Sie vertrauten Cain, glaubten an seine Anführer Qualitäten. Doch Tatsache war, der Plan der jungen Frau war einfach der bessere. Sie hatte den Zugriff auf Waffen, das war verdammt viel wert.

Der Zustand von Mett hatte sich verschlechtert, deswegen war er mitgekommen. Cain nahm darauf keine Rücksicht. Konnte er nicht. Er musste sich um zu viele Leute kümmern. Das Mädchen mit der Brille war auch hier und noch zwei andere Typen, mit denen Isaac noch kein Wort gewechselt hatte. Wenn sie nicht kam, waren die Studenten am Ende. Sie hatten keine Vorräte. Nichts. Nur sich selbst und die Angst, den stätigen Begleiter.

„Seid ihr etwa alle?" Die Stimme der jungen Frau überraschte Isaac. Er hatte fast nicht mehr daran geglaubt sie wiederzusehen. Scheinbar hatte sie sich mehr Anhänger erhofft. Immerhin schleppte sie einen riesigen Sack mit Waffen vor sich her, den sie jetzt schnaufend abstellte. Die Studenten nickten langsam. Sie räusperte sich und straffte die Schultern. Militär eben, sie schien zu wissen, wie man eine Gruppe anführte. Das war ihr Moment: „Mein Name ist Meghan. Ihr nennt mich Meg. Wie ihr schon gehört habt, war ich beim Militär und wurde in den verschiedensten Überlebenstechniken ausgebildet. Ich will, dass keiner hier stirbt, egal was für eine Scheiße dort draußen auf uns wartet. Gemeinsam schaffen wir das."

Stolz hob sie ihr Kinn ein wenig an. Sie versuchte denen Studenten Hoffnung zu machen, ihnen etwas von ihrer Zuversicht abzugeben. Und sie wirkte schon ziemlich stark, wie sie da so stand. Mit den blonden Haaren, bei denen das untere Drittel abrasiert war. Den strahlenden Kinderaugen und dieser Kleidung, die sie wie eine Kämpferin im Krieg aussehen ließen. Nichts passte so richtig zusammen und das gefiel Isaac. Solche Leute konnten die Welt verändern.

„Zu meinem Plan. Hier in der Stadt scheint es sehr unsicher zu sein. Viele Leute bedeuten viele Mutationen. Unser erstes Ziel ist der Wald. Dort sind wir gut geschützt. Außerdem können wir auf die Berglandschaft ganz in der Nähe zusteuern. Wir brauchen auch noch Wasser und Lebensmittel. Die sollten wir im Supermarkt finden, wenn der noch nicht vollkommen leer geräumt ist."

Isaac war erleichtert. Meg hatte ihn nicht enttäuscht. Sie hatte einen Plan, keinen perfekten, aber da war etwas, woran man sich festhalten konnte. Er richtete sich nun auf, versuchte ihr zu zeigen, dass er auch den Mut hatte weiter zu kämpfen.

„Mein Name ist Isaac", stellte er sich vor, „Im Gegensatz zu dir, habe ich keine Ahnung, wie man mit Waffen oder sonst etwa umgeht. Ich bin Arzt und möchte wirklich gerne helfen. Ich persönlich möchte dir folgen, weil Cain, der Anführer der alten Truppe, meinen Freund hier nicht berücksichtigen kann."

Der Blick von Meg wanderte zu Matt und sie nickte. Isaac machte sich ziemlich Sorgen um ihn. Seiner Schulter ging es nicht besser und die Schmerzen machten ihm ziemlich zu schaffen.

Der Mond stand hoch über der Stadt und beleuchtete die kleinen Gassen erstaunlich gut, statt den sonst so hellen elektrischen Lichtern der Stadt. Wie im Gänsemarsch folgten die fünf Studenten Meg. Sie hatte jedem eine Pistole in die Hand gedrückt und kurz erklärt, wie man damit schoss. Theoretisch hatte Isaac es verstanden. Praktisch traute er sich nicht zu, damit in der Gegend rumzuballern.

Sie suchten nach einem Supermarkt oder etwas ähnlichem. Essen und Trinken. Zwei unentbehrliche Dinge, um zu überleben. Doch die Stadt war gefährlich, vor allem die Hauptstraßen, wie einer der Studenten erzählt hatte. Scheinbar trieben sich dort die meisten Mutationen herum, fast alle um genau zu sein. Hin und wieder machten sie kurz Pausen, Matt brauchte sie, auch wenn er es nicht zugeben wollte.

Radioactive *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt