.:43:. Lästigkeiten

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Einige Tage später saßen sie gemeinsam im palastinternen Poolbereich. Das dort herrschende subtropische Klima verleitete an jedem Tag im Jahr zu einem Bad. Eleasar saß entspannt am Rand und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Dazwischen hockte Ria und lehnte selig an ihrem Mann. Sie genoss die gemeinsame Zeit, die ihnen seit Tagen endlich wieder einmal beschert war. Seit Adele mit ihrer kleinen Familie kurz nach dem Ball angekommen war, hatte sie sehr viel Zeit mit ihrer Freundin und Aram verbracht. Eleasar hingegen hatte eine Menge um die Ohren gehabt, sodass sie sich kaum gesehen hatten. Für ihn war es eine ungemeine Erleichterung, seinen besten Freund um sie zu wissen. Er vertraute ihm so sehr, dass er ihm getrost sein Herz überlassen konnte. Eben dieses Herz fuhr nun mit der Hand durch das angenehm warme Wasser und hielt seine Hand anschließend über ihn, damit die Tropfen auf seine losen Haare fielen. Kichernd rieb sie ihren Kopf an seiner nackten Brust. „Herrlich."

„Hmh." In ihrem Bann versunken vergrub er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Du bist herrlich."

Ria kicherte erneut. „Du lenkst vom Thema ab." Sie spritzte ihn nass - wobei mehr auf ihrem eigenen Körper landete als auf seinem. „So langsam wird das mit der Beweglichkeit schwer." Mit neckender Stimme legte sie eine Hand auf ihren Babybauch. „Hörst du, Engel? Du machst deine Mami fett."

Liebevoll ließ er seine Hand über ihren runden Bauch gleiten. Prompt antwortete sein Kleines mit einem leichten Tritt. „Hm, dann musst du dir demnächst doch helfen lassen. Ich bin dir gerne beim Anziehen behilflich."

Sie schnaubte in seine lose über die Schulter fallenden Haare. Dabei geriet ihr eine Strähne zwischen die Zähne. „Bäh, Haar schmeckt nicht. Selbst wenn es deins ist." Entschieden strich sie seine schon wieder zu lang geratenen Haare zur Seite. Es gefiel ihr besser, wenn er sie nicht schulterlang trug. „Also was ich eigentlich meinte war, dass das eine sehr schlechte Idee ist. Vor allem, wenn wir den Tag über noch etwas vorhaben."

„Ich könnte bei meiner Selbstbeherrschung anfragen", schlug er scherzhaft vor.

„Eine tolle Idee." Sie begann sich frei zu strampeln. „Los, komm. Du hast versprochen, mit mir zu trainieren."

Träge entließ er sie aus seinen Armen. „Du kannst dich doch nur noch eingeschränkt bewegen. Warum gehst du nicht joggen? Oder schwimmen?" Demonstrativ übergoss er sie mit Wasser.

„Weil ich sonst durchdrehe", erklärte sie ihm sachlich und kletterte aus dem Becken. „Das ist seit Ewigkeiten Teil meiner täglichen Routine und außerdem", sie lächelte ihn leicht schadenfroh an, „musst du nun aufpassen, dass du unser Engelchen nicht erwischst."

Kopfschüttelnd stand er auf. „Der Verlierer landet im Wasser."

„Spring doch jetzt schon mal rein, dann brauch ich dich nachher nicht zu schmeißen."

So provokativ, wie sie da stand - die Hände energisch in die Seiten gestemmt, mit nichts anderem am Körper, als angepasste Badekleidung - konnte er ihrer Einladung nicht widerstehen. Schnell führte ihr Training - sofern man es denn ansatzweise als solches bezeichnen konnte - zu einem ausgelassenen Gerangel. Irgendwann wurden ihm ihre Versuche, ihn durch Kitzeln zu Boden zu ringen zu bunt. Kurzerhand schnappte er sie sich und warf sich mit ihr in den Pool.

Nach Luft schnappend tauchte sie wieder auf. „Du Schuft." Mit der Hand spritzte sie Wasser nach ihm. „Wie kannst du nur? Ich hätte fast gewonnen."

„Du hast gemogelt", erinnerte er sie munter und zog sie eng an sich. „Das war nicht fair."

„Nicht fair ist meine momentane Übergröße. Möchtest du mal zur Abwechslung für einen Tag schwanger sein?" Sie beschwerte sich zwar, knabberte aber verführerisch an seinem Hals. „Hm, ich glaube, ich räche mich lieber."

Grau wie der Sturm [Schattenseelen 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt