LOKI POV :
Langsam tat mir das Mädchen ernsthaft Leid. Ihr hatte schon Thor's erster Schlag kräftig zugesetzt und jetzt erneut.
Das was sie gerade eben getan hatte, rief allerdings Respekt in mir hervor. Schließlich versucht nicht jeder, Odin mit einem Dolch abzuwerfen. Vater stand immer noch starr da, ebenso wie Thor der immer noch die Stange in der Hand hielt. Ich stand auf und musterte den Dolch, der immer noch in der Hand des Mädchens lag. "Er ist selbst gefertigt, die Klinge ist scharf und der Griff perfekt angepasst. Meinen Respekt." Ich wusste das sie das nicht hörte, aber das interessierte mich auch nicht wirklich. "Wie bitte? Sie wollte Vater damit umbringen und du zollst ihr Respekt? " Thor schrie bei nahe vor Zorn, doch ich würdigte ihm keines Blickes. "Loki, Thor geht." Das war das einzige was der Allvater sagte und was konnten wir anderes tun ,als zu gehorchen. Wie Hunde, die sonst ausgesetzt würden. Erbärmlich!Als ich am nächsten Morgen erwachte, schien die Sonne bereits hell über Asgard und tauchte mein Gemach in sanftes Gelb. Ich hatte letzte Nacht noch lang in einem neuen Buch gelesen und war erst spät eingeschlafen. Nun jedoch, stand ich langsam auf und machte mich frisch. Seit Gestern Abend kreisten meine Gedanken immer wieder um die junge Frau mit der unglaublichen Macht, die versuchte hatte meinen Vater, den Allvater, zu erdolchen. Ich sah immer noch den Schock im Gesicht des alten Mannes vor meinem inneren Auge. Ich wollte, nein, ich musste herausfinden was es mit dieser Fremden auf sich hatte. Ihr Auftreten, ihre Kraft, ihre gesamte Existenz hatte mein Interesse geweckt und so machte ich mich auf den Weg zum Thronsaal. In den Gängen des Palastes begegnete ich Thor. Kurzer Hand hielt ich ihn an und fragte ihn, seinen Gruß völlig ignorierend, ob er schon etwas gehört hatte. "Was mit ihr passiert ist? Sie wurde in eine Sonderzelle gesperrt und gilt als hoch gefährlich." Was? Wie konnte man es wagen ein so einzigartiges Geschöpf einfach weg zu sperren, diese faszinierende Macht hinter Schloss und Riegel zu verbergen, statt ihre Quelle zu erforschen? Eine Welle der Entrüstung durchflutete mich und entschlossener als zuvor marschierte ich in den Thronsaal. Ich sah keinen Sinn dahinter sie einzusperren, vermutlich wollte sie sich in der Heilkammer lediglich wehren, sie schien doch noch fast ein Kind zu sein. Ein so junges und mächtiges Geschöpf gehörte nicht eingesperrt. "Bruder, warte!" eilig stürzte Thor mir nach, doch ich ignorierte seine Rufe.
Am Thronsaal angekommen öffnete ich die Türen und stürmte hinein. Zu meinem Glück waren nur Mutter und Vater da. Beide sahen mich überascht an, für gewöhnlich war ich nie grundlos so impulsiv. Ich trat bis vor den Thron und sah mit Unmut zu meinem Vater hinauf " Wieso ist sie jetzt eine Gefangene und da zu noch hoch gefährlich?" "Sie hat versucht den Allvater zu töten. Ist das nicht Grund genug?" Ich hasste die Ruhe die stehts Vaters Stimme beherrschte, nie ließ er sich von seinen Emotionen übermannen, es war als säße eine Maschine vor mir statt dem Göttervater. "Sie handelte doch nur aus Angst." behaarte ich auf meinem Standpunkt "Zweifelst du etwa an meinen Entscheidungen?" Ich brachte unter größtem Widerwillen zwischen zusammen gebissenen Zähnen nur ein erzwungenes "Nein" heraus. Ich hasste es wenn er von sich in der dritten Person sprach, doch ich konnte noch so hasserfüllt sein, ich wusste immernoch wo die Grenzen lagen, die ich nicht überschreiten durfte. "Nun, dann Berichte was geschehen ist letzte Nacht und ich werde meine Entscheidung vielleicht überdenken." Es überraschte mich für einen Moment, dass er davon noch nichts gehört hatte, dennoch antwortete ich gezwungen ruhig. " Wir waren gerade im Wald eingetroffen als wir uns auch schon den Wölfen gegenüber sahen. Als Thor den Ersten angreifen wollte, ging das Mädchen dazwischen und schaffte es mit einer Art Magie Thor zu entwaffnen und nach einem kurzen Kampf bewusstlos zu schlagen. Sie war in der Lage sowohl ihre Umgebung zu beeinflussen, als auch ihre eigene Gestallt zu ändern. Nachdem Thor aufwachte, schlug er ihr kräftig auf den Hinterkopf und sie verlor das Bewusstsein. Wir konnten den Wölfen gerade noch rechtzeitig entkommen." Die letzten Worte waren nur mehr geflüstert und doch hatte Odin sie vernommen. Ich hasste es vor einem Kampf fliehen zu müssen, doch manchmal war es einfach klüger. "Wenn ich das also richtig sehe, hast du weder deinen Bruder im Kampf unterstützt, noch die Aufgabe erledigt für die ich euch entsandt hatte. Stattdessen verliert ihr beinahe gegen ein kleines Mädchen und nun lehnst du dich gegen meine Entscheidungen auf." Ich versuchte wirklich ruhig zu bleiben, doch dies brachte das Fass zum überlaufen. Stehts musste er mir all meine Verfehlungen unter die Nase reiben, egal was ich tat war falsch und mir zu zuhören, hielt er gar nicht erst für nötig. "Entschuldigt, Allvater. " Voller Zorn stürmte ich zur Tür und kurz bevor ich den Saal verließ, sagte ich noch genervt "Ach und Thor, du hast deinen Hammer im Wald liegen lassen." Und so verließ ich aufgewühhlt den Saal und ging zurück in mein Gemach.

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Unique! (Loki FF)
Fiksi PenggemarGut und Böse, Schwarz und Weiß, Stark und Schwach. Gibt es so etwas wirklich? Liegt es nicht viel mehr im Auge des Betrachters? Nicht ist wie es scheint, hinter dem gläzenden Saphir kann sich eine tosende See, hinter dem teuflischen Grinsen eine ein...