SAFIRA POV :
Es war spät abends. Die Sonne war schon untergegangen ,doch immer noch herrschte buntes Treiben in ganz Asgard. Es war Zeit meinen Plan in die Tat umzusetzen. Schon bald würde Loki mich wie angekündigt besuchen, um mit mir zu üben. Doch er sollte mich nicht in meinem Gemach antreffen. Er würde nach mir suchen und dabei auf den Balkon hinaustreten, von woaus man mein Vorhaben gut sehen können sollte.
Ich zog mir meine alten Sachen an, wusch mich und setzte mir dann meine Wolfsmütze auf. Sie sah aus wie der Kopf eines Wolfes, war jedoch keiner. Ich hatte ihn selbst angefertigt und mit meiner Magie realistischer gestaltet, so fühlte ich mich meinem Rudel stets verbunden. Ich atmete noch einmal tief durch und hoffte inständig, dass das hier kein Fehler war. Anschließend betrat ich den Balkon und sah vorsichtig hinab. Niemand zu sehen. Leichtfüßig kletterte ich auf das Geländer und sprang auf einen der Bäume vor dem Palast. Da mein Gemach nicht besonders weit oben lag, stellte es keinerlei Schwierigkeiten dar und ich bewegte mich leise auf den stabilen Ästen. Wo ich so darüber nachdachte, schenkten mir die Asen wirklich viel Vertrauen oder waren einfach nur dämlich, mir ein Gemach mit Balkon zu überlassen, von dem aus man so einfach entkommen konnte. Vermutlich eher letzteres. Ich kletterte also den Baum hinab und ging unauffällig in den Seitengassen der Stadt entlang. Als ich am Trainingsplatz ankam war niemand da, schließlich war es schon später Abend und die meisten Asen hatten die letzten Erledigungen des Tages hinter sich gebracht, also erhellte ich die Arena und beschwor ein kleines Feuerwerk und nach und nach kamen immer mehr Leute.
Als meiner Meinung nach dann genug Beobachter erschienen waren, begann ich endlich mit meinem Vorhaben.BESUCHER POV :
In der Mitte der Arena stand ein Mädchen. Sie wirkte noch jung und trug merkwürdige Kleidung, was sie hier wollte wusste auch keiner. Viele Asen wurden von dem Lichtspektakel angelockt, welches von diesem Ort ausgegangen war, doch nun war dieses verschwunden und nur die Fakeln erhellten die Umgebung. Gerade wollten einige schon umkehren und sich in ihre Heimstatt zurück zu ziehen, da begann die junge Frau sich plötzlich elegant zu bewegen, als führe sie einen Tanz auf und wie aus dem nichts ertönte eine sanfte Melodie. Die zierliche Gestallt wurde von einem goldenen Schleier umwoben und ihre Fingerspitzen schienen damit zu spielen. Bald konnte man sehen das sie mit einem Fuß etwas auf den Boden zeichnete. Es war ein Löwe, der so echt wirkte als hätte man sein Abbild einfach in dem sandigen Boden eingefangen. Auf einige wirkte es nahezu fesselnd, doch nicht alle Asen hatten Geschmack an den weiblichen Künsten und so wollten einige die Zuschauerränge bereits verlassen, da schimmerten die Linien plötzlich golden auf und ein prächtiger Löwe aus goldenem Nebel erhob sich aus dem Staub. Der Löwe ließ sein mächtiges Gebrüll ertönen und schon füllte sich der Trainingsplatz mit Schaulustigen.
Der Löwe verschwand und einige Fackeln erloschen, sodass die Arena nur noch in einen mystischen Schein getränkt war, auch die Musik wurde langsamer und nahm eine geheimnisvolle Tiefe an. Plötzlich schoßen Holzpfosten aus dem Boden, sie gingen dem Mädchen bis zur Hüfte und bildeten als 5 Pfosten einen Kreis. Die Fremde machte eine ruckartige Bewegung zu einer der Pfosten hin und langsam bildete sich darauf die Gestalt einer Katze. Erst bestand sie wie der Löwe nur aus goldenem Rauch, doch nach und nach bekam sie ein Fell und einen echten Körper. Auf den 5 Pfosten bildete sich jeweils eine Katze, immer durch den selben Vorgang. Nun sprangen die Katzen alle gleichzeitig von ihren Plätzen und steuerten in verschiedenen Richtungen auf die Zuschauer zu. Elegant sprangen sie auf die Bande und während sie darüber stolzierten, beobachteten sie die Zuschauer misstrauisch. Nach kurzer Zeit sprangen sie wieder hinunter und auf ihre ursprünglichen Plätze. Sie standen alle da und sahen das Mädchen an, dann drehten sie langsam ihre Köpfe und sahen wieder die Menschenmengen an. Erst hatte das Mädchen ruhig die Augen geschlossen, doch als sie sie aufriss und mit ihren ausgestreckten Händen auf die Menge zeigte, drehten sich die 5 Geschöpfe blitzschnell um und sprangen mit ausgefahren Krallen auf die Menschen zu. Schreie der Überraschung waren zu hören, doch ehe jemand verletzt wurde, hielten die Katzen mitten im Sprung inne, wie eingefroren. Nach einem Moment der Stille -manch einer musste sich noch von dem eben erlebten Schrecken erholen- verwandelten die magischen Geschöpfe sich wieder in Goldstaub, welcher dann von der Magierin zu einem Paar Katzenaugen über unseren Köpfen zusammengeführt wurde. Und als sich auch dieses in einer kleinen Explosion auflöste, floss der Goldstaub in wunderschönen Schnörkel zurück in die Hände des Mädchens. Mit ihrer letzten Bewegung ließ sie einen Strahl in den Himmel schießen, der schlussendlich ein wunderschönes Feuerwerk auslöste und der Goldstaub sanft auf die Zuschauer hinab regnete.
LOKI POV :
Es war mittlerweile mehr als ein Tag vergangen, seitdem ich Safira in ihrem Zimmer zurückgelassen hatte. Ich war unglaublich wütend und auch enttäuscht gewesen, doch ich konnte es auch ansatzweise nachvollziehen, wieso Safira so wütend geworden war. Ich wünschte mir einfach nur noch, sie könnte sich endlich kontrollieren, damit mir weiter kamen. Nur so würden wir beide unser Ziel erreichen. Es war mir allerdings immer noch ein kleines Rätsel, warum ich diese Bürde auf mich genommen hatte. Natürlich konnte ich mich so beweisen, doch war das wirklich alles? Dafür hätte es sicher noch andere Wege gegeben. War es vielleicht die Macht in ihr, die so anziehend war, dass selbst der Stärkste ihr nicht widerstehen konnte? Seufzend ließ ich diesen Gedanken ersteinmal fallen, denn nun befand ich mich vor ihrem Gemach und würde zum ersten Mal seit gestern morgen nach ihr sehen. Die Wache gewehrte mir Einlass und ich betrat leise den Raum. Hinter mir wurden die Türen geschlossen und ich sah mich um. Safira war nirgends zu sehen. Ich rief ihren Namen. Keine Antwort. Nervosität machte sich in mir breit, da ein Ausbruch alles nur noch schlimmer machen würde. Ich suchte die anderen Räume an, doch auch dort war sie nicht. Bereits leicht verzweifelt betrat ich den Balkon, konnte sie aber auch dort nicht erblicken. In diesem Moment blitze plötzlich etwas in meinem Augenwinkel auf. Auf dem Trainingsplatz fand etwas statt und als ich genauer hinsah erkannte ich zwei golden-grüne Katzenaugen am Himmel. Solche Magie hatte ich bisher nur einmal gesehen. Ich ahnte Schreckliches. Schnell eilte ich aus dem Gemach und lief geschwind auf das Spektakel zu. Dort angekommen bekam ich gerade noch mit wie Safira eine Feuerwerk erschuf, dessen Funken wie Glühwürmchen am Nachthimmel leuchteten. Ein Teil hatte ich ja schon von ihrem Balkon aus gesehen. Als sie fertig war applaudierten die Asen begeistert und ich sah wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte. Automatisch musste auch ich leicht grinsen. Als sie gerade vom Platz gehen wollte, fing ich sie am Ausgang ab, packte sie am Arm und zog sie mit mir in die Schatten. Das könnte interessant werden.
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Unique! (Loki FF)
FanfictionGut und Böse, Schwarz und Weiß, Stark und Schwach. Gibt es so etwas wirklich? Liegt es nicht viel mehr im Auge des Betrachters? Nicht ist wie es scheint, hinter dem gläzenden Saphir kann sich eine tosende See, hinter dem teuflischen Grinsen eine ein...