SAFIRA POV:
Loki öffnete langsam die Augen und gähnte leise, was mich etwas zum kichern brachte. Überrascht sah er zu mir hinüber und schien sofort erleichtert. Noch etwas verschlafen legte er das Buch auf den Tisch vor sich und setzte sich zu mir auf das Bett, wie seine Mutter zuvor. Wo ich so darüber nachdachte, sah ich wirklich die Ähnlichkeit. Vielleicht nicht äußerlich, aber innerlich ähnelte Loki seiner Mutter sehr, ebenso wie in der Macht die von ihm ausging. Sofort erkundigte er sich über mein Wohlergehen und ich versuchte ihn etwas zu besänftigen. Die Worte Friggas nagten immernoch an mir und ich wollte Loki auf keinen Fall wieder solche Sorgen bereiten. Loki erzählte mir von den Geschehnissen nach meinem Einbruch und mit jedem Wort, das seinen Mund verließ, fühlte ich mich ien Stück schlechter. Er war in so panischer Sorge um mich gewesen, kein Wunder das seine Mutter sich um ihn sorgte. VOn ihrem Besuch wollte ich dem Prinzen ersteinmal nichts erzählen, ich musste selbst noch darüber nachdenken. Im Gegenzug erzählte ich ihm allerdings von Thors Besuch, von unserem kleinen Versöhnungsgespräch und von der Idee des Blonden. Er wollte doch tatsächlich ein kleines Fest unter Freunden veranstalten zu meiner Rettung und Genesung und unserer Versöhnung.Loki fand es mal wieder maßlos übertrieben, doch schien nicht überrascht von dem Übereifer seines Bruders. Nachdme ich ihm aber erzählte, dass ich noch nie auf einer Feier gewesen war, stimmte er dann doch zu ,was ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte.
So kam es, dass ich nun hier stand zwischen all meinen Kleidern und nicht wusste, was ich tragen sollte. Letztendlich entschied ich mich für ein schwarzes Kleid, es ähnelte dem Gewand der Königin, war jedoch nicht ansatzweise so prunkvoll. Schlicht, schwarz und doch elegant, so wie ich es mochte. Ich begab mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Zusätzlich hatte ich zwei meiner Haarsträhnen geflochten und zu einem kleinen Zopf gebunden, so würden sie mir endlich nicht mehr dauerhaft ins Gesicht fallen. Gerade als ich noch einen letzten Blick in den Spiegel warf, klopfte es an der Tür und ich atmete etwas zittrig durch um die Nervosität abzuschütteln. Als ich die Tür öffnete, stand Thor vor mir. Er begrüßte mich höflich und bot mir seinen Arm an. Loki hatte mir bereits einige Verhaltensregeln beigebracht und so erwiderte ich den Gruß und hakte mich bei dem blonden Thronfolger unter und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in den Speisesaal. Es war schon spät am Abend und nur wenige Asen waren noch im Palast unterwegs. In dem Saal standen 2 lange Tische, alles andere war weg geschafft wurden und es spielte leise Musik. An dem kleinen Fest nahmen laut Thor's Beschreibung lediglich die Kriegerin Sif, die tapferen drei Hugon, Fandral und Volstagg, Loki, Thor und ich teil. Ich fühlte mich zu Beginn noch ziemlich unwohl unter all den Fremden, doch abgesehen von Sif störte sichniemand wirklich an meiner Anwesenheit. Volstagg hatte mir sogar ein eigenartig richendes Getränk angeboten und meinte, es würde mir helfen etwas zu entspannen. Als ich es misstrauisch beäugte, hatte er nur gelacht und selbst einen Schluck aus seinem Krug genommen. Ich probierte vorsichtig die unbekannte Flüssigkeit und der Geschmack von süßem Honig und etwas anderem leicht bitterem erfüllten meinen Mund. Erst war es noch etwas ungewohnt, doch ich fand schnell gefallen daran und langsam setzte auch die besagte Wirkung ein. Thor und Sif tanzten ausgelassen zu der lauter werdenden Musik. Auch ich schien mich mit jedem Schluck des Honiggetränks weniger zu Schämen und gab mich irgendwann, die Schüchternheit und den Anstand über Bord werfend, einfach dem Rhytmus der Trommeln hin. Ich wurde immer wilder und ausgelassener. Ich wippte hin und her, meine Füße leisteten ganze Arbeit. Ich bewegte mich schnell und mein Kleid schwebte elegant um meine Knöchel. Nach kurzer Zeit nahm Thor mich dann bei der Hand und wir tanzten gemeinsam. Der blonde Hüne wirbelte mich umher und wir tanzten lachend durch den Saal. Alle Sorgen schienen in diesem wie weg geblassen und ich liebte dieses Gefühl von Freiheit. Leicht aus der Puste, ließ ich meinen Blick kurz durch den Raum schweifen und entdeckte Loki, der anscheinend die ganze Zeit nur in der Ecke gestanden hatte, während sich die anderen amüsierten. Thor folgte meinem Blick und erkannte das Problem. Auch ihm schien das Verhalten seines kleinen Bruders nicht zu gefallen, denn kurzer Hand wirbelte er mich schwungvoll in die Richtung des Schwarzhaarigen und ich fiel ihm ungeschickt in die Arme. Schnell rappelte ich mich mit geröteten Wangen auf und zog den verdutzten Gott ohne zu überlegen am Arm zu den anderen. Ich nahm ihn an die Hand und begann ihn zum tanzen zu motivieren. Nach und nach entspannte er sich und schien sogar etwas gefallen daran zu finden, ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. So von nahmen sah Loki noch viel schöner aus, er war nicht so muskulös wie die mmeisten Asen, doch nicht weniger groß und die leicht femininen Gesichtszüge schmeichelten ihm sehr. Seine Augen funkelten wie die reinsten Smaragde und die rabenschwarzen Haare boten einen starken Kontrast zu der blassen Haut. Würde dieses merkwürdige Getränk meine SInne nicht so benebeln, würde ich mich vermutlich für diese Gedanken schämen, doch in diesem Moment scherte es mich kein Stück. Wir tanzten gerade ruhig neben Thor und Sif. Hugon stand uns mit einem Krug in der Hand beobachtend an der Seite und Vollstag und Fandral standen vor einem der Tische und unterhielten sich amüsiert. Ich sah zu Loki hinauf und merkte, dass er mich scheinbar die ganze Zeit über beobachtet hatte. Ich war gerade dabei, mich in diesen wunderschönen grünen Augen zu verlieren, als ich Fetzen des Gesprächs zwischen Volstagg und Fandral vernahm. "Schau dir das an. Silberzunge hat endlich 'ne Freundin gefunden." Fandral antwortete spöttisch lachend "Du hast recht, es geschehen wohl doch noch Wunder." Wut stieg in mir auf und Loki sah bedrückt zu Boden. Das war nicht nur unhöflich, ich hasste Spott und dies sollte ein fröhlicher Abend werden. Vorallem wollte ich nicht, das Loki unglücklich war. "Auf mein Zeichen schleuderst du mich zu ihnen hinüber." Meine Worte waren leise, doch wir waren uns so nahe, dass Loki sie dennoch vernahm. Er sah verwirrt zu mir hinab und wollte gerade etwas sagen, da funkte ich ihm schon dazwischen "Nicht fragen. Mach einfach, vertrau mir bitte." Ich vernahm ein leichtes Nicken und lächelt dankbar zu ihm hinauf.
Als dann der Moment gekommen war, gab ich ihm das Zeichen und er wirbelte mich tatsächlich wie sein Bruder zuvor zu den beiden Kriegern hinüber. Diesen hatten den plötzlichen Angriff nicht erwartet und hatten kaum Zeit zu reagieren als ich schon unter Vollstags Beinen hindurch rutschte, mich aufrichtete und vom Tisch abdrückte. Noch im Sprung drehte ich mich und schlang meine Arme um Fandrals Hals. Dieser packte meine Arme und versuchte sie zu lösen, da schwang ich mich bereits vor und traf mit meinen Beinen genau in Vollstags Magengrube. Durch den Schwung meiner Drehung riss ich beide zu Boden und landete schön gepolstert. Ich lag mit dem Großteil meines Gewichts auf Vollstag und stützte meinen Kopf auf meine Hand, wodurch sich meinen Ellenbogen unangenehm in Fandrals Rippen bohrte. Selbstverständlich hätte mein Gewicht nie gericht um die beiden erfahrenen Kämpfer am Boden zu halten, also benutze ich zusätzlich noch etwas Magie. Ich machte es mir bequem und lächelte die beiden fies an. Ich wusste, dass alle Blicke auf mir lagen, manche geschockt andere belustigt. Verständlich, immerhin lag ein einfaches Mädchen auf zwei der besten Krieger Asgards und machte sie kampfunfähig.
Vollstag versuchte krampfhaft aufzustehen ,aber mit Hilfe meiner Magie konnte ich meine Stellung halten. Als die beiden einsahen das rohe Gewalt nichts brachte, versuchte Fandral es mal mir Worten, wenn er keine wirklich kluge Wahl traf. "Runter da." Ich hingegen schüttelte bloß stur den Kopf. "Erst müsst ihr euch bei Loki entschuldigen." Der blonde überlegte kurz, gab sich dann aber doch geschlagen und hob seinen Kopf um über mich hinweg zu Loki zu sehen. "Es tut mir aufrichtig leid. Bitte verzeih mir." Nun waren alle Augen auf Vollstag gerichtet, doch dieser weigerte sich strickt ,meiner Aufforderung nach zu gehen. Ich verstärkte den Druck auf Fandrals Rippen ruckartig und ein schmerzhaftes Stöhnen entfuhr ihm. "Komm schon!" ,brachte er gequält hervor, "Ich schenke dir auch einen aus!" Man sah deutlich, wie Volstagg mit sich rang, doch letztendlich entschied er sich zum Wohle seines Freundes es ihm gleich zu tun. Abwartend sah ich zu Loki, dieser nickte den am Boden liegenden Kriegern amüsiert grinsend zu. "Komm runter da." Ich sprang auf und ging mit einem fröhlichen Grinsen zu Loki. Die anderen schmunzelte vor sich hin, nur Vollstag und Fandral standen beleidigt auf und klopften sich den Dreck von der Hose. Die Musik begann wieder zu spielen und wir tanzten weiter, als wäre nichts passiert. Wir blieben noch lang und redeten bis tief in die Nacht hinein. Nach und nach gingen alle schlafen und auch Loki meinte irgendwann, dass ich schlafen gehen sollte, da morgen ein anstrengender Tag sein würde. Er begleitete mich noch bis zu meinen Gemächern, ich wünschte ihm eine gute Nacht und betrat mein Gemach. Plötzlich fühlte ich mich einsam, so ganz allein in dem dunklen Raum, doch ich war viel zu müde, um darüber nachzudenken. So streifte ich einfach das Kleid ab und ließ mich rückwärts in das weiche Bett fallen. Es fühlte sich an wie auf tausend Wolken, komischer Weise war mir das erst jetzt aufgefallen. Ich sah an die Decke und erkannte kleine, leuchtende Punkte, sie sahen aus wie Sterne in einer lauen Sommernacht. Mit einem Lächeln auf den Lippen, schloss ich die Augen und wanderte in das Land der Träume. Dieser Abend war wunderschön gewesen.
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Unique! (Loki FF)
أدب الهواةGut und Böse, Schwarz und Weiß, Stark und Schwach. Gibt es so etwas wirklich? Liegt es nicht viel mehr im Auge des Betrachters? Nicht ist wie es scheint, hinter dem gläzenden Saphir kann sich eine tosende See, hinter dem teuflischen Grinsen eine ein...