Bereits am darauffolgenden Tag teilte Frigga ihrem Sohn die Antwort ihres Mannes mit. Auch wenn dieser zunächst skeptisch war, erlaubte er es dann doch. Er konnte zwar nicht genau sagen, wie es enden würde, doch wenn die zukunft ihnen in die Hände spielen würde, hatten sie vielleicht bald eine mächtige Verbündete und sein Sohn würde endlich lernen, was es wirklich heißt Verantwortung zu übernehmen. Loki hingegen wagte nicht zu glauben, sein Vater hätte tatsächlich Vertrauen in und ging vermutlich sowieso von seinem Versagen aus. Diese Annahme brachte das Feuer in Loki nur noch mehr zum lodern und so nahm er sich fest entschlossen seiner neuen Aufgabe an. Er würde allen beweisen, zu was er fähig war und endlich auch seinen Bruder übertreffen.
So führte ihn sein Weg bereits am frühen Vormittag in die Verließe Asgards, vorbei an den vielen Zellen bis hin zu dem Hochsicherheitstrakt. Der Asenprinz ließ seinen Blick durch den kleinen Raum gleiten bis er an dem Mädchen hängen blieb. Endlich konnte er sie genauer betrachten. Im Wald war es dunkel und darum konnte er nur ihre Umrisse erkennen und in der Heilkammer hatte er genügend andere Dinge über die er nachgedacht hatte. Die Fremde hatte langes, zerzaustes, fuchsrotes Haar und ihr Kleidung bestand aus einem Leder Rock der mit einem Gürtel befestigt war und einem ärmellosen Lederoberteil. Beides hatte eine moosige Farbe, vermutlich um sich vor Unerwünschten zu verstecken. Ihre Haut hatte ein paar Kratzer, aber sonst war sie makellos und blass. Anscheinend schlief sie, denn sie lag reglos auf dem Boden, hatte sich leicht zusammen gekauert und atmete flach. Loki ging auf die andere Seite der Zelle und musste überrascht feststellen, dass er sich getäuscht hatte. Die Augen des jungen Mädchens waren geöffnet. Und sie waren wunderschön.
Sie waren gefärbt mit den verschiedensten Blautönen, einem Saphir ähnlich, aber man konnte auch grün darin finden. In der Mitte der Iris war ein grau-schwarzer Ring und von der Pupille gingen silber-grünliche Streifen aus. Es erinnerte ihn an die Nordlichter auf Midgard, ein wahres Naturwunder. Loki sah ihr tief in die Augen, war wie gefangen und konnte nicht aus diesem Farblabyrinth entkommen.
??? POV :
Dieser Mann starrte mich an, als wäre ich ein grauenvolle Attraktion. Typisch Asen, kannten weder Respekt noch manieren, taten und nahmen sich einfach alles was sie wollten. Langsam begann sein auf mir ruhender Blick äußert nervtötend zu werden, also entschloss ich mich dem ein Ende zusetzen und ihn mal zu erschrecken ,schließlich brauchte auch ein Gefangener seinen Spaß. Und ich hatte auch schon eine prima Idee.
In Sekundenschnelle sprang ich auf und warf mich gegen die magische Wand, vor der der Unbekannte stand. Erschrocken machte er einen Schritt zurück und stolperte fast über seine eigenen Füße. Doch mir blieb leider keine Zeit mich an seiner Reaktion zu erfreuen, denn plötzlich durchzuckte mich ein Blitz und ich wurde durch die halbe Zelle geworfen. Eine kurzer schmerzverzerrter Aufschrei entkam meiner Kehle und ich blieb für einen Moment schwer atmend liegen. Der Fremde aus dem Wald begab sich währenddessen zu der Nische in der Wand und setzte sich. Es hatte keinen Sinn, er wusste ich war ihm ausgeliefert. Angst erfüllte mich und eilig verkroch ich mich in die Ecke, die am weitesten von ihm entfernt war, um mich in der Decke zu verstecken auf der ich bei meinem Erwachen gelegen hatte. Ich wagte es nicht, den Mann aus den Augen zu lassen. Wer weiß, was er nun mit mir vor hatte. Ich fühlte mich wie ein eingesperrtes Tier, machtlos, ausweglos.Überraschender Weise machte er allerdings keinerlei Anstallten mit zu nahe zu kommen, vermutlich hatte ich ihm doch etwas Respekt eingeflößt. Stattdessen erhob er nach einiger Zeit seine Stimme. Sie war sanft und tief, irgendwie beruhigend, doch es schwang noch etwas anderes mit, das mich sofort in Alarmbereitschaft versetzte. Gerissenheit. "Wer bist du und woher kommst du?" Er wartete einen Moment, doch ich weigerte mich ihm zu antworten. "Kannst du mich überhapt verstehen?" Wer dachte er, war ich? Ein zurückgebildetes Individuum, dass noch nie Kontakt zu Menschen hatte? Typisch Asen, dachten ihmmer sie wären etwas Bessseres und stets allen überlegen. Ich funkelte den Mann hinter meiner Decke finster an, doch er schien einfach nicht locker zu lassen. "Ich verstehe, wenn du Angst hast und meine Hilfe nicht willst. Ich werde dich in Ruhe lassen, sag mir nur deinen Namen." Er lehnte sich leicht vor und in seinen Augen sah ich etwas so ungewohntes, ich wusste nicht ganz damit umzugehen. Es war Ehrlichkeit, sie war zwar nicht sehr deutlich, doch sie war unleugbar da hinter all der Berechnung seines Verstandes.
Nachdem ich nach einiger Zeit immernoch keine Antwort gegeben hatte, erhob er sich seufzend und wollte sich gerade zum Ausgang wenden, als ich etwas äußerst unerwartetes Tat. "Ich habe keinen." Meine Stimme war leise, zurückhalten, doch er schien es gehört zu haben.
Ich wusste nicht ob ich ihm wirklich so weit vertrauen konnte, doch langsam wurde mir bewusst, dass es eh keine Rolle spielte. Ich hatte verloren. Er hielt in seiner Bewegung inne und wandt sich mir zu, um mir tief in die Augen zu sehen. Ich hatte mich eigentlich nie dafür interessiert, hielt mich für gewöhnlich von anderen Leuten fern, doch auch wenn es ein Ase war musste ich ihm eine gewisse Eleganz zugestehen. Normalerweise beobachtete ich immer nur die Jäger, die im Wald arme, hilflose Tiere jagten. Dieser Ase aber war anders, er hatte glänzend grüne Augen und langes, schwarzes, zurück gekämmtes Haar. Jedoch schien ich seine Intelligenz etwas überschätzt zu haben." Wie bitte?" War der Ase denn wirklich so schwer von Begriff? " Ich habe keinen Namen." Sagte ich nun noch leiser und versuchte mich noch mehr in die Ecke zu zwängen.
Der Mann sah mich skeptisch an und legte leicht den Kopf schief " Aber deine Eltern müssen dir doch einen Namen gegeben haben." "Ich habe keine."
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Unique! (Loki FF)
FanfictionGut und Böse, Schwarz und Weiß, Stark und Schwach. Gibt es so etwas wirklich? Liegt es nicht viel mehr im Auge des Betrachters? Nicht ist wie es scheint, hinter dem gläzenden Saphir kann sich eine tosende See, hinter dem teuflischen Grinsen eine ein...