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"Das darf unmöglich wahr sein". Flüsterte ich, als ich mich über die Toilettenschüssel lehnte und mir durch die Haare fuhr. Es war ein Monat vergangen, seit dem Jordan bei uns war. Er war noch etwas fremd, doch er besserte sich jeden Tag mehr. Dabei waren gerade mal vier Monate nach der Geburt vergangen und es war absolut absurd jetzt wieder schwanger zu sein. "Lex?". Justins Stimme ertönte, doch ich fühlte mich zu schwach um jetzt aufzustehen. "Lex? Was ist los?". Justin betrat das Badezimmer mit Kathy im Arm und sah mich verwirrt und besorgt an. "Ich weiß nicht". Gab ich mit krächziger Stimme von mir und klappte den Klodeckel zu. "Soll ich dir eine Tablette holen?". Fragte er besorgt und hockte sich zu mir. Kopfschüttelnd stand ich auf und hielt mich an der Wand fest. "Ich fahre zum Arzt". "Alleine fährst du ganz sicher nicht zum Arzt. Ich rufe Mum an, damit sie aufpasst". Befahl er mir und verließ das Bad. Wiederwillig nickend ging ich ins Schlafzimmer und zog mir schnell andere Kleidung an. Was wäre, wenn ich wieder schwanger wäre?

"Dr. Luce? Ist alles in ordnung?". Fragte Justin besorgt und fuhr sich durch die Haare. "Einen Augenblick bitte". Sie stand auf und verließ das Untersuchungszimmer, was mich ziemlich nevös machte. Unsicher sah ich zu Justin, der mich nur besorgt ansah, und merkte, wie ein Mann ins Zimmer kam. "Guten Mr. und Mrs. Bieber, ich bin der Oberarzt und ich bin heute zu besuch hier. Dr. Luce bat mich sie anzusehen". Lächelnd zog er sich die Handschuhe an und fing an mich zu untersuchen. "Ist da irgendwas in meinem Bauch?". Fragte ich ihn mit verzweifelter Stimme und merkte, wie er sich räusperte. "Ja, allerdings ist es nichts gutes". Besorgt sah ich auf den Bildschirm und stellte fest, dass ich wirklich gar nichts erkannte. "Mrs. Bieber, ich spüre einen Knoten in ihrer Gebärmutter". "W-Was für ein Knoten?". Fragte Justin panisch und stand auf. Ich spürte nur wie mir Tränen in die Augen stiegen und ich es nicht fassen konnte. "Es ist eine Art Tumor. Er hat sich über ihre Gebärmutter verbreitet". Sprachlos klappte meine Kinnlade nach unten und ich schlug mir die Hand auf den Mund. "Sie wollen mir also im ernst sagen, dass meine Frau Krebs hat?". Fragte Justin so fassungslos wie ich, worauf der Arzt das Gerät abstellte und nickte. "Es tut mir aufrichtig leid. Ich vermute, er ist wegen dem Blasensprung gewachsen. Es ist der einzige Grund dafür und ich weiß, dass wir ihren Krebs mit einer Operation entfernen können, jedoch ist das Risiko groß, dass wie ihre Gebärmutter endgültig entfernen müssen, groß". Schluchzend stand ich auf und zog mir meine Jeans wieder an. "Gibt es keine andere Lösung?". Fragte Justin niedergeschlagen und sah den Arzt aufmerksam an. "Ich denke es gibt keinerlei Wege für diese Art von Krebs. Falls wir Ihre Gebärmutter nicht entfernen, ist das Risiko groß, dass es wieder kommt, wenn Sie noch einmal schwanger werden würden". Nachdem ich mich wieder angezogen hatte wischte ich meine Tränen weg und stellte mich zu ihnen. "Ich werde nie wieder ein Kind bekommen, obwohl ich gerade mal 24 Jahre alt bin". Sagte ich wimmernd und sah zur Seite. "Ich kann Sie wirklich gut verstehen. In diesem Alter würde ich keinem so etwas wünschen, aber finden Sie es nicht wichtiger am Leben zu bleiben?". Nickend wand ich mich an Justin und griff nach seiner Hand. "Könnten Sie mir einen Gefallen tun?". Fragte Justin auf einmal und hielt meine Hand fest in seiner. "Aber natürlich". Sagte der Arzt, der mich auch das erste mal operierte und sah uns beide bemittleidend an. "Bitte führen Sie die Operation durch". Bat er, weshalb ich nur zu Boden sah und mir die weiteren Tränen verkniff. "Ich werde die Operatin durchführen. Sie können auf mich zählen und ich werde mein bestes geben. Sie müssen sich nur im Krankenhaus anmelden und ich werde zur Stelle sein".

"Jordan, bitte iss dein Gemüse auf". Befahl ich ihm und schob mir die Gabel mit Broccoli in den Mund. "Ich mag nicht". Protestierend verschränkte er seine Arme und schob den Teller weg. "Du willst doch ein großer und starker Mann werden oder?". Fragte Justin ihn nur und schob ihm den Teller wieder hin. Nickend sah er anwidernd das Gemüse an und sah dann wieder zu Justin. "Dann musst du schön und brav dein Gemüse essen". Fügte er hinzu, doch Jordan schüttelte den Kopf. "Mama! Pipi!". Stieß Jillian aus und schlug mit ihrer Hand auf den Tisch. "Willst du nicht erst mal dein Essen aufessen?". Fragte ich Jillian und deutete auf ihre Schüssel, doch sie fing an zu wimmern und schüttelte den Kopf. "Soll ich-". "Ich mache". Unterbrach ich Justin nur und hob Jillian aus ihrem Stuhl. Nachdem ich Jillian auf ihr Töpfchen setzte, wusch ich dieses und setzte sie in den Laufstall. Justin kümmerte sich um Jordan, während ich Kathy holte und ihre Flasche vorbereitete. "Daddy, bubu!". Stieß Jillian aus und streckte ihre Arme nach ihm aus. "Will Jilly bubu machen?". Fragte Justin mit einer Babystimme und hob sie ächzend aus dem Laufstall. "A". Sagte sie nur und schmiegte sich an ihn. "Dann lass uns Bubu machen Schatz". Höhnte er und verschwand mit ihr in ihrem Zimmer. Unauffällig sah ich zu Jordan, der spielend im Laufstall saß und wieder mit seinem Teddy spielte. "Jordan? Bist du auch müde?". Fragte ich ihn und nahm das zweite Fläschen, um es für Jillian vorzubereiten. "Hmhm". Machte er nur und schüttelte den Kopf. Da es fast Acht Uhr war und sie immer um Acht schlafen gingen, musste er einfach müde sein, also nahm ich es als ein Ja, denn er fing auch an zu gähnen. Lächelnd streichelte ich Kathys Wange und spürte wie mir plötzlich Tränen in die Augen stiegen. Bals würde ich ins Krankenhaus gehen und meine Kinder für eine lange Zeit nicht mehr im Arm halten können. Als ich sah, dass Justin in den Wohnbereich kam, wischte ich mir die Tränen hastig weg und nahm die bereits fertige Flasche in die Hand, um sie Justin zu geben. "Die ist für Jilly". Nickend nahm er diese und atmete laut aus, da er mein Unwohlsein, innerlich wie auch äußerlich zu bemerken schien. Ich fütterte Kathy und wiegte sie langsam in den Schlaf um sie dann ih Bettchen zu legen. Justin schien sich um Jordan zu kümmern, denn er war nicht mehr im Laufstall, als ich die Flasche in die Küche brachte. An diese Stille war ich nicht mehr gewöhnt. Alles war Nachts so ruhig und unwohl.

Nachdem ich alles wegräumte und eine Schmerztablette nahm, saß ich frisch geduscht auf dem Bett und kämmte mir meine Haare. Verzweifelt und niedergeschlagen durchbohrte ich die Wand mit meinen Blicken und hörte, wie Justin auch geduscht aus dem Badezimmer kam. Tief einatmend kam er zu mir und umarmte mich fest. In seinen Armen fühlte ich mir direkt sicher und geborgen. "Wir schaffen das. Das ist nur ein Klacks gegen all die Dinge, die wir schon überstanden haben". Nickend weinte ich in seine Brust und spürte einen sanften Kuss auf meiner Stirn.

You are my Life - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt