☆Caroline☆
Es war mitten in der Nacht als ich schweißüberströmt aus einem Alptraum hochschreckte. Ich musste gestern wohl eingeschlafen sein. Mein Blick wanderte hinüber zu der Wand, an der gestern noch John gesessen hatte. Bestimmt ist er, als ich zur Ruh gekommen war, gegangen und hat mich alleine gelassen. Ich schloss erneut meine Augen und versuchte es mir wieder gemütlich zu machen, schließlich war es mitten in der Nacht. Plötzlich griff eine kalte Hand nach meinem Arm und ich fuhr herum. Dort lag Murphy, neben mir, sein Blick auf mich gerichtet: ,,Warum bist du wach?"
,,Ich habe nur schlecht geträumt. Was machst du da?", nuschelte ich ihm entgegen.
,,Ich habe keinen festen Schlafplatz und du kannst mich nicht vertreiben."
Seine Stimme klang schroff.
,,Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe."
,,Hm" ,dann drehte er sich wieder um und versuchte offensichtlich erneut einzuschlafen. Die Stelle, an der er mich berührt hatte, prikelte immer noch. Ich zog die Decke bis zur Nasenspitze und fand letzten Endes noch meinen traumlosen wohltuenden Schlaf.Am Morgen weckte mich das Gezwitscher der Vögel und ich schlich mich, bedacht den schlafenden Jungen neben meiner Pritsche nicht zu wecken, nach draußen in den Wald. Ich hatte zwar noch Schmerzen, aber irgendwann musste ich doch aufstehen. Ich durfte keine Schwäche zeigen und mich nicht behandeln lassen! Mir geht es gut! Ich tapste mit leisen Schritten durch das raschelnde Laub unter meinen Füßen. Nicht einmal drei Tage auf der Erde und fast gestorben!
Ich kam nach kurzer Zeit an einer Bergquelle an, die in ein kleinen Fluss mündete, einem sehr kleinen Fluss. Auch der Rest der Umgebung war malerisch, der Schein der Erde trügt zwar, aber hundert Mal besser als auf der Ark. Unter einem Wasserfall wurde eine kleine Höhle sichtbar und alles hatte auf mich einen sehr geheimnisvollen Eindruck.
Der Kontakt zur Ark im Weltraum war während der Landung abgebrochen, nur noch unsere Armbänder übertrugen unsere Vitalwerte zur Station. Ich spielte einige Male mit dem Gedanken das Armband abnehmen zu lassen. Ich hatte gehört das Murphy, Bellamy und einige Anhänger von ihnen, sie den Jugendlichen gewalttätig oder freiwillig abnahmen.Ich konnte nicht anders als langsam in das kühle Wasser zu rutschen. Als es in Berührung mit meinen Wunden kam, brannte meine Haut zwar tierisch, ließ dann aber nach einer kurzen Zeit nach. Meine Sachen, die ich noch von der Ark hatte, waren bereits durchnässt. Die Klamotten sahen sowieso dreckig aus und waren voller Blut.
Ich bin noch nie schwimmen gewesen. Geschweige denn, dass Wasser mich mal komplett bis über die Schulter berührt hatte. Der ,,See" war nicht so tief, sodass ich nicht ertrinken oder von irgendeiner Schlange, die kleine unschuldige Mädchen fraß, angefallen werden konnte.Ich ertappte mich die ganze Zeit dabei, wie ich immer wieder an Murphy denken musste. Warum bitte hat er mich gerettet? Warum gibt er sich nicht damit zufrieden, mich alleine meinem Schicksal zu überlassen? Was macht er, wenn er merkt, dass ich nicht mehr im Dropship bin? Ach, wahrscheinlich gar nichts. Rede dir nicht ein, Caroline, dass du ihm was bedeutest. Sieh dich doch mal an und sieh ihn an.
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The 100 - Never Expected Love
FanfictionPaige und Caroline - Zwei Zwillingsschwestern vom Schicksal getrennt - werden vom Selben wiedervereint oder sogar mehr? Als die Ark nach 97 Jahren, wegen einem vernichtenden Atomkrieg, 100 jugendliche Straftäter zur Erde schickt, um diese auszukund...