Rain Drops

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☆Paige☆

Als plötzlich...

...einige Regentropfen unsere Sachen benetzten. Ohne dass wir es bemerkten, hatte der Himmel sich schon seit geraumer Zeit dunkel verfärbt. Nun wurde uns jedoch erst schmerzlich bewusst, was das bedeutete: Regen! Und das nicht nur in ein paar kleinen Tröpfchen. Tara wirkte sofort überfordert mit der Situation, während Bellamy das ganze noch herunterspielte. "Es ist doch nur Wasser. Wasser, das vom Himmel fällt. Wir suchen uns jetzt einfach etwas schneller einen Unterschlupf."

Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Boden jedoch in ein unsagbares Schlammmeer verwandelt, wodurch uns jeder Schritt schwer fiel. Zudem mischten sich nun auch noch Hagelkörner und Blitze unter den Regen. Ich hatte nicht erwartet, dass Regen etwas so furchteinflößendes sein würde. Also beschloss ich die Sache selbst in die Hand zu nehmen und unseren Trupp ins Sichere (und vorallem Trockene) zu führen. Schließlich hatten wir noch einen ganz schönen Weg vor uns, der auch nicht einfacher würde, sollten wir uns gleich am ersten Tag noch eine Erkältung holen.

Um dem 'Schlamm'assel (im wahrsten Sinne des Wortes) aus dem Weg zu gehen, hielt ich mich gezielt immer bei den bewachsenen Wegen. Den anderen hatte ich Aufgaben zugeteilt, damit ich nicht alles allein machen musste. Bellamy quitierte das mit einem genervten Augenrollen, bog sich aber meiner notgedrungenen 'Herrschaft'. Tara hingegen hatte sofort akzeptiert auf wen sie zu hören hatte und ging ihrer Aufgabe (eine kleinen Höhle zu suchen) mit vorbildlichem Engagement nach. Ich hingegen versuchte uns immernoch einigermaßen sicher durch den Wald zu deligieren. Das war inzwischen eine wahrhaft schwierige Aufgabe geworden, denn wie jeder wusste oder zumindest früher jeder wusste, war ein Wald während eines Unwetters so ziemlich der schlechteste Aufenthaltsort, den es gab.

"Seht mal dort! Ich hab was gefunden!" Tara lief energisch voraus, als sie tatsächlich in einer kleinen Felswand ein halbgroßes finsteres Loch entdeckte, welches definitiv nicht einladend wirkte, jedoch für eine Nacht immer noch besser war als im Regen zu schlafen. Ich wollte ihr gerade folgen als direkt neben ihr ein Blitz einschlug und damit einen Baum entwurzelte. Dieser knackte, krachte und kippte unaufhaltsam in ihre Richtung. Wenn sie sich nicht sofort von dort wegbewegen würde, wäre es ihr Ende. Zu diesem Zeitpunkt passierten mehrere Dinge gleichzeitig: Bellamy schrie, sie solle von dort verschwinden. Tara war zu geschockt, um sich zu rühren und meine Beine setzten sich quasi wie in Trance in Bewegung. Es herrschte nur noch ein einziger Gedanke in meinem Gehirn: "Sollte Tara sterben, wäre es deine Schuld!" Ich rannte auf sie zu in einer Geschwindigkeit, die ich selbst nicht von mir kannte. Ein weiterer Blitz erhellte den Himmel, als ich sie erreichte. Mit meinem letzten Schwung stieß ich sie außer Reichweite. Dabei schaffte ich es jedoch nicht mehr selbst zu entkommen. Der Baum traf mich mit seiner ganzen Wucht. Prompt wurde die Luft aus meinen Lungen gepresst und eiskalter Schmerz durchfuhr meinen Körper, bevor ich das Bewusstsein verlor. Wenigstens war nicht wieder jemand wegen mir gestorben.

...

Es konnte noch nicht viel Zeit vergangen sein, als ich meine Augen wieder öffnete, da es immer noch in Strömen regnete. Ich versuchte mich zu bewegen. Ein fataler Fehler. Jegliche Schmerzen glühten wieder in voller Pracht auf. Mich überkam Panik. Ich zwang sie herunter und blickte mich nach den anderen um. "Bellamy?!" Meine Stimme zitterte seltsam unkontrolliert. Statt dem eben Gerufenen kam eine ziemlich aufgelöste Tara zu mir geeilt. "Du bist wach! Gott sei Dank!"
"Ja tatsächlich! Ich bin wach." Entnervt räusperte ich mich. "Wo ist Bellamy? Und wie lange war ich weggetreten?"
"Nicht lange, glaube ich. Er ist dort hinten." Natürlich konnte ich mich nicht umdrehen, um ihrem Finger nachzuschauen.
Stattdessen wollte ich einen erneuten Versuch starten mich irgendwie hervorzuziehen, aber dieser scheiterte kläglich. Ich spürte wie sich Taubheit von meinen Beinen aus verbreitete. Tara bemerkte was ich vorhatte. "Bellamy arbeitet schon die ganze Zeit an einer Idee wie wir dich hier raus kriegen."
Wirklich toll bisher kam ja schon ziemlich viel von ihm. Langsam schweifte ich ins Sarkastische über. Das kam bei mir nur in wirklich brenzligen Lagen vor. Nun kam auch Bellamy in mein Blickfeld. Ich wich es aus in seine Augen zu gucken, aber das war wahrscheinlich gar nicht notwendig, denn er tat dasselbe.
"Wärt ihr beide denn bitte mal so lieb irgendwas zu tun, um mich hier rauszukriegen?! Ihr starrt mich die-..." Ich verstummte. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wenn sie mich hier nicht rausholen, müssen sie mich nicht die ganze Zeit ertragen und können sich in Ruhe weiter durch die Nacht vögeln. Zu den physischen Schmerzen gesellte sich nun auch noch seelischer Schmerz und mir liefen wieder ein paar Tränen über die Wange, die man durch den Regen gar nicht mitbekam. Ich unterdrückte einen Schluchzer. Bellamy trat näher an mich heran. Wahrscheinlich würde er mir jetzt mitteilen, dass das hier alles doch eh keinen Sinn hatte. "Also hör zu, wir beide werden jetzt versuchen diesen Baumstamm anzuheben. Aber du musst dich selbst herausziehen, weil wir das Ding ja nicht loslassen können. Schaffst du das?" Überrascht dass er mich nicht im Stich lassen wollte, nickte ich zögerlich. "Auf drei. Bist du bereit? Eins... zwei... drei!" Der Baumstamm über mir verlor an Gewicht. Ich stemmte meine Arme in den Boden und zog mich vorwärts. Immer weiter weg von dem scheußlichen Teil. Dann hatte ich es endlich geschafft und lag völlig fertig und vor Schmerz gekrümmt auf dem immer noch matschigen Boden. Es regnete unablässig. Hinter mir ließen die beiden wahrscheinlich gerade den Baumstamm fallen, denn der Boden zitterte noch einmal auf. Als nächstes sah ich Bellamy auf mich zustürzen: "Du meine Güte. Das sieht schlimm aus", flüsterte er keineswegs beruhigend. Bis jetzt hatte ich es immer geschafft die möglichen Folgen meines missglückten Rettungsversuchs so gut wie möglich zu verdrängen. Doch ich wusste dieses Erlebnis konnte schwerwiegende Folgen haben. Eine Querschnittslähmung war nicht auszuschließen. "Ich schätze meine Wanderung ist damit beendet...?" Ich versuchte irgendwie heiter zu klingen. "Ich habe einem Menschen das Leben gerettet. Ich hoffe Thomson kann mir nun verzeihen."
"Er hätte dir nie die Schuld gegeben an seinem Tod."
Ich nickte, zu schwach, um etwas zu erwidern. "Na komm. Wir kriegen dich schon in Ordnung."

[Teil der Überarbeitet wird; Originalfassung]

Bellamy versuchte zuversichtlich zu klingen, aber ich merkte wie seine Stimme nur für eine Sekunde brüchig wurde. Das reichte schon. Ich wusste was er tatsächlich fühlte.
Tara kam zögerlich dazu. Sie wollte offenbar unbedingt etwas sagen, sonst hätte selbst sie uns niemals gestört. "Ich danke dir, dass du mein Leben gerettet hast."
"Ist schon in Ordnung..." Ich musste husten. Scharfer Schmerz zuckte durch meinen kompletten Oberkörper. Ich war froh, dass zumindest meine Beine taub waren. Bellamy drängte darauf, dass wir mich endlich von hier weg brachten, doch ich stoppte ihn. "Eins noch... Ich habe noch eine Frage an euch beide... Ihr habt miteinander geschlafen, oder?... Warum? Ist es... war es... Liebe?" Heiße pulsierende Schmerzenstöße zuckten jedesmal durch meinen Körper, wenn ich erneut husten musste. Bellamy starrte mich geschockt an. Ich seufzte. "D-Dachtest du ich würde davon nichts mitbekommen? Im Ernst?" Tara schob Bellamy zur Seite. Sie sah ernster aus als je zuvor. "Nein, es war keine Liebe." Ich spürte wie ich mich etwas beruhigte. Doch Tara war noch nicht zuende mit ihrer Erklärung, obwohl Bellamy immernoch drängte mich jetzt endlich wegzubringen. "Du scheinst es ja einfach nicht zu merken! Bellamy macht sich Sorgen um dich! Große Sorgen! Und weil er Schuldgefühle über Schuldgefühle in sich trägt braucht er eben ab und zu Ablenkung!" Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Wut zerrte in mir auf. Aus Ablenkung mal eben jemanden vögeln! Na schön... es war ja nicht so als ob wir zusammen waren, dennoch regte mich seine Verhaltensweise extrem auf! Was war denn in ihm gefahren, so zu reagieren! Was war aus dem stolzen Bellamy geworden?! Jetzt musste er schon mit jemandem schlafen, damit es ihm besser ging.
Bellamy griff ein bevor das ganze aus dem Ruder lief.
"Jetzt reicht es aber mal. Erstens wirst du hier nicht über meine Gefühle sprechen und zweitens könnten wir uns dieses Gespräch bitte aufheben für einen entschieden besseren Zeitpunkt als diesen?!" Ich hustete, was als Antwort reichte um jegliche Gespräche auf später zu verschieben. Bellamy nahm mich sachte auf seine Arme. Sofort spürte ich wieder diese eigenartige Geborgenheit als hätte ich schon immer hierher gehört. Ich errötete als ich an das erste mal dachte, dass ich so von ihm getragen wurde. Auf einmal wurde ich unglaublich müde. Das lag nicht allein an der Wunde und an der kraftzehrenden Wanderung zuvor. Ich war das alles so satt! Warum konnten wir nicht einfach friedlich auf der Erde leben? Mit meiner Schwester an meiner Seite und Bellamy auf der anderen? Warum konnte ich nicht einfach verliebt sein so wie alle anderen?! Warum ist das alles nur so schwierig... Ich seufzte.
"Mach die Augen zu. Du solltest schlafen bis wir dich wieder hingekriegt haben." Bellamy sprach in einem so beruhigenden Tonfall, dass all meine Erwiderungen verpufften und ich einfach die Augen schloss.
"Gute Nacht, mein Engel."

// Kommentar der Autorin:

Also mir ist sehr bewusst, dass da einige ziemlich große Logikfehler drin sind, aber ich hoffe ihr lasst euch davon nicht übermäßig stören und könnt zumindest so einigermaßen die Story weiterhin genießen.

Danke für das Lesen unserer Story
Viel Spaß weiterhin^^ \\

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 30, 2016 ⏰

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