Fesselnde Kräfte

518 38 1
                                    

Paige

Meine Augen waren geschlossen und ich trieb in einer meiner Traumwelten herum. Immer wieder nahm ich aufgebrachte oder zu Tode verängstigte Rufe wahr. Aber ich konnte ihnen nicht nachgehen, denn meine Augen wollten sich einfach nicht für mich öffnen. Es fühlte sich an, als ob sie zugeklebt wären und als ob mein Gehirn in eine wabelige Teigmasse gedrückt worden wäre.

Auf einmal wurde mein gesammter Körper von einem gewaltigen Ruck erfasst. Was ist hier los?! Was ist mit der Ark passiert? Wo bin ich? Ich knallte mit dem Kopf gegen irgendwas sehr Festes. Metall vielleicht. Das sorgte dafür, dass ich meine Augen endlich öffnen konnte. Ich war in einen Sitz gepresst worden und enge Gurte schlangen sich um meinen Körper. Vielen anderen Menschen ging es genauso. Langsam verstand ich es. Wir waren in einem Dropship. Und das hieß, wir konnten nur auf die Erde geschickt worden sein. Verzweifelt machte ich mich nun daran die Schlingen zu lösen, aber sie wollten mich nicht gehen lassen.
Um mich herum leerte es sich. Die meisten hatten sich schon von ihren Sitzen gelöst und betraten die Erde. Doch den Ausgang konnte ich von meinem Sitz aus nicht erkennen. Ich wurde immer unruhiger. Ich hatte Angst vor der Erde. Nie hatte man mir etwas Gutes über sie erzählt. "W-Wartet! Lasst mich nicht zurück! Bitte...? Hallo? Kann mich jemand hören?...", meine Rufe wurden schon sehr verzweifelt, als irgendein Junge mit hoher Statur und einer schwarzen Jacke wieder ins Dropship kam. Er schien mich nicht gehört zu haben, sondern wegen irgendeiner Aufgabe zurückgekehrt zu sein. "E-Ehm Entschuldigung? Ich bin hier. Ich komme nicht los von meinem Sitz. Der Gurt wurde zu fest gemacht und er hat sich irgendwo hinter mir verankert und..." Der junge Mann drehte sich zu mir um, woraufhin sich sein Blick leicht veränderte. "Hier", er unterbrach mein Gestottere, indem er mir einen scharfen Gegenstand zuwarf. Wahrscheinlich irgendein Behilfsmesser. Ich fing es mit solcher Ungeschicktheit auf, wodurch es mir beinahe in die Hand geschnitten hätte. Schnell löste ich die Bänder von mir und stand auf. Dann ging ich zu dem fremden Jungen. "Ich bin Paige. Und du?", fragte ich höflich. Ich neigte meinen Kopf und lächelte. "Bellamy Blake", dabei streckte er seine rechte Hand ein wenig aus. "Schön dich kennen zu lernen, Bellamy Blake." Ich ergriff seine Hand und schüttelte sie heftig. Er zog sie weg. "Ich wollte das Messer." Sein kühler Blick durchborte mich. "Achso... Sorry" Ich reichte ihm das Ding und bemerkte erst jetzt wie kühl er schon die ganze Zeit über zu mir gewesen war. Er drehte sich um und nach dem er aus dem Dropship getreten war, brüllte er wieder einige Kommandos in die Menge. Ich blieb stehen und inspizierte bedrückt mein erstes Gras. Was hatte der Typ nur gegen mich? Kannten wir uns von irgendwoher?

The 100 - Never Expected LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt