Kapitel 58

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Elraya P.o.V.:

Der Pfeil fliegt auf mich zu und vor Schock kann ich mich nicht bewegen. Das einzige woran ich denken kann ist: Er hat wirklich auf mich geschossen... Doch kurz bevor der Pfeil sich genau in meine Brust bohren würde, wird er von einem einzelnem, gezielten Blitz getroffen und zerfällt im Flug zu Staub.

Nun tritt Gandalf aus der Menge, direkt neben mich. Kurz sieht er zu mir und dankend lächel ich ihn leicht an. Gut, dass ich doch nicht zurück gegangen bin... Würde ich jetzt da oben stehen wäre ich wahrscheinlich tot... Alle Blicke, die erst geschockt auf mich gerichtet waren wandern nun zu Thorin, der immer noch mit Bogen in der Hand dort oben steht. Nur Paloma sieht mich immer noch prüfend an, als würde sie nach irgend einer Verletzung suchen. Erst jetzt ist sie sich ganz sicher, dass mir wirklich nichts passiert ist und lächelt mich erleichtert an. Kurz erwidere ich dieses aber achte dann wieder auf Gandalf und Thorin. "Bis jetzt hast du als König unter dem Berge noch keine sehr gute Figur gemacht, Thorin Eichenschild." ruft Gandalf hoch, doch Thorins Blick  bleibt kalt und ungerührt. "Ich werde diesen Elben keinen einzigen, noch so kleinen Stein geben." genau in diesem Moment landet ein Rabe neben Thorin und scheint ihm irgend etwas zu sagen. "und sie haben auch kein Recht auf den Arkenstein" höre ich ihn erneut sagen, bevor er seinen Blick von uns abwendet und nach Osten richtet. Sofort folge ich seinem Blick, ebenso, wie Gandalf, Thranduil und Bard.

Dort stehen Zwerge. Sehr viele Zwerge, alle in Rüstung und schwer bewaffnet. Neben mir höre ich Gandalf leise "Eisenfuß.." sagen.  Genau diese Zwerge marschieren nun auf den Berg und die Heere davor zu. An ihrer Spitze ein einzelner rothaariger Zwerg auf einem.. Schwein? Sofort setzten sich die Elben auf einen Befehl Thranduils in Bewegung und gehen den Zwergen ein Stück entgegen, während die Zwerge des Erebors anfangen zu jubeln. Nur Paloma und ich tauschen kurz besorgte Blicke, bevor ich schnell Gandalf und den Elben folge. 

"Wer ist das? Glücklich sieht er nicht aus.." frage ich Gandalf, welcher ebenso, wie ich, den Zwerg ganz vorne, auf dem Schwein, fixiert. "Das ist Dain, der Heer der Eisenberge, Thorins Vetter." Nun blicke ich doch schockiert zu Gandalf "Sind sie sich ähnlich?" Hoffentlich ist er nicht auch so anfällig für die Drachenkrankheit... "Für mich war Thorin immer der Vernünftigere von beiden." erwidert Gandalf, welcher mich nun ebenfalls kurz besorgt ansieht. Dain ist also noch schlimmer, als Thorin... 

"Guten Morgen, wie geht's uns allerseits?" beginnt Dain nun zu sprechen, woraufhin die Anspannung unter den Menschen spürbar ansteigt. "Ich hätte einen kleinen Vorschlag zu machen, wenn ihr mir einen Augenblick eurer Zeit schenken würdet. Wärt ihr so freundlich... und verschwindet von hier?" bei den letzten Worten stellt er sich kurz im Sattel auf und ruft mit ziemlich lauter Stimme, was bei den Menschen scheinbar die gewünschte Reaktion hervorruft; sie weichen, bis auf Bard, alle zurück. Wohingegen die Elben nur ihre Schwerter ziehen und auch Gandalf hält seinen Stab etwas fester, sowie ich meinen Bogen. "Ihr alle und zwar sofort!" erst jetzt setzt Dain sich wieder richtig hin und Bard 'ermutigt' die Menschen wieder "Haltet die Stellung!" Nun mischt auch Gandalf sich wieder ein und tritt vor, aus dem Heer hinaus. "Aber nicht doch Fürst Dain." Sofort sieht Angesprochener zu Gandalf "Gandalf der graue. Sagt diesem Gesindel es soll verschwinden, sonst tränke ich den Boden mit ihrem Blut!"

Doch Gandalf geht nur weiter auf Dain zu, ohne darauf einzugehen. "Ein Krieg zwischen Zwergen, Menschen und Elben ist unnötig. Ein Heer von Orks marschiert auf den Berg zu, haltet eure Streitmacht zurück!" Scheinbar versucht er nun zu Dain durchzudringen, da mit Thorin ja ziemlich offensichtlich nicht mehr vernünftig zu reden ist. Doch Gandalf hatte recht, Dain ist selbst ohne Drachenkrankheit kein bisschen besser, als Thorin mit. "Vor Elben halte ich gar nichts zurück und erst recht nicht vor diesem ehrlosen Waldlandkobold" er deutet mit seinem Hammer auf Thranduil "Er wünscht sich nur das schlechteste für mein Volk. und sollte er sich zwischen mich und meine Sippe stellen, dann spalte ich ihm seinen hübschen Schädel! Mal sehen, ob er dann immer noch so fein lächelt." Erschrocken sehe ich zu Thranduil, gespannt wie er reagiert, doch dieser lächelt nur kalt und ignoriert das erneute jubeln der Zwerge im Erebor. "Er ist ebenso irrsinnig, wie sein Vetter." Sind Thranduils einzige Worte. 

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