Kapitel 49

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Elraya P.o.V.:


Smaug schaut sich suchend um und erst jetzt erreicht Bilbo den großen Hebel. Schnell springe ich zur Seite und laufe zu Thorin. Leider kommt Smaug direkt auf uns zu.

"Jetzt!" Brüllt Thorin einmal laut und mein Blick wandert zu Bilbo. Dieser versucht den Hebel runter zu ziehen, ist aber zu klein. Er muss hoch springen und sich an ihn hängen. Während dessen kommt Smaug immer näher. Genau im richtigem Moment schießt das Wasser auf Smaug und sein Feuer, welches er gerade auf Thorin und mich speien wollte, erlischt. Er knallt mit seinem Kopf hart gegen den nächsten Ofen, brüllt und schlägt wild mit den Flügeln um sich.

Durch das Wasser angetrieben, setzten sich nun die Gondeln über unseren Köpfen in Bewegung.


Ich stehe immer noch neben Thorin, halte seine Hand und schaue mich, genau so wie er, um. Das Gold in den Öfen beginnt zu schmelzen, doch Smaug richtet sich schon wieder auf. Er kommt schnell auf Thorin und mich zu, sein Hals beginnt wieder rot zu glühen und er lässt sich nicht davon abbringen auf uns zu zu kommen. Auch nicht, als Balin endlich zur Hilfe kommt und ihn mit Behältern abwirft. Es explodiert zwar immer und uns hätte es bestimmt geschadet, doch Smaug dreht nur seinen Kopf weg und rennt weiter auf uns zu.


Plötzlich entdecke ich Bifur in einer der Gondeln weit über unseren Köpfen. Unter ihm bewegen sich wertere Gondeln. Ohne zu zögern durchtrennt er das Band von diesen und sie fallen auf Smaug drauf. Dieser kracht zu Boden und schlägt wütend mit den Flügeln um sich.


Thorin zieht nun an einem 'Eisenseil' und öffnet so die Luken für das Gold, welches nun aus den Öfen fließt. Während dessen randaliert Smaug weiter, reißt die anderen Gondeln zu Boden und schmeißt alles mögliche um.


"Lockt ihn in die Ahnenhalle der Könige!" ruft Thorin jetzt laut und holt mich und viele andere so wieder aus unseren Starren. Schnell folge ich Thorin, da ich mich hier nicht auskenne und er einen Plan zu haben scheint.


Er nimmt sich eine alte Schubkarre, nimmt Anlauf und weicht Smaug immer wieder aus. Nun springt er samt Schubkarre in den Fluss aus Gold. Er nutzt sie als eine art Bot.


Smaug wird immer zorniger, brüllt und dreht sich. Dabei stößt er gegen die Steinernde Anhöhe, auf welcher Bilbo steht. Diese schwankt sichtlich und droht um zu kippen. Allerdings kann ich das Geschehen nicht weiter beobachten, da Balin und die anderen mich mit sich ziehen.


Wir laufen durch die große Schmiede, weichen Smaugs Schwanz oder fliegenden Gondeln aus, bis wir wieder zu den Gängen kommen.

Dort folge ich einfach Balin, der den Weg zu kennen scheint.


Nach kurzer Zeit kommen wir in einer riesigen Halle an. Staunend sehe ich mich um, habe aber nicht sehr lange Zeit dafür, da mich Smaugs grässliche Stimme wieder aus meinen Gedanken holt.

"Diese jämmerlichen Feiglinge mit ihren Langbögen und schwarzen Pfeilen!" höre ich und bekomme sofort eine Gänsehaut vor Schreck. Nein, nicht die Menschen vom See! Er soll sie in Ruhe lassen!

Doch ich kann nichts sage, so hätte ich Smaugs Aufmerksamkeit auf uns gelenkt . "Vielleicht wird es Zeit, dass ich ihnen einen Besuch abstatte!" fährt er fort und dreht sich zum Ausgang.


Kurz bevor ich laut 'Nein!' rufen will, um ihn auf zu halten, tut Bilbo dies. "Sie können nichts dafür, warte!" ruft er laut und kriecht unter einem riesigem Wandteppich hervor, den Smaug vorher zu Boden geschmissen hat.

Smaug stoppt in seiner Bewegung. "Dir liegt etwas an ihnen, nicht wahr?" Fragt er nun und dreht seinen Kopf wieder zu Bilbo. Spott schwingt in seiner Stimme mit und ich meine eine Art Grinsen zu erkennen. Als ob Drachen grinsen können. Schüttel ich über mich selber den Kopf.


"Gut, dann sie zu, wie sie sterben!" meint Smaug nun wieder und will sich wieder zum gehen umdrehen.

Doch endlich höre ich Thorins Stimme wieder. "Hier! Du einfältiger Wurm!" ruft er durch die Halle. Sofort drehe ich mich zu ihm, Smaug ebenso. Erst jetzt bemerke ich, dass ich alleine hier hinter den Säulen stehe. Die anderen sind scheinbar hinten bei Thorin an einem großem Felsbrocken.


Nun kommt Bilbo bei mir an und stützt sich an einer Säule ab. "Alles okay bei dir?" frage ich ihn leise und er nickt nur. Sofort wandert mein Blick wieder zu Thorin.


"Du!" meint Smaug nun hasserfüllt. "Ich hole mir zurück, was du gestohlen hast!" irgend wie erinnert mich der Steinhaufen unter Thorin an eine übergroße Gussform. "Du wirst mir gar nichts nehmen, Zwerg!" erwidert Smaug und läuft wieder auf Thorin zu.

"Ich habe eure Krieger einst nieder gestreckt. Ich habe die Völker in Angst und Schrecken versetzt! Ich bin König unter dem Berge!" Smaug ist schon ziemlich nah an Thorin dran und ich bekomme leicht Angst.


"Dies ist nicht dein Königreich. Dies ist Zwergenland, dies ist Zwergengold und wir bekommen unsere Rache." Während seiner kleinen Rede ich Smaug immer näher gekommen und nur noch wenige Meter von Thorin entfernt. Sie sind sich auf Augenhöhe und ich spane mich automatisch an, denn Smaugs Half beginnt wieder zu glühen.


Allerdings scheint Thorin einen Plan zu haben, denn er greift langsam zu einem Seil. Dann ruft er laut etwas auf Zwergisch und zieht energisch an dem Seil.

Ein dickes Eisenseil, welches das Gestell zusammenhält löst sich und die Anderen ziehen ebenfalls an solchen Ketten.


Die Steine lösen sich und fallen zu Boden. Thorin hält sich an einer der dicken ketten fest um nicht ebenfalls zu fallen. Hinter den vielen Steinen kommt Gold zum Vorschein, reichlich Gold. Gold in Form von einer extrem großen Statur.


Alle Blicke liegen staunend auf dieser Statur. Smaugs Augen glänzen kurz auf und bewundern das viele reine Gold. Die Statur ist sogar größer als Smaug selbst.


Kurze Zeit geschieht gar nichts, nur Smaug kommt der Statur immer näher. Wie konnte das Gold eigentlich so schnell hart werden?

Erst jetzt bemerke ich, dass es nicht wirklich hart ist, denn das rechte Auge der Statur platzt auf. Das flüssige, heiße Gold spritzt auf Smaug und immer mehr Stellen platzen auf. Der Kopf der Statur bricht zusammen, wird flüssig und stürzt herab. Nun verflüssigt sich auch der Rest der Statur wieder und schwappt auf Smaug zu. Dieser versucht der heißen Flüssigkeit zu entkommen und läuft auf zwei Beinen rückwärts. Allerdings kippt er schon nach wenigen Schritten um und verschwindet brüllend in dem See aus Gold. Er versinkt ganz in diesem und nach einigen Sekunden beruhigt sich die Oberfläche.


Staunend sehe ich vom Goldsee zu Thorin, der sich scheinbar freut, dass sein Plan funktioniert hat. Auch ich freue mich sofort unglaublich und sehe wieder zu dem See. Aber das war zu einfach, das kann es noch nicht gewesen sein...


Tatsächlich stürzt nach wenigen Sekunden ein extrem wütender Smaug aus dem Goldsee auf und ich erschrecke heftig. "Rache? Rache?!" brüllt er und rennt auf den Ausgang zu. So golden sieht er viel besser aus...


"Ich zeige euch, was Rache ist!" brüllt er weiter und mir rollt eine einzelne Träne über mein geschocktes Gesicht.

Nicht die Menschen am See... und Paloma, Kili, Fili und die Anderen... Bitte nicht.


I don't want to choose!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt