3. Klasse

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,,Okay. Jetzt mach den Kleber drauf. Warte....er kommt. Schnell." Kichernd versteckten sich die vier achtjährigen Kinder hinter einem Holzhaus. Man hörte ein Schnaufen und Keuchen und ein paar Minuten später kam ein dicker Mann mit Glatze um die Ecke. ,,Dieses Wetter. Es wird mich noch einmal umbringen", schnaufte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann flog sein Blick auf den Boden, als er von etwas hellem geblendet wurde. ,,Oh....was ein Glück ich doch immer habe. Ein zwei Euro Stück. Davon kann ich mir gleich ein Eis oder einen Shake kaufen", murmelte er leise vor sich hin und bückte sich. Sein Zeigefinger und sein Daumen spreizten sich auseinander, um das Geld vom Boden aufzuheben. Als er daran zog, fiel er fast um, da sich die 2 Euro nicht vom Boden lösten. Daemon begann zu grinsen und warf Teddy ein amüsierten Blick zu. ,,Na....der sitzt aber fest. Bestimmt von der Sonne", sagte der Mann, bückte sich zum wiederholten Mal und griff nach dem Geld. Wieder löste es sich nicht. ,,Verflucht." Teddy begann leise zu kichern, aber Lissi zerstörte den ganzen Streich, da sie zu lachen begann. Nun fielen auch die anderen in das Lachen mit ein und der Kopf des Mannes flog in ihre Richtung. ,,Ihr", brüllte er und kam auf die vier Kinder zu gerannt, die sich hinter dem Holzhaus versteckt hatten. Diese drehten sich lachend um und liefen davon. Schon nach einigen Minuten hatte der Mann aufgegeben und war umgedreht. ,,Mensch Lissi", meckerte Teddy und hielt sich den Bauch. ,,Das nächste Mal kleben wir ein fünf Euro Stück am Boden fest", meinte Jonas. Die drei anderen drehten sich zu ihm um. ,,Was?" Theodora seufzte. ,,Es gibt nur 1 und 2 Euro Stücke. Es gibt nur einen 5 Euroschein", erklärte sie ihm und setzte sich auf den Boden. Lissi ließ sich neben ihr nieder und zog einen Grashalm aus der Erde. ,,Und morgen ist der Schmidt dran", meinte Daemon und zerschlug die Brennnesseln mit einem Stock. ,,Was machen wir?" Teddy überlegte. Dann fiel ihr etwas ein. ,,Wir legen ein kleines Packet unter das Pult. Wenn sich der Schmidt bückt, muss einer von uns ein Stück Stoff zerreißen. Mein Großvater hat das mal gemacht. Sein Lehrer dachte, dass seine Hose gerissen sei", meinte sie und stand auf. Die anderen nickten ihr zu und sie besprachen, wer am nächsten Tag den Stoff mitbrachte. Dann verabschiedeten sich Daemon und Teddy von den anderen und machten sich auf den Weg nach Hause.

,,Okay wir beginnen mit dem Unterricht." Herr Schmidt setzte sich auf seinen Platz und stellte seine Tasche auf den Boden. In dem Moment entdeckte er das Päckchen. Er sah in die Klasse und fragte:,, Woher wusste ihr denn, dass ich heute Geburtstag habe?" Teddy presste die Lippen fest aufeinander um nicht zu lachen. Daraufhin beugte Herr Schmidt sich nach unten, um das Geschenk aufzuheben. Jonas holte den Stoff aus seiner Tasche und mit ein wenig Kraftaufwand, zeriss er ihn. Herr Schmidt hob so schnell den Kopf, dass er sich ihn am Pult stieß. Dann sprang er auf und fasste sich an den Hintern. ,,So ein Mist." Theodora begann zu lachen und Daemon konnte auch nicht mehr an sich halten. ,,Miss Bennett. Können Sie mir erklären, was hier gerade geschehen ist?", fragte Herr Schmidt und die beiden Freunde grinsten den Boden an. ,,Ich nehme an, dass Ihre Hose gerissen ist", sagte Daemon. ,,Mit Ihnen habe ich nicht gesprochen Mister Au-Pair. Also..." Teddy leckte sich über die Unterlippe und sah ihren Lehrer an. ,,Ich...ähm...also." Daemon meldete sich. ,,Ich war's. Ich wollte ihnen einen Streich spielen. Herr Schmidt, Ihre Hose ist nicht gerissen. Das war ein Stück Stoff, welches ich zerrissen habe", meinte er und drückte kurz Teddy's Hand. ,,Das wird Konsequenzen haben. Ich hoffe, dass ist Ihnen klar", sagte Herr Schmidt. Daemon nickte und lächelte Teddy dann an. ,,Danke", hauchte sie und wandte sich ihrem Heft zu. Nachdem es geklingelt hatte und Herr Schmidt aufstand, begannen alles in der Klasse zu lachen. Seine Hose war wirklich gerissen und präsentierte eine blaue Unterhose mit Tannenbäumen darauf. Im Flur sprach ihm Frau White darauf an und er rannte so schnell er konnte in Richtung Klassenzimmer.

,,Du hast mir das Leben gerettet", meinte Theodora und drückte Daemon einen Kuss auf die Wange. ,,Ich hab den Streich ja mit geplant. Nun habe ich eben den ganzen Streich auf mich genommen. Besser als wenn wir beide bestraft werden." Teddy grinste und lief nach draußen.
In der nächsten Stunde verkündete die Klassenlehrerin, das im darauf folgenden Monat die Klassenfahrt stattfinden würde. ,, Der perfekte Ort für Streiche", wisperte Jonas Lissi zu und diese nickte im zu.
,, Mom.... Wir fahren im Juli auf Klassenfahrt. Es geht nach Dresden. Du musst 245,56€ bezahlen", rief Teddy die Treppe hoch. ,,Wie bitte?", kam es zurück gebrüllt. ,,Wir fahren im Juli nach Dresden. Kostet 245,56€", schrie Theodora. Ihre Mutter kam sie Treppe herunter gepoltert. Sie verdrehte die Augen. ,,Das habe ich schon verstanden. Ich dachte nur beim Preis hätte ich mich verhört. Das ist unglaublich. Warum so viel Geld?", fragte sie. ,,Woher soll ich das denn wissen?" Elizabeth seufzte. Ein Gähnen folgte und sie ließ sich müde auf das Sofa sinken. ,,Gisela und dein Großvater kommen gleich vorbei", sagte sie und Teddy drehte sich ruckartig um. ,,Nein....nein bitte nicht Gisela."

,,Hahaah...Huch. Warum denn so stürmisch Kleines?", fragte Teddy's Großvater und lächelte seine Enkelin an. ,,Ich muss dir unbedingt was erzählen." Sie zog ihren Großvater an der Hand mit in ihr Zimmer.
,,Und der hatte wirklich Tannenbäume auf seiner Unterhose?", fragte Teddy's Großvater lachend. Diese nickte und freute sich ihren Großvater endlich mal wieder glücklich zu sehen. ,,Das war dem so peinlich, als das Frau White aufgefallen ist. Der ist voll rot geworden." Ihr Großvater hob den rechten Zeigefinger, was er immer tat wenn er etwas erzählen wollte. ,, Wir haben unserem Lehrer auch mal einen Streich gespielt. Matthias, mein Bruder und ich waren in der Pause wieder ins Klassenzimmer gegangen. Dort haben wir dann das Sitzkissen vom Stuhl gehoben und Nadeln darunter gelegt. Also diese Stecknadeln. Und als der Lehrer dann rein kam und sich setzte, verzog der keine Miene. Wir waren so wütend, dass wir am nächsten Tag wieder einen Streich planten. Diesmal kauften sie uns Mozzarella in so ner Tüte und klebten die unter den Stuhl vom Lehrer. Du musst wissen, dass dieser Käse nach drei bis vier Tagen anfängt zu stinken. Na ja....auf jeden Fall war Wochenende und am Montag setzte sich der Lehrer auf seinen Platz. Wieder verzog der keine Miene und erst als ihn ein Schüler bat, das Fenster auf zu machen, schien ihm der Gestank aufgefallen zu sein." Theodora begann zu lachen. ,,Außerdem habe ich im Winter meinen Lehrer mit einem Schneeball abgeworfen. Obwohl es verboten war. Voll ins Gesicht", erzählte er weiter und trank einen Schluck Kaffee. ,,Dann weiß ich ja jetzt, welche Streiche ich noch Plänen kann", freute Teddy sich und hob ihre Hand.

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