Weltuntergang

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Sie sah auf den schwarzen Stein vor sich und bückte sich. Langsam fuhr sie mit dem Finger die Konturen der Buchstaben nach. Tränen traten ihr in die Augen und sie versuchte sie weg zu blinzeln. Sie durfte nicht schon wieder weinen. Die letzten Tage hatte sie nur mit weinen verbracht. Ihre Eltern waren tot und irgendwie war auch Daemon tot. Die einzigen die sie nun zur Unterstützung hatte, waren Zara, Jordan und René. Seit sieben Monat waren René und sie nun zusammen und er war der Beste. Er half ihr durch den Alltag und unterstützte sie, wenn sie Hilfe brauchte.

,,Freust du dich schon auf dein Vorstellungsgespräch?", fragte René und sah von seinem Buch auf. Teddy zog sich ihre weiße Bluse an und dann ihre schwarze Leinenhose. ,,Ich bin extrem aufgeregt. So schlimm war das noch nie. Wenn ich nicht angenommen werden dann ist das mein Weltuntergang", antwortete Teddy und stellte sich vor den Spiegel. ,,Du siehst gut aus", meinte der Dunkelhaarige und stand auf. Er stellte sich hinter seine Freundin und umarmte sie. ,,Ich bin so froh, dass es dich gibt." René grinste und drückte seine Lippen auf Teddy's nackte Haut im Nacken. ,,Du solltest die Haare offen tragen", meinte er und ging einen Schritt zurück, um die Klammer zu lösen. In sanften Wellen fielen ihr die Haare über die Schulter.
,,Okay. Ähm...kochst du Essen und Staub saugst du bitte während ich weg bin?", fragte Theodora und nahm den Autoschlüssel in die Hand. René nickte und schob seine Freundin aus der Haustür. ,,Ich liebe dich. Und viel Glück", meinte er, küsste sie kurz und schloss die Tür. Seit drei Monaten wohnten sie zusammen in Teddy's Wohnung und die Dunkelhaarige fühlte sich wirklich wohl. Ja, seit langem liebte sie wieder jemanden.

Tief ein atmend trat Teddy in den Eingang der Schule. Eine rothaarige Frau kam ihr entgegen und blieb vor ihr stehen. ,,Sie sind bestimmt Theodora Bennett. Kommen Sie. Ich bringe Sie ins Zimmer des Schulleiters", sagte sie und lief wieder los. Sie durchquerten einige Gänge und zwischen durch lief ein Kind an ihnen vorbei, das sie mit einem zahnlosen Grinsen anlächelte. ,,Hier", meinte die Rothaarige und öffnete eine Tür. Teddy trat ein und schloss sie wieder. ,,Ah hallo. Sie müssen Miss Bennett sein", hörte sie jemanden sagen und drehte um. Ein grauhaariger Mann stand hinter ihr und hielt ihr die Hand hin. Teddy reichte ihm die Hand und meinte:,, Nennen Sie mich doch Theodora." ,,Also Theodora. Wir werden uns jetzt unterhalten und dann werde ich Ihnen die Schule zeigen. Morgen werde ich mich mit meinen Kollegen unterhalten und dann erfahren Sie, ob Sie hier arbeiten dürfen", sagte er und die beiden setzten sich.

,,Gut. Ich denke, dass ich Ihnen nun die Schule zeigen kann. Folgen sie mir Theodora", meinte der Schulleiter, Mister Maxim. Teddy stand auf, richtete ihre Hose und folgte dem älteren Herrn. Er zeigte ihr die Schule und stellte ihr die anderen Lehrer vor. Einige Kinder begrüßten sie ebenfalls und Teddy hoffte schon jetzt, dass sie den Job bekommen würde. Kinder waren ihr Leben und René gehörte natürlich auch dazu.
,,Okay. Ich werde Sie jetzt für die letzte halbe Stunde in eine Klasse setzten, damit Sie sich den Unterricht ansehen können. Kunst oder Deutsch?", fragte er, weil es die beiden Fächer waren, die Teddy am liebsten unterrichten wollte. ,,Deutsch", entschied sie und folgte Mister Maxim.
,,Also Kinder. Das ist Frau Bennett. Wenn ihr Glück habt dann bekommt ihr sie als Lehrerin in Deutsch und Kunst", stellte Mister Maxim Teddy vor und verließ den Klassenraum. Vor ihr saßen 24 vor pubertierende Kinder im Alter von 9-10 Jahren. ,,Wie alt bist du?", fragte eines der Mädchen. ,,Ich bin 25 Jahre alt und du?" Stolz streckte sie die Brust raus. ,,Ich bin schon 10. Ich bin die Älteste aus der Klasse." Theodora nickte und setzte sich neben den Lehrer. ,,Also machen wir weiter wo wir aufgehört haben...."

,,Schatz. Hier ist ein Brief für dich", hörte man René durch die Wohnung brüllen. Theodora trampelte die Treppe runter und hielt keuchend vor ihrem Freund. Schnell riss sie ihm den Brief aus der Hand und öffnete ihn.
Sehr geehrte Theodora Bennett,
hier mit freue ich mich Ihnen mitzuteilen, dass Sie ab dem 23.10 anfangen können zu arbeiten. Die Unterlagen liegen dem Schreiben bei. Wir hoffen Sie werden noch einen Monat ihre Ruhe haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Maxim

,,Uiiiii...", quietschte Teddy und warf sich überschwinglich in René's Arme. ,,Ich habe den Job", kicherte sie und küsste den jungen Mann vor ihr, kurz auf die Lippen. ,,Das war klar. Wer will dich schon nicht haben? Da siehst du's, doch kein Weltuntergang."

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