Merry Christmas

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,,Mami wie lange dauert es denn noch ", quengelte Teddy und zog an dem Rockzipfel ihrer Mutter. Diese sah in die leuchtend grünen Augen ihrer Tochter. ,,Theodora...wie oft denn noch? Wir warten solange bis Daemon und seine Eltern da sind und dann werden wir dem Weihnachtsmann bescheid geben", antwortete sie ihr und band ihr die Haare zu einem geflochtenen Zopf. ,,Aber Mami...ich habe Angst vor dem Weihnachtsmann. Der ist groß und alt und dick und außerdem verprügelt er unartige Kinder. Und ich war niemals immer mal artig", meinte die vier Jährige und ihre Unterlippe begann verdächtig zu zittern. ,,Gewiss mein Kind. Du warst immer artig. Der Weihnachtsmann muss dich einfach lieb haben...komm wir gehen dir deinen Schlafanzug anziehen und decken dann den Tisch." Teddy lächelte ihre Mutter an und rannte die Treppe hinauf. Ihre Mutter, Elizabeth, wischte sich den Schweiß von der Stirn und folgte ihrem absolut artigen Kind.

Als es klingelte, öffnete Teddy die Tür und ein kleiner, dunkelblonder Junge fiel ihr um den Hals. ,,Hallo Ted....uiii wir tragen ja den gleichen Schlafanzug." Die Eltern der beiden Kinder begannen zu lachen und begrüßten sich gegenseitig mit einer flüchtigen Umarmung. ,,So Kinder...hier. Geht hoch in Theodora's Zimmer und lest ein Buch. Wir rufen euch, wenn ihr wieder runter kommen dürft", sagte Ralph, der Vater von Daemon und drückte seinem Sohn ein Buch in die Hand. ,,Yeah...guck mal Ted. Das ist unser Lieblingsbuch." Hase und Holunderbär. Das wunderbare Weihnachtsfest! Ja die Kinder hatten das gleiche Lieblingsbuch. Eigentlich hatten sie alles gemeinsam.

,,Ich hab schon auf dich gewartet, Ritter Freund", sagte Frau Gans und zeigte ihm die schöne rote Bommelmütze, die sie für ihn geschneidert hatte", sprachen die beiden Kinder gleichzeitig und Teddy begann zu lachen. ,,Wir kennen das ja schon auswendig", lachte sie und zupfte an ihrer weiß-rot-gestreiften Hose, die an eine Zuckerstange erinnerte. Daemon grinste und betrachtete den Kakaofleck auf seinem grünen Oberteil. Ein Klingeln durchriss die ausgelassene Stimmung der Kinder. ,,Er ist da", flüsterte Teddy und kniete sich vor ihrer Tür auf den Boden. Daemon hockte sich neben sie und lauschte. Man hörte leises Gemurmel dann ein Rascheln und dann ein Poltern. ,,We wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas and a happy New year...ihr könnt runter kommen." Und schon standen die besten Freunde auf ihren Beinen, hatten die Tür aufgerissen und waren die Treppe hinunter gerannt. Im Wohnzimmer brannten Kerzen und die roten Weihnachtskugeln leuchteten im Kerzenschein. Im Hintergrund liefen leise die Lieder und Ralph, Johanna, Elizabeth und James saßen am Tisch und sahen ihren Kindern zu, wie sie die Geschenke aus packten. Freunde strahlend saßen sie auf dem Boden und spielten mit ihren neuen Sachen. Teddy hatte eine Mütze und eine Eisenbahn bekommen und Daemon hatte eine Rennbahn und einen Schal bekommen. ,,Hier....ich hab dir auch was gemacht", murmelte Teddy und reichte ihrem blonden Freund ein Päckchen. Auch dieser zog ein Geschenk aus seiner Tasche. ,,Ich habe es selbst gemacht", gab Daemon stolz von sich und Teddy's Augen wurden groß, als sie das wunderschöne Armband aus dem blauen Päckchen holte. ,,Danke", grinste sie und drückte Daemon einen Kuss auf die Wange. Auch ihr bester Freund freute sich sehr über sein Geschenk. Es handelte sich um einen Strickpullover den Theodora zusammen mit ihrer Mutter gemacht hatte. Na ja.....ihre Mutter hatte das Meiste gemacht, aber das brauchte ja keiner wissen.

Nach dem Abendessen, Mini-Rouladen mit Thymian-Bohnen und Kartoffelgratin, hatten sich Daemon und seine Eltern verabschiedet. Teddy hatte ihre besten Freund traurig angesehen und er hatte ihr versprochen am darauf folgenden Tag zum Spielen vorbei zu kommen. Das hatte sie dann doch beruhigt und sie war müde und mir ihrer neuen Mütze auf dem Kopf eingeschlafen (vorher jedoch hatte sie noch einmal Daemon's Weihnachtsgeschenk bestaunt)

Drei Tage später

,,.....Und ich habe so eine tolle Eisenbahn bekommen", erzählte Theodora ihrem Großvater und steckte sich ein Weihnachtsplätzchen in den Mund. ,,Warum schenkst du dem Kind nichts normales? Herr Gott Elizabeth sie ist ein Mädchen. Kein Mädchen spielt mit einer Eisenbahn", zischte Gisela ihrer Tochter ins Ohr, sodass ihre Enkelin bloß nichts mitbekam. ,,Mein Kind ist ein normales Kind. Mutter! Und ich habe ihr nur das geschenkt, was sie haben wollte. Ich schenke ihr ja nicht einfach irgendetwas über das sie sich später nicht freuen kann", antwortete Elizabeth ihrer Mutter genauso leise. ,,Wenn du meinst. Ich habe dich ja nicht so erzogen. Ich habe immer versucht alles besser zu machen, damit du gut erzogen bist. Aber anscheinend ist trotzdem etwas schief gelaufen. Daran kann nur dein Vater schuld sein. Der hat einfach die schlechten Gene mit sich gebracht. Manchmal frage ich mich, warum ich diesen Nichtsnutz geheiratet habe. Er war nicht der Einzige, der mich umworben hat", meinte Gisela und sah auf ihre lackierten Fingernägel. Elizabeth sah wieder zu ihrer Tochter und ihrem Vater. Nein, die schlechten Gene kamen eindeutig von ihrer Mutter. Gisela war ein Drachen. Das erste was James zu Elizabeth gesagt hatte, als er erstmals auf seine Schwiegermutter traf war:,, Du Arme. Und mit so was bist du aufgewachsen? Du hast mein vollständiges Mitgefühl." Elizabeth hatte nur gehofft, dass ihre Mutter dieses Kommentar überhört hatte.

,,Opa hat mir einen Zaubertrick gezeigt ", erzählte Teddy voller stolz ihrem Vater. ,,Uuund er hat mir erzählt, wie gemein er in der Schule zu seinen Lehren und Klassenkameraden war. Ich freue mich schon auf die Schule. Dann können Daemon und ich auch Streiche spielen. Das wird ein Spaß." James lächelte seine Tochter liebevoll an und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Ja, ich denke, dass du und Daemon noch ganz viele Streiche spielen werdet. Und ich denke auch, dass ihr uns damit sehr viel Ärger einbrocken werdet", meinte er und stand auf. ,,Willst du einen Kakao?" Teddy begann zu grinsen. ,,Auja. Und dann gucken wir im Fernsehen Rapunzel Neu Verföhnt", rief sie und sprang auf. Schnellen Schrittes lief sie zur Couch und warf sich darauf. Dann schaltete sie den Fernsehen soweit sie konnte an und wartete auf ihren Papa und ihren Kakao. Als dieser dann kam, reichte er ihr ihr Trinken und machte den Film an. Später setzte sich Elizabeth mit einem Kaffee zu ihnen.

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