Studium

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,,Und? Hast du dich schon entschieden?" Daemon's Augen glühten, während er etwas am Computer ein tippte. Der Telefonhörer klemmte zwischen seiner Schulter und seinem Kopf. ,,Ne, noch nicht. Zur Auswahl stehen Osnabrück, Bremen, Oldenburg. Oder ein freiwilliges Jahr in Kanada", antwortete Teddy, die bei sich zu Hause auch am PC saß. ,,Ein freiwilliges Jahr. Wieso bin ich noch nicht auf die Idee gekommen?" ,,Weil du nicht so schlau bist wie ich", antwortete Theodora und lachte leise. Daemon schüttelte leicht den Kopf. ,,Wann feierst du deinen 18. Geburtstag nach?", fragte Teddy. Der Braunhaarige sah nachdenklich auf den Bildschirm. Dann checkte er seinen Kalender. ,,Wie wär's wenn wir uns morgen treffen. Da ist Samstag und ich habe noch nichts vor?" Die Dunkelhaarige sah ebenfalls in ihren Kalender. ,,Geht klar. Wohin gehen wir?", fragte sie und schaltete den Computer aus. ,,Wie wäre es mit dem Topaz? Wir fahren circa eine halbe Stunde. Und zieh dich hübsch an. Ich hole dich morgen um 18 Uhr ab", antwortete Daemon und legte auf.

Am nächsten Tag

,,Mom...machst du mir meine Haare?", rief Teddy fragend. Man hörte, wie jemand die Treppe hinauf gelaufen kam und dann stand Elizabeth in der Tür. ,,Wow....du siehst großartig aus Spätzchen." Sie hob anerkennend die Augenbraue und suchte dann nach dem Lockenstab.
Nachdem die beiden Frauen fertig war, wollte Theodora das Geschenk für Daemon holen. Es war ein Fotobuch, mit all den Fotos aus ihrer Kindheit, doch sie fand es nicht. ,,Mom...Dad. Wo ist das Geschenk?" James kam in die Küche geeilt und starrte seine Tochter erschrocken an. ,,Theodora... Schatz bist du es?", fragte er leise und mit offenem Mund. Diese begann zu grinsen. ,,Ja, Dad. Ich bin es. Hilfst du mir? Ich habe das Geschenk für Daemon verlegt", antwortete sie und tätschelte ihrem Vater die Schulter. James schüttelte fassungslos den Kopf. Sein kleines Mädchen war erwachsen geworden. ,,Ich hab's du brauchst doch nicht mehr suchen", rief Teddy aus dem Badezimmer und lief zu Tür. ,, Wir sehen uns später Daddy. Ich liebe dich", sagte sie und war dann verschwunden. Als Daemon seine beste Freundin auf sich zu eilen sah, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Sie sah wunderschön aus. ,,Was hast du mit meiner besten Freundin gemacht?" Teddy lachte auf. ,,Sehe ich wirklich so anders aus? Mein Vater hat mich auch schon gefragt, ob ich es bin." Daemon sah sie an und lächelte liebevoll. ,,Vor allen Dingen siehst du toll aus. So schön warst du noch nie", meinte er und öffnete die Autotür. Teddy stieg ein und der Braunhaarige ließ sich auf den Fahrersitz gleiten.

,,Ich denke wir werden drei Gänge essen. Was nimmt du als Vorspeise?", fragte Daemon. ,,Den Feldsalat", entschied Teddy und ihr bester Freund bestellte für beide den Salat.
,,Und hast du schon weiter überlegt? Ich habe meine Eltern bereits aufgeklärt, dass ich entweder ein freiwilliges Jahr in Kanada mache oder hier in Bremen bleibe", erzählte Daemon und steckte sich ein Salatblatt in den Mund. ,,Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ich werde auch nach dem freiwilligen Jahr fragen. Bezahl doch schon mal. Dann kann ich das später machen und nach den Sommerferien werden wir zusammen nach Kanada fliegen", freute sich Theodora und trank einem Schluck Wein. ,,Was wünschen Sie als nächstes zu speisen?", fragte der Kellner. ,,Ich nehme die Rinderroulade", antwortete Teddy. ,,Ich nehme das Heilbuttfilett", sagte Daemon und der Kellner verschwand wieder. ,,Ja, dann werde ich meinen Eltern bescheid geben", meinte Daemon und griff nach Teddy's Hand. Diese lächelte ihn selig an und ihm wurde bewusst, wie viel ihm an diesem Mädchen lag, wie viel sie ihm bedeutete. Sie war seine Schwester, seine beste Freundin und niemand würde sie je trennen können. Er zupfte an seinem Hemd und fuhr sich dann mit der Hand durch die Haare. Teddy kaute auf ihrer Unterlippe herum, während sie auf das Essen wartete. ,,Ich geh mal eben auf sie Toilette", entschuldigte Theodora sich uns verschwand auf das Klo. Dort wurde sie von einer älteren Dame angesprochen:,, Ihr Mann ist ein äußerst ansehnlicher Kerl." Die Dunkelhaarige begann zu lachen. ,,Er ist mein bester Freund Lady. Wir feiern seinen Geburtstag", erklärte Teddy und zog das Geschenk unter ihrem Kleid hervor. ,,Einen schönen Abend noch." Und damit verschwand Theodora wieder.
Ihr Essen schmeckte grandios und Daemon freute sich wie ein Kind über das Album.
,,Und welchen Nachtisch wählst du?", fragte er. ,,Milchmädchen Mouse." Daemon nickte und bestellte sein Crème Brûlée dazu.

Zwei Tage später, bei Daemon zu Hause.

,,Mutter...Vater. Teddy und ich haben uns entschieden. Wir werden nach Kanada fliegen. Könnt ihr alles dazu vorbereiten?", fragte der junge Mann seine Eltern. Diese grinsten von einem Ohr zum anderen. ,,Natürlich. Wir werden uns beeilen. Ich freu mich so, dass ihr immer noch so fest befreundet seit", rief Johanna fröhlich und umarmte Ralph.

In den nächsten Tagen saßen Daemon's Eltern immer am Computer, führten Telefonate und schrieben Briefe. Während er darauf wartete, das Teddy aus dem Urlaub wieder kam.

Bei Theodora in der Schweiz

,,Mama...ich wollte euch etwas fragen. Daemon und ich waren ja letzten aus und wir haben über unser Studium geredet. Na ja....ich hatte ihm vorgeschlagen, dass wir ja zusammen nach Kanada gehen können, um da ein freiwilliges Jahr zu machen. Er fand die Idee super und hat seine Eltern fragen wollen. Nun...ich wollte euch erst einmal fragen, was ihr so davon haltet und ob ihr euch mit dem Gedanken anfreunden könntet, mir einen Austausch zu bezahlen", erzählte Theodora ihren Eltern und Großeltern, die alle auf dem Sofa saßen und Tee tranken. Leonardo sah seine Enkelin an und zog an seiner Zigarre. ,,Ich weiß nicht Kindchen. Das alles ist ziemlich teuer und das Geld habt ihr nicht", grummelte er und zwirbelte seinen Bart zwischen Daum und Zeigefinger. Zweifelnden sah die Dunkelhaarige zu ihrer Mutter, die ihren Schwiegervater seufzend ansah. ,,Vater...dazu haben wir immer noch am meisten zu sagen", schallte James seinen Vater und strich seiner Tochter über die Wange. ,,Wir werden uns zu Hause noch einmal darüber unterhalten. Okay?", fragte James seine Tochter. Teddy nickte und verschwand geknickt.
,,Ja, hi. Ich hab mit meinem Eltern geredet und die klären das erst, wenn wir wieder zu Hause sind", sagte die Dunkelhaarige zu Daemon, der auf seinem Bett lag und sich das Handy ans Ohr hielt. ,,Ist doch gut. Bei mir sind die auch schon dran. Boah nä!!! Gestern war Kiara wieder hier. Die meinte so: Ja komm doch wieder zurück, wir lieben uns doch....' diese Frau bringt mich nochmal um. Die spricht jetzt schon von Liebe", lachte Daemon. Auf Teddy's Gesicht stahl sich ein Lächeln. ,,Sie ist doof. Aber auch ich denke jetzt schon an Liebe. Warum auch nicht Daemon. Liebe sollte jeder erfahren können", meinte Theodora und ging ins Badezimmer. Während sie sich auszog, klemmte sie ihr Telefon zwischen Schulter und Ohr. ,,Wenn du meinst. Ich hab lieber meinem Spaß." ,,Ich weiß. Du....ich geh jetzt duschen. Den Zigarrenqualm von mir waschen", sagte Teddy und schaltete ihre Musik an.

Drei Wochen später

,,Theodora. Wir müssen reden. Deine Mutter und ich finden Kanada extrem teuer und sind der Meinung, dass du deine Bewerbung nach Osnabrück oder hier nach Bremen schicken solltest. Wir können uns einen Austausch nicht leisten", murmelte James und sah seine Tochter entschuldigend an. Teddy keuchte und ihre Augen wurden groß. ,,Aber....aber. Ich...Daemon",stotterte sie und Tränen traten in ihre Augen, ließen ihre Sicht verschwimmen. Elizabeth schluckte und sah ihre Tochter traurig und ängstlich an. ,,Wie könnt ihr nur. Ihr trennt uns", schrie sie und rannte in ihr Zimmer. James sah seine Frau verzweifelt an und diese rannte ihrer Tochter hinterher.

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