Kapitel 12

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Ich liege auf Marcos Sofa und sehe zum Fernsehen. Marco sitzt auch hier, doch ich weiß ganz genau, dass er mich ansieht und nicht den Fernsehen. Plötzlich klingelt es an der Tür und Marco steht auf. Wenig später höre ich Flavios aufgeregte Stimme. Ich stehe auch schnell auf und gehe zu ihm. "Flavio? Was ist los?" "Mr Collins ist komplett außer sich. Er ist vollkommen panisch und voller Angst. Lizzy, du musst mit mir kommen. Er dreht sonst komplett durch und dann..." Er verstummt. "Ich komme." sage ich sofort. Marco sieht mich entsetzt an, als ich mir die Schuhe anziehe. "Was? Wieso gehst du? Elizabeth, dieser Mann hat dir sonst was angetan! Außerdem bist du schwanger! Du kannst doch nicht einfach so zu ihm zurück gehen! Das geht doch nicht!" "Marco, du hast keine Ahnung von Gideon also halte dich da bitte raus. Ich muss zu ihm und ihn beruhigen. Bitte lass mich gehen. Ich muss ihm helfen. Er ist nun mal mein Ehemann und ich liebe ihn über alles!" Marco schüttelt weiterhin entsetzt den Kopf. "Ich kann dich nicht gehen lassen." "Bitte. Ich muss zu ihm. Er braucht mich. Du hast überhaupt keine Ahnung von dem, was ihn Gideon vor sich geht. Also lass mich bitte gehen." "Ich kann dich ja schlecht zwingen zu bleiben. Er wird dich garantiert zwingen. Zu was auch immer." murrt er vor sich hin. "Danke, Marco, für alles, was du für mich getan hast." Er nickt und sieht mir hinterher, als ich zum Auto gehe. "Was ist mit ihm?" frage ich Flavio leise. "Ich weiß nicht. So habe ich ihn noch nie gesehen, Lizzy. Er war so panisch und so unruhig. Ich kann es nicht erklären. Aber er hat mir geschworen, dass er dir nie wieder etwas tun würde und dem Baby auch nicht und so. Ich wusste nicht, was ich noch tun sollte. Er hat mich klein gekriegt." "Ich finde es gut, dass du mich geholt hast." antworte ich leise. Flavio seufzt. "Mir ist nicht wohl dabei, Elizabeth, und das weißt du auch." Ich nicke. "Was macht dein Hintern?" "Es tut ziemlich weh. Und sitzen ist gerade unerträglich." "Ich beeile mich. Wir sind ja gleich da." "Okay." sage ich leise und sehe dann zum Fenster hinaus.

Wenig später parkt Flavio den Wagen und ich renne zum Aufzug. Ohne dabei auf Flavio zu warten, drücke ich auf den Knopf und gebe den Zugangscode zu unserem Penthouse ein und schon schließen sich die Türen. Kurz darauf komme ich oben an und höre es oben laut poltern. "Oh oh." hauche ich leise und setze mich schnell in Bewegung. Meine Beine tragen mich nach oben, woher das Geräusch kommt. In der Tür von unserem BDSM-Zimmer bleibe ich stehen und sehe entsetzt dabei zu, wie Gideon alles zerstört, was er zerstört bekommt. "Gideon?" Er fährt herum und sieht mich erschrocken an. "Oh Baby." seufzt er erleichtert und kommt auf mich zu, ehe er mich in seine Arme zieht. "Was machst du hier? Wieso machst du alles kaputt?" Ich drücke ihn von mir und sehe ihn fragend an. "Weil ich mich ändern will. Ich will das hier alles nicht mehr. Keine Bestrafungen. Ich will nie wieder die Hand gegen dich erheben. Ich will dich und unser Baby bei mir haben und euch gut behandeln." Ich sehe zu ihm hoch. Ich bin sprachlos. Wieder drückt er mich an sich und küsst meine Haare. "Ich bitte dich, mein Schatz, bleib bei mir." "Und das Baby?" "Was soll damit sein? Am liebsten würde ich noch heute losziehen und Möbel für das Kinderzimmer kaufen!" Ich kichere. "Das ist aber noch ein wenig zu früh. Ich bin doch erst in der fünften Woche, Gideon." "Hm." macht er nachdenklich. "Bleibst du bei mir? Vergibst du mir? Ich flehe dich an, Lisa." Er fleht mich an. "Ich liebe dich doch über alles. Dich und unser Baby." Mich und unser Baby? Nichts klingt schöner aus seinem Mund, als dass er unser Baby liebt. "Okay." sage ich leise und lächle ihn an. "Wirklich?" "Ja, aber das ist deine letzte Chance. Ich will nicht, dass unser Baby in deiner Gegenwart aufwächst, wenn du mich schlägst." Ich sehe ihm in die Augen und erkenne den Schmerz darin. Ich weiß, dass er es ernst meint, und dass er es versucht. Aber wenn er scheitert bin ich weg. Weit weg. "Okay, ich werde hier jetzt alles leer räumen, ja? Dieses Zimmer ist ab jetzt Vergangenheit." "Okay." lächle ich. Er grinst mich an und lässt seine Hände von meinem Rücken runter zu meinem Po wandern, während er mich küsst. "Au, Gideon, nicht." sage ich und nehme seine Hände von meinem Po. Es ist schon durch die Hose schlimm genug. Wieder kann ich in seinen Augen diesen Schmerz sehen. "Du räumst hier auf und ich backe einen Kuchen, okay?" "Einen Kuchen?" Ich nicke lächelnd. "Das klingt nach einem vernünftigen Deal. So machen wir es." Er küsst mich noch einmal und dann fängt er an aufzuräumen. Was ist mit meinem Mann passiert? Er ist wie ausgewechselt! Es wäre sehe schön, wenn wir das hier schaffen. Wir beide und ein Baby? Das ist wunderschön. Nur muss Gideon dafür gewaltig viel an sich ändern und arbeiten. Das hier ist schon mal ein guter Anfang, wie ich finde. Lächelnd gehe ich nach unten und suche alles heraus, was ich zum Kuchenbacken brauche.

Nach einer Stunde habe ich den Kuchen komplett fertig und Gideon taucht in der Küche auf. Er stellt sich vor mich und legt seine warmen großen Hände um mein Gesicht. "Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe, Baby. Vielleicht sollten wir damit zum Arzt gehen. Nicht, dass da etwas gebrochen ist." haucht er traurig und streichelt mir vorsichtig über die Wange. "Nein, es geht schon. Wie weit bist du da oben?" "Also das ganze Zeug ist weg. Nur die Möbel müssen noch abgebaut werden." "Ich finde es toll, dass du das für mich aufgibst, Gideon." "Ich hatte den Eindruck, dass das, was wir dort drinnen gemacht haben, die gefallen hat." Ich werde rot. "Naja, das Meiste ja irgendwie schon." Er lacht. "Das muss dir nicht peinlich sein. Wir könnten ja ein paar Sachen behalten und es so einfach im Schlafzimmer verwenden." Ich nicke, woraufhin er nicht angrinst. "Wie rot du geworden bist. Das ist sehr süß." "Der Kuchen ist fertig." lenke ich schnell ab, damit das hier für mich nicht noch peinlicher wird. "Es riecht unglaublich gut. Was ist das für ein Kuchen?" fragt er neugierig. Ich lächle und schneide ihn an, ehe ich ein Stück auf einen Teller mache und Gideon diesen reiche. "Mit Kirschen? Lecker!" freut er sich und schnappt sich eine Gabel, um dann mit dem Essen zu beginnen. "Meine Frau ist eindeutig die Beste hobby Bäckerin dieser Welt." schwärmt er und küsst mich wieder. Das hier ist die Ehe, die ich mir seit zwei Jahren wünsche...

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