Kapitel 21

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Marcos Sicht:

Anne und ich gehen auf den direkten Weg nach oben, wo sich irgendwo dieses Gästezimmer befinden muss. Ich hoffe, dass ich genug Kraft habe, um diese scheiß Tür einzutreten. Aufrecht gehen ist nämlich nicht unbedingt schmerzfrei. Ich lege meine Hand an meine Rippen und zwinge mich ruhig und flach zu atmen. Es tut so unglaublich weh. "Glaubst du, dass du es schaffen könntest?" "Ich weiß nicht." gestehe ich ehrlich. Anne nickt. "Hier ist es. Elizabeth?" Es kommt keine Antwort. "Lizzy?" rufe ich und klopfe. "Ja?" höre ich sie. "Bkeib von der Tür weg. Ich versuche sie einzutreten." Ich gehe ein Stück zurück und trete dann so doll ich es kann gegen die Tür, doch sie bewegt sich kein Stück. "Du wirst es nicht schaffen." sagt Elizabeth leise. "Wieso?" "Sieh dich um. Hat hier irgendetwas minderwertige Qualität? Diese Schlösser sind alle einbruchssicher." "Da hat sie recht." seufzt Anne neben mir. "Na super. Und jetzt? Wir müssen hier ganz schnell weg. Ich wette der Freak hat hier überall Kameras und weiß längst, dass wir hier weg wollen." "Rede nicht so über meinem Ehemann." sagt Elizabeth. Sie klingt erschöpft und völlig am Ende. "Ich lasse mir etwas einfallen." murmle ich. "Man bekommt jede Tür geknackt." sage ich entschlossen. "Lizzy? Du hast doch sicher eine Kreditkarte, oder?" "Ja, in meiner Handtasche." murmelt sie leise. "Die ist im Schlafzimmer." sagt Anne und läuft los. "Es tut mir so leid, Elizabeth." sage ich leise. "Ist schon okay. Es hat mir die Augen geöffnet." "Wirklich?" "Ja." haucht sie. Ich lächle. "Du kannst mit zu mir kommen, wenn wir dich hier befreit haben. Und Anne natürlich auch." Es ist ruhig. Ganz ruhig. "Lisa?" "Wirst du für mich da sein? Und für mein Baby?" "Aber natürlich. Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich liebe dich, und ich werde euch vor diesem Mann beschützen." Ich höre sie schluchzen. "Nicht weinen, Lisa, bitte nicht." Anne taucht wieder auf und gibt mir eine schicke Schwarze Kreditkarte. Schick schick. Ich versuche mit der Karte die Tür zu öffnen, doch es klappt nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. "Und wenn wir das Schloss komplett abbauen?" fragt Anne plötzlich. Ich sehe sie überrascht an. "Abbauen?" Sie nickt und läuft wieder los. Was hat sie vor. Nach 5 Minuten kommt sie mit einem Werkzeugkoffer an. "Abbauen." sagt sie nur. "Ja, abbauen, das ist super!" grinse ich sie an und sie grinst zurück. Dann mal los!

Nach etwa 15 Minuten habe ich das Schloss abgebaut und dann geht die Tür auf. Elizabeth liegt im Bett, die Beine hat sie angezogen und zugedeckt ist sie auch. "Ist dir kalt?" Sie nickt. "Kannst du aufstehen und laufen?" "Ich weiß nicht." haucht sie. "Okay, komm her." sage ich leise und schiebe meine Arme unter ihre Beine und unter ihren Rücken. Samt Decke hebe ich sie hoch, was mir allerdings schwer fällt, da ich selber nicht mal richtig aufrecht gehen kann. Aber was soll's. "Okay, wir müssen jetzt so schnell wie möglich hier raus." Anne nickt. "Hier entlang." Sie läuft vor und zeigt mir den Weg. "Ich habe so Hunger." schluchzt Lizzy und schmiegt ihr Gesicht an meinen Hals. "Sobald wir bei mir sind, bekommst du etwas, ja?" Sie nickt. Wir fahren mir dem Aufzug nach unten in die Tiefgarage. "Hier, deine Autoschlüssel." sagt Anne und hält sie hoch. Ich nicke. "Kannst du Auto fahren?" Sie nickt. "Dann fährst du. Ich bin nicht dazu in der Lage, glaube ich." "Okay." Sie sollte sich geehrt fühlen. Nicht nie habe ich jemand anderes mein Auto fahren lassen. Anne öffnet mein Auto ich setze Lizzy auf den Rücksitz, ehe ich sie anschnalle. "Bleib ganz ruhig, ja? Wir sind hier gleich weg." "Mhm." murmelt sie nur. Ich seufze und steige schnell ins Auto. Anne startet den Motor, stellt auf D und tritt aufs Gas, damit wir hier endlich herauskommen. "Freiheit." murmelt sie leise. Ich sehe sie an. "Ist er bei dir auch manchmal handgreiflich geworden?" "Nein, aber er hat mir immer gedroht. Wäre Elizabeth nicht gewesen, wäre ich längst abgehauen. Aber ich konnte sie einfach nicht im Stich lassen." "Verstehe." antworte ich bedrückt. Ich sage Anne, wo sie lang fahren muss und hoffe durchgehend, dass Gideon nichts mitbekommen hat. Aber ich zweifle daran. Er weiß sicher längst, dass wir abgehauen sind. Und ich gehe auch davon aus, dass Elizabeth und Anne in Gefahr sind. Ich sollte zum Arzt gehen und mich eine Weile krankschreiben lassen, damit ich bei den beiden bleiben kann und sie nicht alleine sind. Ich könnte sie auch zu meinen Eltern bringen oder zu einer meiner Schwestern, aber ich will meine Familie da nicht auch noch mit hineinziehen und sie somit ebenfalls in Gefahr bringen. Ich seufze. Das ist alles so viel Stress, so viel Ärger. Aber für mich gibt es nichts, was ich nicht tun würde, um Elizabeths Herz für mich zu gewinnen und sie zu beschützen. Ich sehe nach hinten. Sie ist eingeschlafen. Das wird ihr sicher gut tun. "Sie liebt dich." sagt Anne leise. Ich sehe sie mit großen Augen an. "Sie hat es mir gesagt, als du noch bewusstlos warst. Sie hat ganz doll geweint und bereut, dass sie wieder zu Mr Collins zurückgekehrt ist." "Sie liebt mich?" hauche ich atemlos. Anne nickt und lächelt mich kurz an. "Noch ein bisschen kämpfen und dann hast du ihr Herz für dich gewonnen. Nur noch ein kleines Stück, dann hast du es geschafft. Und ich bin mir sicher, dass es sich lohnt zu kämpfen. Elizabeth ist eine wundervolle Frau und du bist ein wundervoller Mann. Ihr gehört zusammen." Wow. Das auf dem Mund, einer anderen Person zu hören, ist wahnsinnig schön und wie Balsam für meine im Moment kaputte und erschöpfte Seele. Ich werde weiter um diese Frau kämpfen!

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