Tölpelwer?

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Auch ich machte mich auf den Weg zum Abendessen. Ich ließ mein weißes Kleid einfach an und zum Glück war ich nicht die Letzte, die den Speisesaal betrat.
Ich setzte mich rechts neben meine Mutter. Zu meiner Rechten saß mein Onkel Edmund, der bereits das Essen in sich hineinschlang. Ich beobachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, wie so manch andere an diesem Tisch, und wandte mich schließlich meinem Teller zu.
Nach und nach kamen die Adligen herein und aßen schweigend mit uns. Ich bemerkte die Blicke von Chiron, die auf mir lasteten, ließ mir jedoch nichts anmerken und ignorierte ihn.
Plötzlich wurde die Tür ein weiteres Mal aufgerissen, nun jedoch herrischer. Ein telmarischer Soldat, der schnell und laut atmete, kam hereingestürmt. Alle Blicke fielen auf ihn und meine Mutter wirkte aufeinmal ziemlich unruhig.
"Was ist passiert?", fragte mein Vater und erhob sich. Langsam lief er dem Mann entgegen.
"E-Ein Mann i-ist auf dem W-Weg hier her. E-Er scheint d-dringende -"
"- Neuigkeiten für die Königinnen und Könige zu haben", beendete eine männliche Stimme den Satz des Soldatens. Er älterer Mann mit einem Bart trat in den Türramen und meine Mutter, Kaspian, Lucy, Edmund und Eustachius erhoben sich abrupt.
"Und wer seid Ihr?", fragte mein Vater.
"Magier Koriakin zu Eurem Diensten, Majestät." Der Mann verbeugte sich tief in seiner dunkelblauem Robe. "Ich würde gerne mit der Königin und ihrem Mann alleine reden, wenn es Euch nicht stört und - nicht zu vergessen - mit den beiden Geschwistern und dem lieben Eustachius."
"Eustachius? Hat er gerade Eustachius gesagt?", erklang eine hohe Stimme aus dem Korridor.
"Der Bücherwurm. Der, der schnarcht", sagte eine andere.
"Das Schwein." Eine dritte Stimme lachte. "Er hat gegrunzt wie ein Schwein."
"Schweigt, närrisches Volk!", rief der Magier. "Verzeiht, Majestäten. Meine Begleiter haben keine Manieren!"
In diesem Moment kamen die seltsamsten Wesen in den Saal, die ich jemals in meinem gesamten Leben gesehen hatte. Es waren einbeinige ... ja, was waren sie eigentlich? Kobolde? Halbriesen?
"Tölpelbeiner", erklärte Koriakin und blickte zu mir. "Mein König Kaspian, wenn Ihr mir ein wenig von Euer Zeit opfern würdet, sowie Eure Gemahlin?"
Ich sah, wie mein Vater den Mund öffnete, schloss jedoch sogleich wieder den Mund, als meine Mutter ihm einen Blick zuwarf.
"Natürlich, Koriakin. Wir werden jedoch die Herrschaften hier in Ruhe essen lassen und in den Thronsaal gehen." Meine Mutter schritt voran und meine Tante Lucy, Edmund, Kaspian und Eustachius folgten ihr.

Wer hatte damit gerechnet? ^^
Ihr wisst nicht, wie unglaublich viel Spaß mir die Geschichte macht.
Aber wie gefällt es euch - das ist ja wichtig.
Noch einen tollen Abend :*

Die Chroniken von Narnia - The Broken Country || Band 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt