Von Gottheiten und Verlust

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Was. Ein. Titel.

-Isaacs Sicht-

Meine Augen brannten. Kein Wunder; ich hatte schon seit Minuten nicht mehr geblinzelt.

Dass Sirena irgendwann hochkam und fragte, was das für ein Krawall gewesen wäre, bekam ich nur halb mit. Auch, dass sie sich bei Zanes Anblick aufs Bett setzen musste nahm mein Gehirn nur so am Rande wahr.

Genauso war es dann, als eine weitere Person den Raum betrat und mit einer Beleidigung auf den Lippen wieder verschwand.

Erst Tysons Stimme riss mich aus meinem - ich vermute mal - Schock.

"Zane ... Hey ... Komm schon, du bist doch nicht tot, oder?", wisperte er. Ganz leise. Sein Gesicht zu Zanes gedreht und ihn immer wieder über das schwarze Haar streichelnd.

Ich wusste nicht warum, aber seine Stimme jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken.

"Ty, komm, geh' weg von ihm.", bat Sirena ihn plötzlich. Sie sah wieder ziemlich gefasst aus und saß aufrecht auf dem Bett, die Augen fest auf Ty gerichtet.

"Warum denn? Er hat doch sicher nichts dagegen."

"Ty, es geht hier nicht darum, ob Zane was dagegen hätte, sondern, dass es für dich besser wäre, von ihm wegzugehen."

"Huh? Mir gehts doch gut.", murmelte er und richtete sich wieder auf.

"Wir wissen beide, dass es dir nicht gut geht."

Sirenas Blick war unergründlich. Aber irgendwas sagte mir, dass Tyson von Zane weg musste. Und zwar schnell. Warum wusste ich nicht genau. Aber ich schätzte, er würde sonst noch einen Nervenzusammenbruch oder sonst was bekommen.

Da Tyson nichts sagte und auch nichts weiter tat, als seinen toten Bruder anzustarren, erhob Sirena sich und ging auf ihn zu. Der Rothaarige kniff fast schon geqält die Augen zusammen, ließ sich aber von ihr hochziehen.

"Ich gehe mit Ty auf sein Zimmer. Um Zane kümmern wir uns später. Ich würde dich ja jetzt gerne fahren, aber ich will Tyson ungern alleine lassen. Ruf am-"

"Ich kann ihn fahren.", ertönte da eine ruhige und ziemlich tiefe Stimme hinter uns.

Erschrocken fuhr ich rum und erblickte den Gruselvampir im Türrahmen. Seine Miene verriet nicht im Geringsten, was in seinem Inneren vor sich ging. Himmel, Zane war gerade verreckt und der einzige, dem man seine Trauer darüber etwas ansah, war Tyson! Was war denn das jetzt schon wieder?

Dabei fiel mir auf, dass ich nicht gerade besser war. Ich fühlte aber auch einfach nichts. Ich wusste noch nicht mal, was ich denken sollte. Das machte mir zwar etwas Angst, doch gleichzeitig war ich froh darüber, nicht hier vollkommen auszurasten.

Sirena nickte dem Mann zu und ging, Tyson hinter sich herziehend, aus dem Raum.

"Deine Gefühlslosigkeit hast du Sirena zu verdanken. Mach dir darüber keinen Kopf, das geht schon wieder weg. Und ich weiß ja nicht, wies dir geht, aber der Anblick da ist nicht gerade berauschend, also hast du was dagegen, dass wir jetzt losgehen?"

Gruselig. Konnte der Kerl Gedanken lesen oder was war da los? Jedoch hatte er mit dem zweiten Teil mehr als Recht. Ich wollte, um ehrlich zu sein, keine Sekunde länger hier bleiben.

Stumm setzte ich mich in Bewegung und folgte dem Kerl. Dieser führte mich zielstrebig in die Garage und setzte sich in den Elemento. Stumm folgte ich seinem Beispiel. Und wieder einmal konnte ich es nicht richtig genießen, in einem motherfucking Lamborghini zu sitzen.

"Soo ... Wie fährt man die Dinger nochmal?"

Schockiert sah ich zu dem Vampir hinüber. Ich erwartete nein, hoffte, dass er das nur zum Scherz gesagt hatte, doch sein konzentrierter Blick, mit dem er das ganze Auto scannte, zeigte mir, dass er es verdammt nochmal ernst meinte.

Lux Lunae - Licht des Mondes (Teen Wolf FF) #BGAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt