Verworrene Erinnerungen (1/2)

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In der Hoffnung, dass es ganz gut wirkt, habe ich ein paar Textpassagen im Präsens geschrieben. Falls es doch absoluter Müll ist, sagt mir doch bitte Bescheid. xD

-Lucinas Sicht-

Als ich wieder zu "Bewusstsein" kam, hatte ich nicht die geringste Ahnung, wo ich war.

Warum ich dort war.

Wie lange ich bereits da war und noch weniger, wie lange ich dort noch sein würde.

Doch was am schlimmsten war: Ich hatte keine Ahnung, wer ich war.

Ich wusste nur, dass ich jemand war, mich eigentlich daran erinnern sollte. Und ich wusste, wie es um mich herum aussah.

Alles war in verschiedenen Graustufen. Die verschwommenen Silhouetten von Möbeln, Pflanzen, Personen, Gestalten tauchten auf und verschwanden wieder. Wie Asche vom Wind weggeweht wird.

Hin und wieder tauchten Gesichter vor mir auf. Sie waren klar und farbenfroh, doch nur für eine Millisekunde sichtbar, weshalb ich nicht die geringste Chance hatte, sie zu erkennen und vielleicht sogar zuzuordnen. Meine Erinnerungen blieben also weiterhin verschollen.

Keinen blassen Schimmer, wie lange ich innerhalb dieser wabernden, grauen Masse schwebte und stumm dabei zusah, wie Gegenstände und Figuren auftauchten und wieder verschwanden.

Es könnten also Minuten gewesen sein. Aber auch Tage, Jahre oder gar Jahrhunderte. Falls Zeit an diesem Ort überhaupt existierte.

Doch eins war sicher: Irgendwann packte mich eine dieser materielos scheinenden Personen am Arm und zog mich ruckartig nach vorne.

Tief in mir drinnen wusste ich, dass man sich in so einer Situation höllisch erschrecken sollte. Doch mich schön es nicht zu interessieren. Ohne jegliche Emotion zu spüren oder mich zu wehren ließ ich zu, dass ich fiel. Alles was ich berührte oder was mein Fahrtwind streifte, löste sich hastig auf und huschte davon.

Und während ich in das Nichts hinabfiel, fiel mir der Anfangsbuchstabe meines Vornamens wieder ein. Er begann mit L.

In diesem Moment stoppt mein Fall aprubt, graue Bäume, Büsche und Menschen formen sich um mich herum und zum ersten Mal seit Ewigkeiten nehme ich auch Geräusche wahr.

Das Zwitschern von Vögeln, das Rascheln der Blätter im Wind, Lachen und Gekreische von kleinen Kindern und weit entfernt plätschert ein Bach vor sich hin.

"Denk dran Lucina, geh nicht so weit weg.", ermahnt mich plötzlich eine sanft und mütterlich klingende Stimme. Lucina ... Das kommt mir bekannt vor. Bin ich damit gemeint? Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir: Mein Name ist Lucina.

Sobald sich dieser Gedanke in meinem Kopf eingenistet hat, werden meine Augen plötzlich mit Farbreizen überflutet. Diese ganzen Farben erschlagen mich fast, nachdem ich eine so lange Zeit nur in Graustufen gesehen habe.

Blinzelnd drehe ich mich um meine eigene Achse, wobei mir auffällt, dass meine Augenhöhe extrem niedrig ist. Verwirrt blicke ich an mir hinab. Ewww ... Ich trage eine etwas verdreckte Matschhose, ein Paar pinker Gummistiefel mit kleinen Blümchen darauf und eine Regenjacke in einer ebenso grauenhaftem Rosaton. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich bin zu klein, meine Hände zu pummelig.

Warum stecke ich in dem Körper eines Kindergarten-Kindes? Das Einzige, was ich momentan von mir weiß ist zwar nur, dass mein Name Lucina lautet, doch trotzdem bin ich mir sicher, dass ich viel älter bin. So viel älter.

"Nanu? Warum bist du denn immer noch hier? Sonst wärst du jetzt schon über alle Berge.", erklingt schon wieder diese unglaublich freundliche Stimme von vorhin. Und diesmal kann ich auch die Besitzerin dieser Stimme erkennen, als ich meinen Kopf hebe. Eine braunhaarige Frau - vielleicht um die dreißig - kniet vor mir, damit sie mir in die Augen sehen kann und lächelt mich breit an.

Lux Lunae - Licht des Mondes (Teen Wolf FF) #BGAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt