(Hier oben noch mal das Tattoo von Doro)
Ich sehe Doro entsetzt an. Was hat sie da gesagt? Das kann doch nicht ihr Ernst sein? „Ich soll ihn mögen? Ich hasse diesen Kerl.", zische ich ihr zu. Sie grinst. „Noch." „Was soll denn das heißen?" „Ich kenne deinen Blick. Er geht dir nicht aus dem Kopf oder?", fragt sie und mustert mich scharf. Ich denke nach, und sehe es ein. Doro hat Recht, Eric geht mir nicht aus dem Kopf. Aber ich hasse ihn trotzdem. Abgrundtief. „Und wenn er mir nicht aus dem Kopf geht? Er ist mir egal, und er wird nicht ewig in meinem Kopf bleiben.", sage ich heftig. Doro lässt sich nicht einschüchtern, sondern wackelt mit den Augenbrauen und wendet sich bei meinem Blick ab.
*Zeitsprung - Nächster Tag*
Nervös tigere ich seit einer halben Stunde im Schlafsaal herum, und gehe meinen Mitinitaianten gehörig auf die Nerven. „Hör endlich auf! Du machst mich ganz verrückt.", sagt Doro zu mir, und ich setze mich kopfschüttelnd auf mein Bett. Ich bin schrecklich aufgeregt. Werden meine Eltern kommen? Und wie soll ich ihnen gegenüber treten wenn sie kommen? Werden sie wütend sein? Doro scheint meine Gedanken zu erraten. „Meinst du sie werden kommen?", fragt sie mich unsicher und ich zucke die Schultern. Christina und Tris sitzen uns gegenüber auf Tris Bett, und diskutieren über die zweite Phase die bald beginnt. Das nächste Problem, mit dem ich mich vielleicht bald rumschlagen muss. Vorausgesetzt ich schaffe die erste Testphase überhaupt, denn sonst, werde ich fraktionslos. Etwas Schlimmeres gibt es meiner Meinung nicht. Aber wenn alles gut geht, und ich mich nicht noch einmal gewaltig mit Eric anlege, dürfte ich es vielleicht schaffen. „Ich weiß nicht.", antworte ich auf Doros Frage. Sie zieht sich gerade ein kurzes Sporttop an, in dem man ihr Tattoo perfekt sehen kann. „Ich möchte es Ian später zeigen.", sagt sie glücklich, als sie meinen Blick bemerkt. „Du magst ihn wirklich oder?", ziehe ich sie auf, denn sie hat das Gleiche gestern mit Eric abgezogen. Natürlich ist es ein freundschaftliches Battle. Wir kennen uns seit Jahren, und wir vertrauen uns blind. Und darüber hinaus, warum sollte ich sie nicht darauf ansprechen? Ich muss schließlich wissen, mit wem meine beste Freundin sich abgibt, beziehungsweise wem sie vertraut. „Ich kenne ihn erst seit gestern Abend.", meint sie beschämt und sieht zu Boden. „Aber du magst ihn trotzdem." Ich lasse nicht locker. Doro sieht mich an und nickt ein bisschen. „Schon. Aber vielleicht hat er ja eine Freundin. Bei ihm könnte es gut sein." Ich klopfe ihr auf die Schulter. „So wie er dich angesehen hat, hat er keine Freundin.", sage ich halb überzeugt. Ich erwische mich bei dem Gedanken, ob Eric wohl eine Freundin hat. Warum denke ich an so etwas? Er ist mir egal. Sowas von egal. „Komm es wird Zeit. Wenn du noch zur Krankenstation willst, müssen wir gehen.", sage ich. „Ich wollte eher ins Tattoostudio. Ohrringe stechen lassen.", erwidert sie. „Gute Idee. Ich komme mit.", sage ich sofort und wir gehen zusammen aus dem Zimmer. Peter sieht uns missgelaunt hinterher. Was er für ein Problem hat, weiß ich aber nicht.
„Dein Hals sieht echt übel aus.", sagt Doro, als wir zum Studio laufen. Ich lege fast automatisch meine Hand auf meinen Hals. Der Fleck ist mittlerweile blau-grün und tut, wenn man drauf fasst richtig weh. „Es tut fast gar nicht weh.", sage ich, „Nur wenn ich ihn berühre." Gestern habe ich mich wegen dem Schmerz immer an den Grund erinnert. Eric. Meine Haare muss ich deshalb auch offen tragen, um die Bissspur zu verdecken. Denn ich habe keine Lust auf irgendwelche Fragen. Doro scheint zu verstehen, dass ich darüber nicht unbedingt reden möchte.
„Ich möchte mir gern Ohrringe stechen lassen.", meint Doro eine Viertelstunde später zu einem Kerl im Studio. Er nickt und zeigt ihr ein paar Motive. Ob sie es oben am Ohr will, oder ans Ohrläppchen. Ob sie Ringe will oder Steine und so weiter. Ich gehe währenddessen etwas im Studio herum, und überlege, was ich mir machen lassen könnte. Für ein Tattoo habe ich momentan keine Zeit, denn wir müssen bald in die Grube. Aber für ein Pircing hätte ich genug Zeit, aber welche Art? Bauchnabel, Lippe, Nase oder Zunge? Ich denke eine Weile nach, und beschließe mit dem Bauchnabelpircing anzufangen. Danach werde ich mir ein Nasenpircing stechen lassen, denn das gefällt mir auch. „Ich möchte gern ein Bauchnabelpircing.", sage ich zu einem ziemlich tätowierten Kerl an der Bar. Er nickt grimmig und zieht mich zu einer der Liegen. In diesem Moment kommt Doro wieder auf mich zu gelaufen. An ihren beiden Ohren blinken silberne Steine, und am linken Ohr hat sie oben ebenfalls einen Stein. „Sieht super aus.", sage ich, bevor sie etwas sagen kann, „Wann kommt der Ring?" Sie lacht. „Sobald es ein bisschen verheilt ist. Und was ist dein Projekt?" „Bauchnabelpircing.", antworte ich und drehe mich wieder zu dem Kerl um. „Wo waren wir?", frage ich mit einem zuckersüßen Lächeln. Er deutet wortlos auf die Liege, und den Zisch daneben. Dort liegt eine große Nadel, die mich etwas nervös an. Ich lege mich vorsichtig hin, und Doro steht neben mir. „Du kannst dir auch etwas anderes aussuchen wenn es verheilt ist. Es gibt auch Anhänger dafür.", sagt sie begeistert. Ich grinse zur Antwort, und zucke erschrocken zusammen, als sich eine Nadel in meinen Bauch bohrt.
Ich hätte mir aber eigentlich denken können, dass sie bei den Ferox nichts von Betäubung halten, aber der Schmerz trifft mich etwas unvorbereitet. Es tut zwar nicht stark weh, aber das Gefühl ist mir sehr unangenehm. „Fertig.", sagt der Typ und steht von seinem Stuhl auf. Ich richte mich ein Stück auf, und sehe auf meinen Bauch. Es ist ein bisschen rot, und brennt leicht, aber auszuhalten. „Ich gebe dir eine Salbe von den Ken mit. Du musst sie alle 2 Stunden auftragen, dann ist es morgen oder übermorgen komplett verheilt.", sagt der Mann und reicht mir ein kleines Dösschen mit einer gelblichen Salbe. Ich trage etwas davon auf, und spüre die Kühlung auf meinem Bauch sofort. „Tut es sehr weh?", fragt Doro interessiert. „Es geht. Eher ein komisches ziehen." Ich richte mich auf, und berühre meinen Bauch. Es tut nicht weh, die Salbe betäubt den Schmerz anscheinend auch. Ich habe kein Gefühl mehr in meiner Bauchgegend. „Danke.", sage ich zu dem Mann, der nickt und sich wieder zur Bar begibt. „Kannst du laufen?", fragt Doro und ich richte mich auf. „Fühlt sich komisch an. Als wäre mein Bauch aus Gummi." Ich laufe ein paar Schritte und gewöhne mich an das Gefühl. „Wir sollten langsam gehen. Sonst kommen wir zu spät." Doro nimmt mich am Arm, und wir laufen aus dem Studio, in Richtung Grube.
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I'm Divergent
FanfictionAlicia ist eine 16 jährige Amite, die sich aber in ihrer Fraktion nie wohl gefühlt hat. Zu wenig Action und zu wenig Spaß. Ganz anders wären da die Ferox als Fraktion, denkt sie. Trotz ihrer Zweifel, beschließt sie zusammen mit ihrer besten Freundin...