16.

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Am nächsten Morgen sind wieder Simulationen. Ich wache am Morgen mit einem seltsamen Gefühl auf. Irgendetwas wird heute passieren. „Sky!", schreit jemand neben mir, und Doro schubst mich aus dem Bett. „Spinnst du?", rufe ich entsetzt. Dann muss ich gegen meinen Willen lachen. „Heute ist mein Date.", sagt Doro leise und hält mir ihre Hand hin. Ich lasse mich von ihr hochziehen, und ziehe mein Oberteil zurecht. Einige Jungen sehen uns interessiert zu. „Was gibt's denn da zu glotzen?", fahre ich sie wenig freundlich an. Sie sehen eilig weg, außer Peter, der mich herausfordernd ansieht. Ich zwinkere ihm zu, und er wendet sich verdutzt ab. „Machst du das jetzt wirklich?", fragt Doro neben mir, die sich gerade ihre Haare zu einem hohen Zopf zusammenbindet. „Es war deine Idee.", protestiere ich sofort. „Eric wird ihn töten." Doro klingt etwas zu hoffnungsvoll. Ich kichere. „Du würdest ihn bestimmt vermissen." „Sicher.", sagt sie sarkastisch. Als wir fertig sind, joggen wir los, denn wir wollen etwas früher bei Frühstück sein. Und das lohnt sich anscheinend, denn kaum betreten wir den Saal, sehe ich Four mit Eric an einem Tisch sitzen. Die beiden sehen uns überrascht an. „Ich habe Eric noch nie hier beim Frühstück gesehen.", sagt Doro fasziniert, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. „Er muss ja auch mal was essen.", erwidere ich leise. Es muss ja nicht sein, dass sie uns hören. Wir holen uns etwas zu essen, und setzten uns an einen der freien Tische. Ich setze mich so hin, dass Eric mich perfekt im Blick hat. Warum weiß ich nicht, aber er nimmt kaum Notiz von mir.

„Meinst du ich soll irgendwas tun, wenn ein Kerl reinkommt?", frage ich Doro, die gerade herzhaft in ein Stück Brot beißt. „Keine Ahnung. Muss du selbst wissen. Aber du hast heute noch bei ihm eine Simulation. Du kannst ihm auch sagen, dass das mit dem Freund nicht gestimmt hat.", nuschelt sie. „Und was wenn er fragt, warum ich ihn angelogen hab? Soll ich sagen, dass ich wollte, das er eifersüchtig wird?", frage ich entgeistert. „Klar wieso nicht." Doro grinst. „Dann hat er sich nämlich verraten. Wie soll er dir erklären, dass er eifersüchtig ist, wenn du nicht mal seine Freundin bist?", fragt sie und trinkt ihren Saft leer. Ich esse weiter, und versuche zu überlegen, was ich machen sollte. Als aber Peter hereinkommt, kann ich aber nicht anders. „Hallo Peter.", schnurre ich und winke ihm zu. Er bleibt am Eingang stehen, und sieht mich scharf an. Erics Blick schwirrt zwischen uns beiden hin und her. Peter schüttelt den Kopf, und setzt sich an einen anderen Tisch. „Spiel mit.", flüstere ich Doro zu, und stehe auf. Sie sieht mich verwirrt an, aber dann blitzt Erkenntnis in ihren Augen auf. Zusammen nehmen wir unsere Teller und setzen uns zu Peter. „Wo ist Molly?", frage ich und setze mich wie verständlich neben ihm. „Was willst du?", schnauzt er mich an. Ich zucke gespielt entsetzt zurück. „Spricht man so mit seiner Freundin?", fragt Doro empört und verpasst ihm eine Kopfnuss. Eric und Four betrachten uns mittlerweile eingehend, und auch die anderen Ferox die beim Essen sind, haben und schon wahrgenommen. „Du bist nicht mal meine Freundin.", schnarrt Peter und steht genervt auf. „Typisch Weiber." Mit diesen Worten lässt er uns sitzen. Ich runzle die Stirn. Ich habe zwar nicht damit gerechnet, dass er mitmacht, aber er hätte etwas anders reagieren sollen. Hätte ich es mir mit ihm nicht so verscherzt, hätte er vielleicht etwas mitgemacht. „Das hat ja super funktioniert.", meint Doro neben mir trocken und zieht mich von der Bank hoch. Ich sehe sie an und nicke leicht. „Nichts anmerken lassen.", flüstere ich ihr zu. Mit erhobenem Kopf laufen wir aus dem Speisesaal, und ich merke Erics Blick in meinem Rücken. Ich werde ihm wohl später etwas erklären müssen.

„Sky.", sagt er eine halbe Stunde später, als wir vor den Simulationsräumen sind. Ich stehe auf, und laufe nervös in den Raum. „Ist Peter dein Freund? Du weißt aber, dass er dir das Betäubungsmittel eingeflößt hat oder?", fragt Eric kaum habe ich dir Tür geschlossen. Ich setzte mich ohne eine Antwort zu geben auf den Stuhl, und warte auf die Spritze. „Oder hast du nur eine Nacht mit ihm verbracht?", fragt er wieder, und diesmal, kann ich ihn nicht ignorieren. „Was unterstellst du mir denn?", frage ich wütend und richte mich wieder auf. „Hast du oder nicht?" Er lässt nicht locker. „Nein ich habe nicht mit ihm geschlafen. Peter wäre der Letzte, auf den ich mich einlassen würde.", sage ich arrogant. Eric zückt scheinbar zufrieden mit meiner Antwort seine Spritze.
Ich lege mich wieder hin, und er sticht mir wie schon gewohnt nicht unbedingt sanft, das Serum in meine Venen.

I'm DivergentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt