24.

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„Sky du musst aufstehen.", höre ich eine Stimme neben meinem Ohr sagen. Grummelnd gebe ich eine Antwort die ich nicht einmal selbst verstehe. Dann öffne ich die Augen und sehe in Erics blaue. Er sieht müde aus, als hätte er gar nicht geschlafen. „Warum muss ich aufstehen?", frage ich und erhebe mich vorsichtig. Mein Kopf dröhnt und meine Knie fühlen sich an, als stünden sie in Flammen. „Hier." Eric reicht mir eine Schmerztablette und ein Glas Wasser. „Danke." Ich nehme sie ihm ab und schlucke die Tablette runter. Eric sieht mir die ganze Zeit zu. „Was ist denn?", knurre ich. „Ich kann schon selbst für mich sorgen." Eric runzelt die Stirn. „Sieht man ja.", meint er trocken und deutet auf meine Hände. „Das war ein Unfall.", verteidige ich mich. Eric schüttelt den Kopf und greift nach meinen Händen. Ich zucke zusammen, als er die Verbände abnimmt. Die Wunden sind größtenteils zusammen genäht oder es hat sich dank der Salbe der Ken frische Haut darüber gezogen. „Wie konntest du so eine Scheiße machen?", faucht Eric und dreht meine Hände um alles zu sehen. „Es sieht ja besser aus.", gebe ich zurück und befreie mich aus seinem Griff. Dann fällt mir siedend heiß etwas ein. „Wo ist Doro?", schreie ich und springe aus den Bett. Eric scheint kurz nicht zu verstehen, dann nickt er beruhigend. „Sie ist hier. Es geht ihr soweit gut.", erklärt er und ich atme tief durch, um mich etwas zu beruhigen. „Wo ist sie?" „Auf der Krankenstation." „Ich will zu ihr.", verlange ich und er seufzt. „Du hast jetzt etwas anderes zu tun.", sagt er. „Habe ich nicht. Bevor ich nicht bei ihr war, verlasse ich nicht diese Wohnung.", stelle ich klar. „Max verlangt, dass ich mich mit ihm, Jeanine und den anderen Anführern treffe." „Viel Spaß, ich halte dich bestimmt nicht auf." Ich deute zur Tür. „Ich lasse dich niemals wieder allein hier in der Wohnung.", brummt er und ich stöhne auf. „Eric ich mache nichts. Es war ein Unfall." „Das ist mir egal. Du kommst mit. Und danach kannst du zu deiner Freundin.", schlägt er vor. Ich schüttle den Kopf. „Erst gehen wir zu ihr. Sonst bleibe ich hier, Eric ich meine es Ernst." Eric knurrt etwas, dann zuckt er die Schultern und deutet zum Badezimmer. „Dann mach dich fertig. Und du sollst deine Hände nicht wieder aufschneiden. Sie sind noch empfindlich.", erläutert er und ich laufe zum Bad.
Eric schnappt mich am Saum des Nachthemdes und zieht mich zu sich. Ich habe keine andere Wahl, als mich auf seinen Schoß zu setzen, da er immer noch auf dem Bett sitzt. „Eric lass mich runter.", beschwere ich mich und versuche mich zu befreien. Eric ignoriert meinen Einwand und drückt seine Lippen auf meine. Ich habe keine Zeit um zu protestieren, als er seine Arme um mich schlingt, die zu stark sind, um dagegen anzukommen. Eric dringt mit der Zunge in meinen Mund ein und empfängt die Meine. „Eric hör auf.", bitte ich als er mich freigibt um Luft zu holen. „Du musst hier bleiben und auf uns andere hören. Verstanden?", fragt er vor meinen Lippen und ich zucke zusammen. „Wenn ich es für gut halte was ihr macht.", umschreibe ich meine Antwort. Er will offenbar etwas anderes hören, aber das juckt mich nicht. Ich lege meine Hände auf seine Arme und schiebe sie weg. Eric aber lässt es sich nicht nehmen, mit mir auf dem Schoß aufzustehen und mich dann abzusetzen. Ich fahre mir mit der Zunge über meine geröteten Lippen und drehe mich von ihm weg. Dass er es schafft mich so aus der Fassung zu bringen, ist nicht so gut. Kein Mann sollte solche Macht über mich haben. Um nicht noch einmal von ihm geschnappt zu werden, gehe ich jetzt etwas schneller ins Bad.

Als ich unter die Dusche steige und mir das warme Wasser über den Körper fließt komme ich mir vor wie neu geboren. Als würde ich den ganzen Schmutz abwaschen. Kaum bin ich fertig, klopft es gegen die Tür. „Ich bin ja gleich fertig.", rufe ich missgelaunt nach draußen. Ich bin Eric zwar dankbar, dass er Doro in Sicherheit gebracht hat, aber hätte er mir früher gesagt was los ist, hätten wir uns zusammen in Sicherheit bringen können. Eric aber ignoriert mich draußen und öffnet einfach die Tür. Ich erstarre, als mir bewusst wird, dass ich nur in einem kurzen Handtuch vor ihm stehe. Auch Eric scheint kurz überrascht, aber er fängt sich schnell wieder. Ohne eine Entschuldigung geht er zu einem der Schränke und holt eine Salbe hervor. Er muss sein Bein wohl verarzten. Ich rücke das Handtuch etwas weiter hoch und versuche die Hitze zu ignorieren, die in mir aufsteigt. „Mach es ihm nicht so einfach.", sage ich mir selbst und stelle mich vor das Waschbecken. Ich fahre mir mit den Fingern durch meine nassen Haare und sehe nach unten, als ich hinter mir Eric näher kommen höre. „Sieh dich an.", sagt er hinter mir. Ich sehe überrascht vor und erblicke mich selbst im Spiegel und sehe wie nah Eric mir ist. Er streicht mir über meine Haare. „Du bist so wunderschön." Seine Hand wandert an meinem Hals entlang über mein Schlüsselbein und zum Saum des Handtuchs. „Lass es nicht zu, schieb ihn weg.", sagt mein Gehirn, aber mein Körper sehnt sich nach mehr. Und ich hasse diese Tatsache. Eric scheint sich aber nicht aufhalten zu lassen. Seine andere Hand legt sich auch zu dem Saum und er will das Handtuch vorne öffnen. Dann reagiere ich doch. „Eric nein.", stelle ich klar und greife nach seinen Händen. Er hält inne. „Du machst es mir nicht so einfach du kleine Hexe.", sagt er als ich das Handtuch wieder zurecht rücke. Ich schüttle den Kopf und drehe mich um. „Ich muss mich anziehen.", sage ich leise und er grinst dreckig. „Soll ich dir helfen?", bietet er an und ich schüttle wieder den Kopf. „Könnte ich etwas Privatsphäre haben?", verlange ich genervt und er gibt sich geschlagen und verschwindet. Seufzend ziehe ich mir meine Sachen wieder an, die im Badezimmer liegen. Sie sind frisch gewaschen und als ich darüber nachdenke wie Eric sie hier her gebracht hat, wird mir etwas heiß. Aber er kennt mich ja eigentlich ziemlich genau.

I'm DivergentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt