11.Kapitel

3.6K 160 1
                                    

****Eine Weile sagt niemand etwas, bis wir fast an den Gleisen sind. Die meisten Initianten sind schon da, auch Will und Christina stehen dort. Als wir fast da sind, tritt noch eine Peron aus dem Schatten. Eric. Na toll. *****

„Was will der den wieder hier? Verfolgt er mich?", flüstere ich Doro zu, als wir wenig später alle auf den Zug warten. Tris ist aber bis jetzt noch nicht aufgetaucht. „Wo bleibt sie nur?" Doro sieht sich nervös um. „Der Zug kommt.", vermittle ich ihr. „Four auch." Und tatsächlich, kommt vor uns entgegen und geht zu Eric nach vorne. „Sie verpasst den Zug. Wir müssen warten.", rufe ich in ihre Richtung. Eric dreht sich um. „Ich warte auf niemanden.", knurrt er nur. Four sieht auch nicht sehr glücklich aus, aber ich glaube, dass es an etwas anderem liegt. Als der Zug an uns vorbei brettert, sehe ich mich ein letztes Mal nach Tris um. Sie ist nicht zu sehen. „Das hat sie echt nicht verdient.", sagt Doro neben mir, „Aber wir müssen jetzt springen." Ich nicke langsam und wir rennen neben dem Zug her. Eric und Four sind die ersten die hinein springen. Danach folgen die besten Initianten. Dazu zählt Edward und zu meinem Ärger auch Peter. Ich klammere mich an eine der Türen, und schwinge mich in den Zug. Doro springt hinter mir hinein, und wir bleiben erst einmal auf dem Boden sitzen.
„Aufstehen.", zischt Eric über uns, „Oder seit ihr von dem bisschen laufen erschöpft?" Seine blauen Augen blitzen gefährlich. Ich versuche mich nicht an den Blick zu erinnern, denn er aufgesetzt hatte, als ich in seiner Wohnung war. „Das hättest du wohl gern.", gibt Doro zurück und rappelt sich auf. Ich stelle mich auch wieder hin, gerade als jemand neben mir in den Zug springt. Tris. Als ich erkenne, dass sie es ist, umarme ich sie glücklich. „Du bist doch noch gekommen.", sage ich und lasse sie wieder los. Sie ist auch etwas außer Atem. „Lass sie mal Luft holen.", grinst Doro hinter mir, und Christina und Will kommen kurz darauf auch zu uns. Ich reiche Tris ihre Weste. „Ich habe dir gesagt, dass wir dir eine mitbringen.", sage ich bei ihrem überraschten Blick. Sie nimmt sie dankbar entgegen. „Was machst du überhaupt hier?" Christina scheint es noch gar nicht zu glauben. „Ich dachte ich sollte dabei sein.", erklärt Tris. Ich grinse, bis mich jemand grob zur Seite zieht. Ich pralle gegen Edward, der mich sofort festhält. „Alles okay?", fragt er besorgt. „Ja. Nur Eric.", zische ich, als ich den Übeltäter meines Beinahesturzes erkenne. „Wer hat dich entlassen?", fragt er Tris ohne auf meinen Blick zu achten. „Ich allein.", antwortet Tris, und hält Erics Blick stand. „Du allein? Okay.", sagt er und dreht sich wieder um. Als er mich sieht, setzt er einen typisch männlich triumphierenden Blick auf. Ich will gerade etwas sagen, als Four genau vor mich eine große Tasche fallen lässt. „Die Regeln sind einfach. Wir spielen Capture the Flag.", sagt er laut. „Und das;" Eric nimmt eine Waffe aus der Tasche, die aussieht wie ein Spielzeug, „Sind eure Waffen." Ich sehe die Waffe zweifelnd an. „Das nennt der ne Waffe?" Molly wendet sich spöttisch zu Peter, und hat keine zwei Sekunden später einen Pfeil im Oberschenkel stecken. Sie fällt zurück, und sinkt an der Zugwand herab. Eric beugt sich herunter, und zieht den Pfeil heraus. Er erklärt, dass sie Pfeile den Schmerz einer Schusswunde simulieren, und der Schmerz ein paar Minuten anhalten kann, soweit der Pfeil nicht herausgezogen wird.

„Sky.", höre ich plötzlich meinen Namen. Ich blicke auf. „Ja?", frage ich verwirrt, und ein paar der Initianten kichern. Eric sieht nicht sehr glücklich aus. „Hör gefälligst zu.", blafft er mich an, während Edward mich zu sich zieht. „Hab ich was verpasst?", frage ich ihn leicht verwirrt. „Ja, du bist in Erics Team. Zusammen mit mir, Peter, Molly und ein paar anderen.", erklärt er leise. „Na toll." Ich versuche Doro zu erblicken, die hinter Four steht, und mich mitleidsvoll betrachtet. Sie ist also in seinem Team. Und Tris, Christina und Will anscheinend auch. Allgemein scheint Eric eine scheinbar stärkere Mannschaft zu haben, aber ich unterschätze Four nicht. Er hat bestimmt mit Bedacht gewählt. „Wir fangen an. Welches Team zuerst die Flagge der anderen bekommt, hat gewonnen.", schreit Eric laut. Kann er nicht einmal normal reden, und nicht so laut, als wären wir auf einem Fußballfeld? Genervt nehme ich mir eine Waffe aus der Tasche, und springe hinter Edward aus dem Zug. „Was ist der Plan?", frage ich, als wir uns weit genug vom Team entfernt haben. Eric ignoriert mich gepflegt, genauso wie Peter. „Wir verstecken die Flagge auf dem Turm.", bellt Eric mich schließlich an, als ich keine Ruhe gebe. „Bist du hier der Teamchef oder wie?" Ich verschränkt die Arme vor der Brust, was sich aber mit der Waffe als relativ schwierig gestaltet. „Hast du etwas dagegen?" Eric baut sich vor mir auf. Peter, der hinter Eric steht, wirft mir einen belustigten Blick zu. „Aber überhaupt nicht.", antworte ich zuckersüß auf Erics Frage. Er blickt mich warnend an.
„Du und du." Er deutet auf Molly und mich, „Bringt die Flagge da hoch und seht zu, dass ihr sie verteidigt." Ich sehe zu Molly. „Und was macht ihr?", frage ich säuerlich. Von Erics Art ein Team zu leiten, bin ich nicht sehr begeistert. Aber eins muss man ihm lassen, er weiß wie man Leute einschüchtert. Molly geht ohne Widerworte auf den Turm zu - die Flagge fest in der Hand. Die Waffe baumelt neben ihr. „Anfänger.", denke ich grimmig. Peter zieht mich zu sich. „Viel Spaß, und erschieß dich nicht. Es wäre zwar keine Verschwendung, aber es wäre doch schade, wenn uns deine Auseinandersetzungen mit Eric erspart bleiben würden. Nicht wahr?" Er grinst überheblich. „Peter!", schreit Eric. Er wartet ein paar Schritte weiter mit dem „Team" und scheint nicht glücklich, dass Peter seine Zeit mit mir verschwendet. „Viel Spaß.", sagt er schadenfroh, und läuft eilig zu Eric. Kaum sind sie um die Ecke, drehe ich mich seufzend zum Turm um, und mache mich auf den Weg.

I'm DivergentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt