*Einen Tag später*
Da gestern der Todestag von Al war, wurden die Simulationen auf heute verschoben. Gestern war nur noch bedrückte Stimmung und wir waren alle im Schlafsaal. Wir haben nicht miteinander geredet, es war alles still. Weder Max, noch Eric oder irgendeinen anderen Anführer, nicht einmal Four habe ich noch zu Gesicht bekommen. Ich rechne stark damit, dass sie sich darüber beraten was jetzt alles passieren soll. Gestern Abend wurde uns gesagt, dass wir nicht mehr nachts alleine raus gehen sollen. Max meinte, dass er die Simulationen auf heute verlegt. Woher diese gnädige Geste kam, weiß ich nicht. Aber ich war dankbar, denn nach diesem Vorfall hätte ich nicht auch noch in eine Angstsimulation gehen können. Allerdings kann man es nicht ewig aufschieben, deshalb hatten wir nur den gestrigen Tag frei.
„Sky?", höre ich Doro neben mir leise sagen. „Du musst aufstehen." Ich drehe mich auf dem Bett herum, und richte mich auf. Meine Haare sind zerzaust, und ich fühle mich als hätte ich nicht einmal eine Stunde geschlafen. Doro steht schon fertig angezogen vor mir. Langsam gehe ich ins Badezimmer, und dusche kurz. Das kalte Wasser weckt mich auf unangenehme Art auf, aber ich kann wieder etwas klarer denken. Danach ziehe ich mich um, und folge Doro zum Frühstück. „Wir müssen das vergessen, zumindest für heute.", sagt sie, als wir uns mit dem Essen an einen der Tische setzen. „Was denn?" „Den Tod von Al.", meint sie und wir sehen uns lange an. „Ja, ist wohl das Beste. Zumindest jetzt gerade.", stimme ich nach einer Weile zu. Heute ist niemand sehr gesprächig. Außer die vollwertigen Ferox, sie erleben das wahrscheinlich öfter. Nach einer Weile, stehen alle Initianten nach und nach auf, und machen sich auf den Weg zu den Simulationsräumen. Auch Doro und ich gehen dort hin. Ich will heute eigentlich nicht unbedingt Eric begegnen. Die Scene an dem einen Abend geht mir immer noch nicht aus dem Kopf. Aber mich fragt natürlich wieder keiner. „Sky.", ertönt es, nach dem wir eine Weile gewartet haben. Ich stehe auf, und bewege mich auf den Raum zu. Eric sieht mich intensiv an, aber er sagt nichts, auch nicht, als ich schon auf dem Stuhl sitze. „Wie geht es dir?", fragt er schließlich. Ich zucke die Schultern. „Er hat es selbst entschieden. Er hatte eben Angst vor den Fraktionslosen. Er wollte lieber sterben, als ohne Fraktion zu leben.", sagt Eric zu mir. Wieder zucke ich die Schultern. „Ich hätte es verhindern sollen." Ich weiß, dass es nicht wahr ist. „Das stimmt nicht. Woher hättest du das wissen können?", fragt Eric und nimmt seine Spritze hoch.
„Ich weiß nicht.", flüstere ich und er nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Du hättest nichts tun können. Er ist gestorben weil er es wollte.", meint er fest und streicht mir die Haare vom Hals. Eine so zärtliche Geste bin ich von ihm nicht gewohnt, deshalb erschauere ich sofort. Eric lächelt leicht. „Bist du bereit?", will er wissen, als er die Nadel ansetzt. Verwirrt sehe ich ihn an. „Warum fragst du das?", gebe ich zurück. „Das nehme ich als eine „Ja", meint er trocken und sticht die Nadel in meinen Hals. Ich sehe ihm noch kurz in die Augen, bevor ich sie schließe, und mich der Angst in meinem Körper stelle.*Simulation*
Als ich die Augen öffne, stehe ich allein in einem Zimmer. Es ist mir fremd, hier war ich noch nie. „Sky.", sagt eine bekannte Stimme hinter mir und sehe in Erics blaue Augen. Er reicht mir eine Pistole. „Du weißt, was du zu tun hast.", meint er und dreht mich herum. Dann merke ich, dass der Raum viel größer ist, als ich gedacht habe. Überall sind plötzlich Menschen, und unter ihnen ist auch Jeanine. Sie lächelt falsch, und hinter mir fliegt eine Tür auf. Meine Familie betritt den Raum, und sie sind alle gefesselt. Hinter ihnen kommen bewaffnete Ferox Soldaten herein. „Was soll das?", schreie ich entsetzt und will auf sie zu rennen, was aber nicht so gut funktioniert. Eric steht im Weg. „Sie haben Unbestimmte aufgenommen. Sie müssen bestraft werden.", erklärt Eric mir ruhig. Ich schüttle den Kopf. „Das kann nicht sein. Das würden sie niemals tun!", schreie ich ihn an. Eric verzieht keine Miene. Alexis fängt herzzerreißend an zu weinen. Es tut mir weh, sie so zu sehen. „Ihr werdet wegen Beherbergung von Unbestimmten hier und heute zum Tode verurteilt.", fängt Jeanine an zu sprechen. Jetzt geht Eric aus dem Weg, und ich renne zu meiner Familie. „Was macht ihr hier? Habt ihr wirklich Unbestimmte aufgenommen?", frage ich entsetzt und versuche die Fesseln los zu machen. „Das ist krank! Macht sie los, sie haben nichts getan!", brülle ich. „Eric", Ich sehe zu ihm, aber wie erwartet, ist er keine große Hilfe. „Meine Süße. Wir haben einen Jungen aufgenommen. Aber wir wussten nicht, dass er unbestimmt war.", fleht meine Mutter und auch über ihre Wangen laufen Tränen. Alexis rückt an mich. „Bitte töte uns nicht.", bittet sie weinend. „Natürlich nicht.", sage ich leise. „Du wirst müssen. Sie haben gegen das Gesetz verstoßen. Unbestimmte aufzunehmen ist ein Verbrechen, dass wir nicht hinnehmen können.", sagt Jeanine hinter mir ruhig. „Sie konnte nichts dafür.", wehre ich ab und fahre herum. Eric steht schräg hinter mir, und zieht mich auf die Beine. „Du musst es tun. Über Befehle wird nicht diskutiert. Du musst auch Dinge tun, die du nicht immer für richtig hältst.", meint er und hält mir wieder die Pistole hin. Ich weiche einen Schritt zurück, und pralle gegen einen Balken. Was für ein Albtraum. Jetzt erkenne ich auch Max in der Menge stehen. Neben ihm steht Peter und dann kommt Will. Was wollen denn alle hier? „Sky. Wir haben keine Zeit.", drängt Eric mich. Ich schließe die Augen und nehme die Pistole aus seiner Hand. Dann ziele ich und meine Hände zittern. Meine Eltern sehen mich flehentlich an, und Alexis schluchzt leise. „Nicht zittern.", sagt Eric streng, und ich versuche einigermaßen besser zu halten. Dann schließe ich die Augen. „Sieh nicht weg. Das ist feige.", befiehlt Eric wieder und ich beiße mir auf die Lippen. Es ist der Horror. Warum zwingen sie mich meine Familie zu erschießen?
Ich öffne die Augen, und sehe sie alle an. Ich spüre heiße Tränen auf meinen Wangen. Dann drücke ich ab.
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I'm Divergent
FanfictionAlicia ist eine 16 jährige Amite, die sich aber in ihrer Fraktion nie wohl gefühlt hat. Zu wenig Action und zu wenig Spaß. Ganz anders wären da die Ferox als Fraktion, denkt sie. Trotz ihrer Zweifel, beschließt sie zusammen mit ihrer besten Freundin...