20. Kapitel

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In diesem Moment würde ich mich ganz klar für Niall entscheiden. Ich fühlte mich, als würde ich nie wieder von ihm wegwollen. Er war genau die Person, mit der ich immer zusammen sein wollte. Deswegen war ich kurz davor, mich für ihn zu entscheiden, doch ich tat es nicht. Denn ich wusste, wenn ich Harry sah, sah es ganz anders aus.

Schließlich vergrub ich mein Gesicht im Kissen und drückte mich noch fester an Niall. Er verstärkte seinen Griff um meine Taille noch etwas. Und doch konnte ich nicht schlafen. Ich lag eine Stunde wach, wie ich auf Nialls Wecker sehen konnte und doch fielen meine Augen nicht zu.

Niall atmete tief, das hieß er schlief schon lange. Auch sein Arm hatte sich entspannt, lag jedoch noch bestimmend über meiner Hüfte. Ich seufzte leise. Es war mittlerweile 3 Uhr.

Und dann hörte ich, wie Harry zurückkam. Mein Puls war auf 180 und ich riss die Augen auf. Scheiße, warum war er wieder da?! Ich hatte ganz vergessen, dass er hier wohnte. Das würde nicht gut ausgehen.

Kurz überlegte ich, es nicht zu tun, doch dann hob ich Nialls Arm vorsichtig an. Ich musste jetzt mit Harry reden. Niall murmelte nur kurz etwas, dann schlief er weiter. Leise schlich aus dem Raum und schloss die Türe hinter mir.

Vor mir stand Harry ganz nah an mir. Ich schnappte erschrocken nach Luft.

"Moment, mal", flüsterte er entsetzt. "Hast du bei Niall geschlafen?! Du Flittchen!" Am Ende grinste er. "Ich wusste, dass da was läuft."

Ich stöhnte. "Kommst du eben mit nach unten?", meinte ich schließlich und zog ihn an der Hand mit nach unten.

"Was ist denn?", fragte er überrascht. Was war?! Hatte der sie noch alle?!

Schließlich blieben wir im Flur stehen, da ich im Moment nicht sitzen konnte.

"Wie haben uns geküsst, Harry", meinte ich ernst und schaute ihn an.

Verschiedene Emotionen huschten in seinem Blick umher und ich betrachtete sein Gesicht genauer. Er verdammt hübsch und da stimmte echt alles. Seine Augen waren von leuchtendem grün und seine braunen Locken saßen perfekt. Doch irgendetwas fehlt, was nur Niall hatte. Er gab einem nicht das Gefühl, zu Hause zu sein.

In seinen Augen spiegelte sich Reue, aber auch Verlangen wieder. Harry stand auf mich?! Als ob.

"Ich weiß, Liz ", meinte er schließlich und fuhr sich gestresst durch die Haare. Er wusste ja nicht, was das bei mir auslöste. Irgendwie hatte ich mich seit heute Nacht voll in ihn verknallt. Und Niall? Ich fühlte immer noch das gleiche für Niall!

"Soll heißen?", meinte ich. "Vergessen wir es oder war da mehr?" Ich fragte jetzt einfach genau nach.

"Vergessen wir es lieber", meinte er. Auch wenn er es selber aussprach, sah ich etwas Enttäuschung in seinen Augen.

Ich nickte. "Ich glaube es ist besser so." Jedoch spürte ich einen Stich von Schmerz in meiner Brust. Dann war das mit Harry wohl auch vorbei.

"Liz? Ich hab eine Frage", meinte, als ich wegging.

"Frag ruhig." Ich dachte wir nichts dabei, doch seine Frage traf genau ins Schwarze.

"Für wen würdest du dich entschieden wenn du müsstest? Niall oder mich?", meinte Harry. Verblüfft drehte ich mich um.

"Ich...ich weiß es nicht", gab ich schließlich zu und verschwand nach oben. Aber in mein Bett.

Am nächsten morgen erwachte ich und wollte mich sogleich aus dem Fenster stürzen. Ich hatte keine Lust auf dieses Drama.

Eine halbe Stunde später ging ich nach unten und sah Niall am Küchentisch sitzen. Was sollte ich jetzt sagen? Irgendwie musste ich ihm erklären, warum ich wieder bei mir geschlafen hatte.

"Morgen", murmelte ich unsicher und nahm mir ein Glas aus dem Schrank.

"Hast du bei Harry geschlafen? Oder soll ich lieber sagen mit?", fragte Niall mich und schaute mir direkt in die Augen.

Vor Schreck fiel mir das Glas aus der Hand und zersprang in tausend kleine Stücke. "Ich habe was?!", meinte ich fassungslos. "Niall ernsthaft. Ich bin wieder zurück in mein Zimmer, nachdem ich mit Harry geredet habe."

"Geredet", schnaubte Niall nur. Ich hatte angefangen, alles wieder aufzuwischen, doch nun richtete ich mich wieder auf.

"Niall. Ich habe nicht mit Harry geschlafen!", rief ich bestimmend aus. "Das würde ich nie machen!"

"Hat sie echt nicht", ertönte Harrys Stimme von der Türe aus. "Der Kuss war ein Ausrutscher, okay? Wir waren betrunken und es hat nichts zu bedeuten."

Niall schnaubte nur.

Dass sich Harry und Niall nun wegen mir stritten, war echt zu viel für mich. Sie sahen beide verdammt gut aus und hatten die besten Charakter, auch wenn sie verschieden waren.

Dass sie sich jetzt anschauten, als würden sie sich gleich umbringen, ließ mir Tränen in die Augen treiben und ich stürmte aus dem Raum.

"LIZ!", riefen beide gleichzeitig. Und eine Sekunde später erschienen sie beide an der Türe. Schnell wischte ich mir eine Träne von der Wange. "Ich gehe duschen."

Damit flüchtete ich nach oben und schloss mich im Bad ein, sobald ich meine Sachen hatte. Mit einem Schluchzen rutsche ich an der verschlossenen Türe hinunter. Was sollte das denn?! Wieso stritten sie sich jetzt wegen mir?! Sonst waren sie die besten Freunde und nun wetteiferten sie um mich. Andere würden sich vielleicht glücklich schätzen, dass zwei Superstars sich um sie stritten, aber es war verdammt nicht schön.

Plötzlich hörte ich Stimmen durch die Türe. "Liz, was ist los?", fragte Niall besorgt. "Liz, bitte mach auf!", sagte Harry.

"Was hat sie denn?", fragte Harry Niall verzweifelt. "Ich weiß es nicht, aber ich glaube es ist wegen uns. Wir haben sie etwas sehr unter Druck gesetzt."

"Mhm", meinte Harry. "Sorry wegen gestern, Bro. Ich steh nicht auf sie. Ich war betrunken. Tut mir echt leid. Sie gehört dir, okay?" Seine Stimme war reuevoll. Er entschuldigte sich bei Niall!

"Kein Problem, Harry. Ich hab voll überreagiert", sagte jetzt auch Niall.

Dann lachten beide los.

Stürmisch riss ich die Badezimmertüre auf und umarmte die beiden verblüfften Typen. Sie umarmten mich zurück, sodass das eine Art Gruppenkuscheln war. "Danke, Jungs."

"Wofür?", meinte Niall verblüfft. "Dass ihr euch wieder vertragen habt", sagte ich grinsend. Harry lachte rau. "Kein Thema."

"Ihr wisst gar nicht wie dankbar ich euch bin", nuschelte ich und konnte ein zwei Tränen nicht zurückhalten. "Hey nicht weinen", meinte Niall und wischte mir die Tränen nachdem ich mich von den beiden gelöst hatte. "Alles ist gut." "Ich freue mich nur so, dass ihr jetzt nicht mehr streitet. Ich wollte doch nie, dass ihr meinetwegen euch in die Haare kriegt", erklärte ich ihnen.

"Du hast ja gehört das es nur ein Missverständnis war", redete nun auch Harry mir gut zu. "Sicher?", fragte ich nochmal genau nach. "Aber klar doch! ", antworteten sie mir gleichzeitig. "Okay weil ansonsten wäre ich jetzt schreiend hier heraus gerannt", scherzte ich. Und auch die anderen beiden mussten schmunzeln. "Sollen wir was unternehmen und den Streit wieder vergessen?", fragte Harry uns. "Gerne", lächelte ich. "Wir könnten auf den Weihnachtsmarkt gehen. Müssten nur aufpassen nicht gesehen zu werden. Aber bald ist ja Weihnachten", schlug Niall vor. Und Harry und ich stimmten ihn zu. Ich war schon seit einigen Jahren auf keinem mehr gewesen, weil meine Eltern nie konnten und alleine wollte ich auch nicht gehen.

Na dann mal los. Das wird bestimmt lustig!

Berühmte Weihnachtszeit |  #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt