Berühmte Weihnachtszeit | #Wattys2016

19. Kapitel

Ich wusste nicht was ich jetzt denken oder fühlen sollten. So schön der Kuss auch war (ich hab ihn echt genossen) drückte ich Harry nun leicht von mir weg. "Was ist los? ", fragte er verwirrt. "Ich bin nur überrascht und weiß nicht was, ...", antwortete ich ihm stotternd. Dabei konnte ich ihm nicht in die Augen schauen und sah deshalb an ihm vorbei. Doch was ich da sah, trieb mir die Tränen in die Augen.

Niall stand ein paar Meter von uns entfernt mit zwei Getränken in der Hand. Er sah zu uns rüber. Ich konnte den Schmerz, die Trauer und auch etwas Wut in seinen Augen erkennen. Sein Gesichtsausdruck dagegen war neutral. Als er merkte, dass ich ihn ansah und er mir genau in die Augen schaute, ließ er die Getränke fallen und ging davon. "Scheiße", fluchte ich leise. "Was ist?", wollte Harry sofort wissen. "Niall", sagte ich nur knapp und rannte diesem dann hinter her.

Ich mochte ihn, sehr sogar. Deshalb wollte ich ihn nicht verletzen. Doch das hatte ich gerade wohl verkackt. Dennoch sagte mir der Schmerz und die Trauer in seinen Augen, dass er auch etwas für mich übrig hatte und dieses Wissen machte mich wieder etwas glücklicher. Obwohl 'glücklich' war ich im Moment garantiert nicht. Was hatte ich bloß getan? Ich war mir über meine Gefühle gerade überhaupt nicht im klaren.

Ich konnte nicht einmal sagen wen ich mehr mochte: Harry oder Niall?

Als ich einmal durch den ganzen Club gerannt bin und dabei die ganze Zeit Niall's Namen schrie, weshalb mich einige komisch ansahen, was mich allerdings nicht wirklich interessierte, sah ich gerade noch wie er um die Ecke bog und durch eine Tür nach draußen ging.

Ich rannte ihm nach und draußen angekommen, sah ich wie er an der Wand saß und sein Gesicht in seinen Händen vergraben hatte. Es tat mir so unendlich weh ihm so zu sehen. Sonst war er immer fröhlich und voller Lebensfreude, doch jetzt?! Und das Wissen, dass ich daran Schuld war, schmerzte noch viel mehr.

Ich mochte Niall, ganz klar, aber Harry auch. Niall war immer gut drauf, total lieb zu mir und immer auf meiner Seite. Bei Niall hatte ich immer das Gefühl, geborgen zu sein. Ich konnte bei ihm einfach ich sein und mit ihm so viel Spaß haben. Niall war eigentlich der Traummann. Ich meine, sein Charakter war so lieb und gleichzeitig charmant, und er sah gut aus. Er verurteilte einen nie. Bei ihm war man zu Hause angekommen.

Harry war da ganz anders. Wir ärgerten uns immer gegenseitg wann wir nur konnten und hatte auch mal Diskussionen, aber trotzdem war er unheimlich lieb. Und er war so verdammt heiß, er hatte halt genau die Ausstrahlung, von der kein Mädchen genug kriegen konnte. Und mir gefiel es, dass er mich zuerst geküsst hatte. Er war jemand, nach dem man süchtig werden konnte.

Wie sollte ich mich nur da bloß entscheiden? Vielleicht wollte ich ja auch gar keinen von ihnen. Ich war mir zurzeit überhaupt nicht sicher, was ich wollte.

Ich setzte mich zu Niall und wollte ihn in den Arm nehmen. Doch er stieß much von ihm weg. "Lass mich einfach in Ruhe und geh wieder zu Harry!", meinte er mit einer sichtlich verletzten Stimme. "Niall Ich...", begann ich. "Lass es einfach. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig", unterbrach er mich, "Schließlich sind wir nur Freunde. Du darfst tun und lassen was du willst."

'Schließlich sind wir nur Freunde.'

Durch diesen Satz brach etwas in mir. Ich wusste nur noch nicht was. Nun schaute er mich auch wieder an. Ich sah, dass er geweint hatte obwohl er es vor mir verstecken wollte. Bedeutete ich ihm wirklich so viel, dass er wegen dem Kuss geweint hatte? Ich hatte gemerkt, dass da etwas zwischen uns ist, doch ich konnte nicht sagen was genau es ist. Aber eins war klar es war mehr als nur Freundschaft.

Als ich nichts sagte, merkte er dass ich seine leicht geröteten Augen gesehen hatte. "Mir war nur etwas schlecht", log er. Ich nickte nur, weil ich auch nicht genau wusste was ich sagen sollte. "Ich geh jetzt auch. Aber du und Harry könnt ja noch hier bleiben ", meinte er weiterhin. "Nein ich komme mit dir. So lass ich dich nicht allein.", wiedersprach ich ihm. "Aber es ist dein Geburtstag" "Na und? Du weißt genau, dass ich mir daraus nichts mache. Und jetzt keine Wiederrede hier! Ich sag Harry Bescheid und rufe uns ein Taxi. Bleib du hier ", meinte ich und nahm schon mein Handy raus um ein Taxi zu bestellen.

Danach ging ich wieder in den Club um Harry zu suchen. Nach kurzer Zeit fand ich ihn dann auch. "Ehm... Harry... Niall und ich gehen ihm geht es nicht gut. Du kannst aber noch bleiben", sagte ich ihm. Irgendwie war die Stimmung komisch zwischen uns, nicht so ausgelassen wie sonst.

"Nein wartet ich komme mit", meinte er. "Ich glaube es ist besser, wenn du noch etwas hier bleibst. Niall geht es echt schlecht.", versuchte ich ihn von seinem Vorhaben abzubringen. "Aber ich bin wie ein Bruder für ihn. Ich komme mit!", bestand er weiterhin darauf, "Was hat er eigentlich genau?"

Was sollte ich sagen? Die Wahrheit oder etwa lügen? Scheiße warum gab es heute nur so viele Entscheidungen? Etwa weil ich heute volljährig geworden bin? Das kann doch nicht wahr sein?

Jedenfalls entschied ich mich für die Wahrheit. "Niall hat gesehen wie wir uns geküsst haben", murmelte ich, dennoch hatte er mich gehört. "Scheiße", war das einzige was er sagte. "Ja und deswegen ist es denke ich besser wenn du hier bleibst. " "Ja ok. Ich komme dann später", gab er sich nun geschlagen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging ich wieder zu Niall. Das Taxi müsste jetzt auch schon fast da sein.

Und ich hatte recht. Das Taxi stand schon an dem Hintereingang,wo ich auch vorhin mit Niall saß. Es war schon im Taxi und wartete nur noch auf mich. Ich setzte mich zu ihm in das Auto und wir ließen uns nach Hause fahren.

Während der Fahrt sagte keiner ein Wort und es machte sich eine bedrückte Stimmung zwischen uns breit. Als wir bei Niall am Haus ankamen, gab er dem Taxifahrer das Geld und wir stiegen aus.

Im Haus zogen wir uns die Schuhe aus und Niall meinte er würde jetzt direkt ins Bett gehen und schlafen. Ich wünschte ihm noch eine gute Nacht, worauf er allerdings nichts mehr sagte. Dann nicht..., dachte ich traurig.

Mit dem Kopf voller Gedanken, ging ich nach oben, zog mich um und machte mich zum schlafen fertig. Dann lag ich im Bett und wollte eigentlich schlafen. Doch die ganzen Gedanken um den Kuss und um meine Gefühle ließen mich einfach nicht los.

Was hatte ich nur getan? Ich wollte nie so sehr verletzen! Doch was fühlte er für mich? Und was ich für ihn? Und was war mit Harry? Und dem Kuss?

Das waren nur ein paar der Fragen, die mich nicht schlafen ließen. Und ich überlegte ob ich zu Niall gehen und ihn fragen sollte ob ich bei ihm schlafen darf. Denn bei ihm konnte ich immer gut schlafen. Ich war mir nicht sicher, doch schließlich entschied ich mich dafür.

Also verließ ich mein Bett wieder und tapste leise aus meinem Zimmer, durch den Flur in Nialls. Ich öffnete leise die Tür und nachdem ich leise hinein gehuscht war, schloss ich sie wieder leise.

In seinem Zimmer was es dunkel, aber dennoch wusste ich, dass er schon schlief. Ich hörte sein gleichmäßiges Atemen und sah seine Umrisse im Bett. Ich ging leise zu ihm, aber blieb kurz vor seinem Bett stehen. Sollte ich mich jetzt einfach neben ihn legen oder vorher fragen?

Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. "Niall?", flüsterte ich leise. "Mmhm...", hörte ich ihn. "Darf ich vielleicht bei dir schlafen? ", fragte ich etwas verunsichert. Ich wusste nämlich nicht genau wie ich mich ihm gegenüber nun verhalten sollte.

Anstatt einer Antwort hob er einfach die Decke an und gab mir so zu verstehen, dass ich mich zu ihm legen soll. Das war natürlich auch eine Antwort. Sofort krabbelte ich zu ihm und kuschelte mich an ihn. Er war schön war, sodass auch mir augenblicklich wärmer wurde.

Ich legte mich mit dem Rücken zu ihm und er einen Arm locker um meine Hüfte. So lagen wir immer wenn ich bei ihm oder er bei mir schlief, was in letzter Zeit häufiger vorkam. "Gute Nacht, Niall", flüsterte ich ihm zu.

"Liz? Ich hab eine Frage", meinte er genauso leise wie ich. "Frag ruhig." Ich dachte wir nichts dabei, doch seine Frage traf genau ins Schwarze. "Für wen würdest du dich entschieden wenn du müsstest? Harry oder mich?", meinte er und dabei spürte ich seinen wachsamen Blick auf mir, doch ich schaute ihn nicht an. Ich konnte einfach nicht, denn ich hatte keine Antwort für ihn.
Denn das war die Frage, die ich mir die ganze Zeit schon stellte:

Niall oder Harry?

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Und? Für wen seid ihr: Harry oder Niall?

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Heute mal wieder etwas länger. :D