22. Kapitel

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Als ich bemerkte, wie der Wagen hielt, tat ich jedoch weiterhin so, als ob ich schlafen würde, nur um zu schauen, was Niall jetzt machte. Wie zu erwarten weckte er mich nicht auf, sondern trug mich im Brautstyle ins Haus.

Ein kleines Lächeln auf meinen Lippen konnte ich nicht verhindern, denn es war einfach so gut, zu wissen, dass er das für mich machte.

Jetzt die nächste Frage. Welches Zimmer nimmt er? Würde er jetzt tatsächlich seins nehmen, wäre das eine klare Ansage für Harry und er würde damit quasi bekennen, dass er auf mich stand. Wenn er mich in mein Bett brachte, würde es heißen, dass er sich doch nicht sicher ist. Ich weiß, viel Analyse, aber immerhin bin ich ja Sherlock Holmes zweiter Assistent!

Zu meiner inneren Freude trug Niall mich jedoch in sein Zimmer. Fürsorglich zog er mir die Schuhe aus, legte meinem Mantel beiseite und deckte mich schließlich auf dem Bett zu. Einige Minuten später kam er selber dazu und schlang einen Arm um meine Taille.

Ich brummte zufrieden und kuschelte mich an ihn. Ich glaube, dass auch ihm bewusst war, dass ich nicht wirklich schlief.

"Gute Nacht, Liz", kam schließlich ein Gemurmel von Niall und ich spürte, wie er mich sanft auf die Wange küsste.

Sofort schoss mir das Blut in die Wangen und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. "Gute Nacht, Niall."

Kurze Zeit später war ich auch schon tief und fest eingeschlafen.

Etwa vier Stunden später wurde ich dann leider von meiner Blase geweckt. Da ich es nicht mehr lange aushalten konnte, schälte ich mich geschickt aus Niall's Griff und sprintete (jedoch auf Zehenspitzen) zur Toilette.

Als ich fertig war, ging ich wieder hinaus und lief prompt in jemanden herein.ich war kurz davor, zu Schreien, doch eine Hand hielt mir den Mund zu. "Ich bins nur", flüsterte Harry eilig.

Erleichtert atmete ich aus, denn ich hatte ernsthaft einen Einbrecher erwartet. "Musst du mich so erschrecken!", zischte ich ihn an.

"Ich hab gehört, wie du aufgestanden bist und ich muss mit dir reden!", erklärte er hastig und zog mich schon hinunter zur Küche.

"Was soll das denn?", beschwerte ich mich immer noch im Flüsterton. "Kann das nich bis morgen warten?!"

"Nein, ich kann deswegen schon die ganze Nacht nicht schlafen!", sagte Harry bestimmt und setzte mich auf einen Stuhl. Er schob mir sogar ein Glas zu. "Wodka?", fragte er und blickte mich mit der Flasche in der Hand an.

"Sag mal! Bist du jetzt völlig von allen guten Geistern verlassen?! Du bietest mir mitten in der Nacht Wodka an? Wir wissen ja wie das endet!", tickte ich aus. Der hat Nerven.

"Ich glaube du kannst den gerade gut gebrauchen, so gereizt, wie du bist", meinte Harry und schenkte uns beiden schließlich ein Glas ein. Was sollte das?!

"Okay, Liz, was ich eigentlich sagen wollte", meinte er, nachdem er schon zwei Gläser getrunken hatte. Was war nur los mit ihm?! Er schien völlig durcheinander. "Wegen gestern."

"Ja?", fragte ich nervös. Ich wusste, dass er auf den Kuss anspielte.

"Vielleicht war da doch mehr", ließ er die Bombe platzen. "Also nicht vielleicht, sondern da war definitiv mehr und ich weiß, dass dich das auch nicht kalt gelassen hat!"

"Äh!", sagte ich hastig und stürzte den Wodka hinunter. "Bitte noch eins!" Harry schenkte mir schmunzelnd ein und ich kippte das brennende Zeug noch einmal runter.

"Du, Harry, ehrlich gesagt, weiß ich garnicht, was ich denken soll!", meinte ich ehrlich. "Ihr beide seid echt tolle Typen und das wisst ihr glaube ich auch, aber ich brauche meine Zeit."

"Mh", meinte Harry nur und presste seine Lippen zusammen.

"Bitte, ich brauche meine Zeit." Damit stand ich auf und wollte den Raum verlassen. Doch so weit kam ich nicht.

Harry hatte seine Lippen erneut auf meine gepresst und das schlimmste an all dem war. Ich genoss es ein zweites mal und erwiderte er voller Leidenschaft.

Was machte ich hier nur?!

Berühmte Weihnachtszeit |  #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt