Abschluss

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Ethan's Sicht:

"Also diese Hose steht dir wirklich ausgezeichnet" stellte Maria fest und beäugte mich von oben bis unten. Zur Zeugnisausgabe waren feierliche Sachen Pflicht, also hatte ich einen schwarzen Anzug und ein dunkelblaues Hemd an.
"Danke, aber dein Kleid ist wirklich bezaubernd" erwiderte ich und drehte sie an der Hand einmal im Kreis. Ihr Kleid hatte einen dunkelroten Farbton und reichte ihr bis zu den Knien. Sie sah wirklich wunderschön aus.
"Hey!" beschwerte sich Amelie und verschränkte die Arme von der Brust. Lachend hob ich sie hoch.
"Du bist sowieso die Schönste" beruhigte ich sie grinsend. Sie trug ein Kleid in der Farbe meines Hemdes. Allgemein hatten wir alle Farben aufeinander abgestimmt, denn Sam trug ein Hemd, welches die gleiche Farbe wie Marias Kleid hatte.
"Wir werden eh die schönste Familie da sein" äußerte sich nun mein Bruder und wir nickten bestätigend.
"Kommen Mama und Papa.?" fragte er nun.
"Ja, aber nur zur Zeugnisausgabe, danach hauen sie ab. Ihr bleibt aber noch zum Essen oder.?" entgegnete ich und sofort nickten alle.
"Wie machst du das mit deinem Kostüm.?" fragte Maria nun und sah mich an.
"Nachdem Essen können wir nach Hause und uns umziehen und dann ist Party angesagt, also fahr ich euch nach Hause" erklärte ich und alle nickte.
"Dann zieht mal eure Schuhe an. Unsere Eltern treffen wir an der Schule" forderte ich meine Geschwister auf und stellte Amelie auf den Boden. Alle zogen sich in Ruhe ihre Schuhe an und steuerten dann das Auto an.

"Hallo" begrüßte ich meine Eltern. Sie nahmen mich in den Arm und begrüßten dann meine Geschwister. Sie sahen aus wie immer. Der gleiche Anzug meines Vaters und der gleiche Hosenanzug meiner Mutter. Die gleichen Frisuren und der gleiche Schmuck wie immer. Es sah aus als würden sie zu einer Besprechung gehen und nicht zur Zeugnisübergabe ihres ältesten Sohnes.
"Wir müssen rein. Ihr seid schon zu spät" sagte ich an meine Eltern gewandt und nahm Amelie auf den Arm. Sie gab mir ein kleinen Kuss auf die Wange und ich musste Lächeln. Sie war wirklich Zucker und wenn ich dran denke, dass sie am 1. September schon Einschulung hat, wird mir ein bisschen mulmig, aber ich kannte ihre Lehrer und sie ging mit vielen Freunden in eine Klasse. Das alles wusste ich nur, weil ich mich natürlich um Ihre Anmeldung in der Schule gekümmert habe.

"Tut mir leid, dass ich so spät bin, aber meine Eltern" flüstere ich meinen Freund und Ohr und er nickte bevor ich mich einreihte.
"Wo warst du so lange.?" fragte Max leise, welcher neben mir stand. Gleich würden wir in den 'kleinen' Saal gehen.
"Meine Eltern" antwortete ich nur und Max verdrehte nur seine Augen.
"Welch Wunder das sie es geschafft haben hier zu sein" erwiderte er dann und ich nickte.
"Aber nach der Zeugnisausgabe verschwinden sie, also sie bleiben nicht zum Essen" erklärte ich dann.
"Wäre ja auch zu schön gewesen" meinte er Schulterzuckend und ich grinste.


"Ich wünsche Ihnen allen noch viel Glück in Ihrem weiteren Leben und einen schönen Abend" das waren die letzten Worte unseres Schulleiters und alle applaudierten. Endlich keine Schule. Mehr oder wenig, aber endlich hatte ich auch in der Öffentlichkeit einen Freund. Dieser stand am Rand und grinste mich an. Natürlich erwiderte ich diese Lächeln. Wir beide wussten, was dieser Satz bedeutete, aber wir hatten beschlossen nickte gleich vor allen rum zu knutschen, weil es doch noch Konsequenzen tragen könnte.
Auch alle anderen Gäste im Raum applaudierten und wir gingen alle zu unseren Familie. Amelie rannte lächelnd auf mich zu.
"Jetzt bist du ganz doll erwachsen" flüsterte sie und ich grinste.
"Aber das wird nichts ändern, mein Schatz" verkündete ich und hob sie hoch. Maria und Sam umarmte mich oder besser gesagt uns und danach umarmten mich meinen Eltern. Sie lächelnd und ich gab ihnen meinen Zeugnis, welches sie offensichtlich sehen wollten so wie sie guckten.
Anscheinend schienen sie zufrieden zu sein, denn sie schenkten mir ein Lächeln und mein Vater klopfte mir auf die Schulter.
"Es ist jetzt blöd, aber wir müssen jetzt weiter. Bis in einen paar Wochen und lass dich feiern" sagte meinen Vater. Beide umarmten mich nochmal und verschwanden aus dem Saal. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf, aber schreckte im nächsten Moment zusammen, als Amelie lauf "Tommi" schrie. Sie zappelte und ich überreichte sie meinem Freund. Dieser grinste mich an und gab mir einen schnellen Kuss auf die Stirn.
"Na Jahrgangsbester, wie ist es sein Abitur zu haben.?" fragte er lachend und ich kniff ihm in die Seite.
"Sei nicht so frech. Sitzt du bei uns.?" fragte ich lächelnd und er nickte.
"Wann gibt's Essen.?" fragte Amelie und streichelte ihren Bauch.
"In einer halben Stunde, Schatz" erklärte mein Freund ihr und setzte sich auf einen Stuhl.
"Na bester Freund" sagte eine Stimme hinter mir und schlang seine Arme um mich. Ich grinste und drehte mich um, so das ich Max richtig umarmen konnte.
"War eine schöne Zeit" nuschelte er mir ins Ohr und ich nickte. Leider war ich sehr nah am Wasser gebaut und deswegen liefen mir ein paar Tränen über die Wange, die vom Stoff seines Hemdes aufgezogen wurden.
"Tut mir leid. Ich versau dein ganzes Hemd" sagte ich und löste mich von ihm. Schnell kramte ich auch meiner Hosentasche ein Taschentuch und wischte damit meine Augen ab.
"Ach Quatsch! Außerdem hab ich dich schon sehr oft weinen sehen egal ob vor Freude oder Traurigkeit. Beste Freunde seid dem Kindergarten, also mach dir mal keine Sorgen"erwiderte er und zog mich wieder in seine Arme. Lächelnd vergrub ich mein Gesicht an seiner Schulter.

Vernunft in Person (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt